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Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Titel: Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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Wenn Lady Jane davon erfährt, dann sitze ich sofort auf der Straße. Wahrscheinlich ­verklagt sie mich zusätzlich noch auf Schadensersatz.“
    „Haben Sie es der Polizei gesagt?“, fragte Mabel.
    Angela schüttelte den Kopf. „Ich habe Angst vor den Konsequenzen. Glauben Sie, ich sollte es tun?“
    „Unbedingt!“ Bekräftigend nickte Mabel. „­Chefinspektor Warden geht davon aus, in der Jagdhütte habe sich Mahmoud El-Said verborgen, und Captain Douglas setzte die Hütte in Brand, um die Spuren zu verwischen.“
    Angela nickte nachdenklich. „Das habe ich ­befürchtet. Nun, Larry wird furchtbaren Ärger mit seinem Vater bekommen, und ich verliere meinen Job, aber ich glaube, wir sollten die Wahrheit sagen.“
    „So schlimm wird es schon nicht werden.“ Mabel lächelte aufmunternd. „Lady Jane sollte sich glücklich schätzen, eine solch kompetente Haushälterin wie Sie zu haben. Außerdem entlastet Ihre Aussage Captain Douglas, wofür sie Ihnen dankbar sein sollte. Ich denke, wir ­sollten uns jetzt aber um das Zimmer des Captains kümmern. Wenn er kommt, wird er sich gleich zurückziehen und ruhen wollen. Die letzten Tage waren sicher sehr ­anstrengend für ihn.“
    Angela trat zu Mabel, machte eine Geste, als wolle sie sie umarmen, ließ die Arme dann aber wieder sinken und fragte: „Wussten Sie eigentlich, dass er seine Lähmung überwunden hatte?“
    Da Angela ehrlich zu ihr gewesen war, sah Mabel keinen Grund, sie zu beschwindeln, und nickte. „Ich entdeckte es erst am Morgen des Brandes und war sehr überrascht. Am meisten wohl, weil er die Besserung seines Zustandes uns allen vorenthalten hatte. Dann überschlugen sich die Ereignisse, und wenige Stunden später wurde der Captain verhaftet. Wie hat Lady Jane es eigentlich aufgenommen, von ihrem Bruder nicht eingeweiht worden zu sein?“
    Angela runzelte die Stirn. „Über solche Dinge spricht sie nicht mit mir, überhaupt haben wir seit dem Brand kaum die nötigsten Worte miteinander gewechselt. An dem Nachmittag, nachdem Captain Douglas verhaftet worden war, wurde auch Lady Jane aufs Revier zitiert; dort wird sie wohl die ganze Wahrheit erfahren haben. Wir ­anderen von Allerby wurden erst am nächsten Tag ­informiert. ­Chefinspektor Warden war dann nämlich ­wieder hier, und wir mussten alle unsere Aussage machen. Miss Mabel, stimmt es wirklich, dass der Captain Allerby verkaufen und fortziehen wollte?“
    „Es sieht so aus“, antwortete Mabel. „Angela, ich habe noch eine Frage: Existiert der Abschiedsbrief von Lady Michelle noch?“
    „Der Abschiedsbrief?“ Ihre dunklen Augen wurden kugelrund. „Warum interessiert Sie dieser Brief?“
    „Ach, nur so“, antwortete Mabel lapidar. „Ich dachte, ich könnte ihn lesen, um vielleicht festzustellen, warum sie sich das Leben genommen hat. Immerhin braucht der Captain nicht nur körperliche, sondern auch psychische Pflege, und da ist es wichtig zu wissen, was Lady Michelle zu diesem Schritt getrieben hat.“
    „Warum sie sich umbrachte?“ Angela schnaubte. Ihre Stimmung schien sich heute ständig zu verändern. „Das liegt ja wohl auf der Hand. Wahrscheinlich hatte ­dieser Ägypter die Nase voll von ihr und wollte sie verlassen. Das hat sie nicht ertragen. Oder der Captain, der ja, wie wir inzwischen wissen, über den Betrug seiner Frau Bescheid wusste, wollte sich von ihr trennen. Das alles hier“, Angela machte eine raumgreifende Handbewegung, „wollte sie nicht verlieren. Lady Michelle hatte sich nämlich sehr schnell an das viele Geld und ihr sorgloses Leben gewöhnt. Um aber Ihre Frage zu beantworten: Den Brief muss der Captain haben, wenn er ihn inzwischen nicht vernichtet hat. Verständlich wäre es. Auf jeden Fall ist seine Trauer nur gespielt.“ Verächtlich zog Angela die Mundwinkel nach unten. „Oder schätzen Sie den Captain etwa so ein, dass er seine Frau immer noch liebte, nachdem er erfahren musste, dass sie mit einem anderen ins Bett hüpfte? Er muss doch vor Wut und Enttäuschung am Boden zerstört gewesen sein.“
    „Sie glauben also wirklich, er habe El-Said ermordet.“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    Statt einer Antwort zog Angela nur vielsagend eine Augenbraue hoch und ließ Mabel in der Küche stehen.

    Während Mabel Lord Douglas’ Bett neu bezog und die Fensterflügel weit öffnete, um den Raum gut durchzu­lüften, dachte sie über Angelas Worte nach. Sie war enttäuscht, dass die Jagdhütte aus einem so profanen Grund in Brand

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