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Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Titel: Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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sich ein Lächeln und nickte ernst. „Es ist mir ein Vergnügen, Mr Trengove.“ In der Halle sah sie sich vorsichtig um. Angela war nirgends zu sehen. Trotzdem flüsterte Mabel: „Was hat Warden jetzt vor?“
    Alan antwortete ebenso leise: „Er wird nichts unversucht lassen, weitere Beweise zu finden, um Anklage gegen den Captain erheben zu können. Die Indizien sind schon jetzt erdrückend, und Captain Douglas hat es mir mit seinem Geständnis, dass er von der Affäre wusste, nicht gerade leicht gemacht, seine Unschuld zu beweisen. Solange wir nicht den wahren Täter haben, könnte es schlecht für ­Captain Douglas aussehen, zumal ich den Eindruck habe, es ist ihm gleichgültig, was mit ihm geschieht.“
    „Alan, können Sie bitte einen Larry Dean aus Golant überprüfen?“
    „Larry Dean?“ Alan runzelte die Stirn. „Wer soll das sein?“
    In knappen Worten klärte Mabel ihn über den Mann auf. „Irgendwie glaube ich nicht, dass er und Angela Thorn ein Paar sind. Allerdings kann die Sache auch völlig harmlos sein.“
    Alan nickte. „Ich werde sehen, ob ich etwas heraus­finden kann, und Sie dann informieren.“
    Mabel sah ihm nach, wie er zu seinem Wagen ging. Als sie die Tür schloss, meinte sie, eine Bewegung im hinteren Teil der Halle zu bemerken.
    „Ist da jemand?“, rief sie, erhielt aber keine Antwort. Sie war beunruhigt. Hoffentlich hatte niemand ihr Gespräch mit Alan belauscht, auch wenn sie leise gesprochen hatten. Vielleicht hatte sie sich nur getäuscht.

    Das Abendessen verlief in einer solch eisigen Atmosphäre, dass Mabel jeder Appetit verging. Das Verhältnis zwischen Bruder und Schwester war nachhaltig gestört, und Mabel konnte Lady Jane ihr Verhalten nicht verübeln. Sie fragte sich, wie sie reagieren würde, wenn sie einen Bruder hätte und dieser ihr verschwiegen hätte, dass sich sein Gesundheitszustand wesentlich gebessert hatte – ­besonders, wenn sie ihr eigenes Leben für ihn zurückgestellt hätte.
    Schwer auf Mabel gestützt, hinkte Lord Douglas nach dem Essen in sein Zimmer hinauf. Er bestand darauf, die Treppe anstatt des Lifts zu nehmen. Überhaupt weigerte er sich, weiter den Rollstuhl zu benutzen.
    „In dem Ding habe ich lange genug gesessen“, sagte er bitter. „Michelle meinte, ich müsse mich so viel wie möglich bewegen, um die Muskulatur zu stärken.“
    „Ihre Frau hatte recht“, keuchte Mabel, denn sein Gewicht lastete schwer auf ihr. „Werden Sie jetzt eigentlich auf Allerby bleiben?“, fragte sie dann direkt.
    „Ich glaube schon. Solange man mich für einen ­Mörder hält, ist ohnehin kein Käufer zu finden. Selbst wenn die leidige Sache ausgestanden ist – wo sollte ich jetzt hin? Michelle und ich wollten reisen: Rom, Paris, Venedig, die USA, und in Florida vielleicht ein kleines Haus kaufen. Aber jetzt? Außerdem darf ich meiner Schwester nicht einfach ihr Heim nehmen, das hatte ich bisher nicht bedacht. Sie hat doch niemanden außer mir.“
    „Somit profitiert Lady Jane von allem, was geschehen ist“, platzte Mabel heraus. „Der Tod Ihrer Frau kam ihr nicht gerade ungelegen.“
    „Was wollen Sie damit sagen?“ Lord Douglas sah Mabel scharf an. „Wollen Sie etwa behaupten, Jane hätte etwas mit dem Mord zu tun?“
    Er kann gut kombinieren, dachte Mabel und sagte laut: „Keinesfalls möchte ich Ihnen oder Ihrer Schwester zu nahe treten, Captain, es könnte doch aber sein …“
    „Vergessen Sie solche Gedanken ganz schnell!“, unterbrach Lord Douglas sie. „Jane ist zwar nicht leicht zu ­nehmen, und ich dachte schon oft, wie so unterschiedliche Menschen wie wir ein und dieselben Eltern haben können, sie würde aber niemals etwas Unrechtes tun. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.“
    Mabel merkte, dass es besser war, das Thema fallen zu lassen. Trotz allem bestand zwischen Lord Douglas und seiner Schwester ein starkes Band. Durch Michelle hatte Lord Douglas Lady Jane und ihre Wünsche und Bedürfnisse für einige Zeit vernachlässigt, jetzt jedoch hatten die Geschwister nur noch einander.
    Mabel half Lord Douglas beim Entkleiden, denn er war sehr geschwächt, reichte ihm seine Medizin, ließ ihn dann allein und ging in ihr Zimmer. Wie versprochen schrieb sie Victor eine kurze Nachricht per E-Mail und surfte noch ein wenig im Internet. Erstaunlicherweise fand sie immer mehr Gefallen an Facebook, auch wenn sie vorsichtig mit ihren Daten umging. Schließlich wurde in allen Medien davor gewarnt, zu viel von sich preiszugeben oder gar die

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