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Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby

Titel: Mabel Clarence 03 - Schatten ueber Allerby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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geraten war, obwohl es den Captain entlastete. Deshalb hoffte sie, Angela würde Warden so schnell wie möglich die Wahrheit gestehen. Allerdings … Mabel stockte in der Bewegung, das Laken stramm zu ziehen. Victor und sie hatten das Foto von Michelle und Mahmoud in der kalten Asche gefunden und waren überzeugt gewesen, in dem Ofen war noch mehr Material bewusst verbrannt worden. Es war unwahrscheinlich, dass Angela oder gar dieser seltsame Larry ein solches Foto mit zu ihrem Stelldichein nahmen. Bisher war Mabel davon überzeugt gewesen, die Jagdhütte sei das Versteck von Michelles Liebhaber ­gewesen – und zwar über einen ­längeren Zeitraum hinweg. Jetzt war durch Angelas Aussage wieder alles durcheinandergeraten, und Mabel befürchtete, wieder ganz von vorn anfangen zu müssen.

    Gegen vier Uhr traf Douglas Carter-Jones auf Allerby ein. Er wurde von Alan Trengove begleitet, der ihn abgeholt und in seinem Wagen nach Hause gebracht hatte. Alan ließ sich nicht anmerken, dass er und Mabel sich kannten, als Mabel ihnen die Tür öffnete.
    „Oh, Miss Mabel, danke, dass Sie geblieben sind. Darf ich vorstellen: mein Anwalt, Mr Trengove – Miss Daniels, meine Pflegerin.“ Schwer auf seinen Stock gestützt, hinkte Lord Douglas auf sie zu. Sein Teint war grau, und die ­Falten um seine Mundwinkel hatten sich vertieft. Er schien um Jahre gealtert zu sein, und Mabel empfand Mitleid für den Mann, dem das Schicksal so schwer mitgespielt hatte.
    „Ich freue mich, Sie wiederzusehen“, sagte sie zu Lord Douglas und warf Alan einen verstohlenen Blick zu. „Miss Angela wird gleich den Tee servieren. Bleiben Sie zum Tee, Mr Trengove?“
    „Danke, die Einladung nehme ich gern an.“
    Lord Douglas wirkte sehr müde, als er Mabel bat: „Begleiten Sie mich bitte auf mein Zimmer. Ich möchte mich hinlegen.“
    Alan stützte ihn zusätzlich, und sie benutzten den Lift, um in das obere Stockwerk zu gelangen. Es vergingen keine fünf Minuten, da stürmte auch schon Jane Carter-Jones in Lord Douglas’ Zimmer. Mabels und Alans Anwesenheit ungeachtet baute sie sich, die Hände in die ­Hüften gestemmt, vor ihrem Bruder auf. Aus ihren Augen ­sprühten wütende Blitze, und für einen Moment befürchtete Mabel, sie würde sich auf Lord Douglas stürzen. ­Derart ­unbeherrscht hatte sie Lady Jane noch nie zuvor erlebt.
    „Wie konntest du mir das nur antun?“ Lady Janes Stimme war entgegen ihrer Mimik kalt wie Eis. „Durch die Polizei musste ich erfahren, dass du wieder gehen kannst. Was habe ich nicht alles für dich getan, und das ist jetzt der Dank? Ich hätte größte Lust, noch heute meine Koffer zu packen und dich deinem Schicksal zu überlassen. Dann kannst du sehen, wie du allein zurechtkommst. Wo wärst du heute, wenn ich mich nicht immer um dich und um Allerby gekümmert hätte?“
    „Jane, bitte, mäßige dich.“ Hilflos hob Lord Douglas die Hände. „Ich wollte es dir erst erzählen, wenn es ganz sicher ist.“
    „Ach? Und wie lange hätte das noch gedauert? Wahrscheinlich habt ihr – du und Michelle – hinter meinem Rücken über meine Sorgen, die ich mir täglich um dich machte, gelacht und mich verspottet.“
    Douglas zuckte zusammen. „So war es nicht, Jane. Ich konnte es zuerst nicht glauben, als ich plötzlich meine Beine wieder spüren und bewegen konnte. Ich wollte ­einfach abwarten, ob es nicht nur eine vorübergehende Besserung ist, um uns allen eine Enttäuschung zu ­ersparen.“
    Aufmerksam verfolgten Mabel und Alan das Gespräch, doch dann schien Lady Jane sich zu erinnern, dass sie nicht allein waren. Sie fuhr herum und sagte giftig: „Was stehen Sie denn noch hier herum? Sie können jetzt gehen, ich kümmere mich um meinen Bruder. Den Tee können Sie auch unten trinken.“
    „Jane, Mr Trengove ist mein Anwalt“, wandte Lord ­Douglas ein. „Du solltest zu ihm nicht so unfreundlich sein.“
    „Das ist mir egal!“, schrie Lady Jane mit hochroten ­Wangen. „Wir beide wissen, dass du diesen Ägypter nicht umgebracht hast, und dein Anwalt sollte lieber den ­richtigen Täter finden, als seine Zeit hier zu verschwenden.“
    „Es ist schon gut, Sir“, sagte Alan schnell, als er sah, wie Lord Douglas verlegen nach Worten suchte. „Während der Fahrt haben wir alles Wichtige besprochen, und ich werde Sie anrufen, sobald ich neue Informationen habe. Wenn mich Ihre Pflegerin freundlicherweise hinausbe­gleiten würde? Miss Daniels, nicht wahr, so lautet doch Ihr Name?“
    Mabel verkniff

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