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Macabros 001: Der Monster-Macher

Macabros 001: Der Monster-Macher

Titel: Macabros 001: Der Monster-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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nimmt jetzt an, daß er vielleicht
etwas wußte. Die Suche nach ihm ist angelaufen. Genaues
weiß man nicht.«
    Er starrte wieder auf den geheimnisvollen Zettel.
    »Björn kann ihn nur nach dem Unfall geschrieben
haben«, murmelte er benommen und fuhr sich über die Augen,
als könne er damit den Eindruck und das, was er sah, verwischen.
»Was er hier schreibt, geht unmittelbar auf seine Verletzung
ein. Glaubst du an das Übernatürliche, Carminia?«
    Die Blicke der beiden Menschen begegneten sich.
    »Kannst du dir vorstellen, daß ein Mensch seinen Geist
aussenden kann, um eine Tätigkeit zu verrichten, die
ereigentlich nur mit Hilfe seines Körpers verrichten
könnte?« Etwas Geheimnisvolles lag in der Stimme des
Deutschen.
    »Man liest hin und wieder von solchen Dingen, aber wenn sie
einem selbst begegnen, steht man ihnen fassungslos
gegenüber«, entgegnete Carminia.
    Sie ahnten beide nicht, daß dies erst ein bescheidener
Anfang war. Es sollte etwas Einschneidendes in ihrem Leben geschehen,
wie es in dieser Form kaum einem Menschen zuvor begegnet war.
     
    *
     
    Es war der Tag, an dem die Teilnehmer abreisten.
    Unter ihnen die Japaner, die eine jubelnde Menschenmenge noch mal
am Flugplatz verabschiedete.
    Der taubstumme Rennfahrer mit dem kühlen, abweisenden
Gesichtsausdruck winkte zum Abschied. Tonka Hamado drückte
Hände, die sich ihnen entgegenstreckten.
    Die Menschen, die Grund zur Begeisterung hatten, wenn eine echte
sportliche Leistung gelobt werden sollte, konnten nicht wissen,
daß sich unter der beweglichen biosynthetischen Maske nur noch
der Rest eines Hirns dessen befand, was mal den ganzen Menschen
auszeichnete.
    Yamahoki war das Opfer eines kaltblütigen, berechnenden
Menschen geworden, den man in Tokio als Dr. Konaki kannte.
    Hamado, der Manager, im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte,
aber war einer von vielen Sklaven, die diesem Mann treu bis in den
Tod ergeben waren. Konaki hatte ihnen das Paradies geschenkt.
    Hamado hatte nicht nur Hellmarks Unfall verschuldet, er hatte auch
den beherzten Engländer Anderson auf dem Gewissen. Die Leiche
des Technikers lag irgendwo im Mittelmeer, unter Steinen, Schlamm und
stinkenden Pflanzen und Muscheln begraben. Die Blutflecke im
Mordzimmer waren mit Chemikalien entfernt worden, so daß
niemand einen Verdacht schöpfte.
    Der Portier des »La Mediteranee« war der letzte gewesen,
der Poul Anderson lebend gesehen hatte. Die Person des
Engländers war ins Zwielicht verschiedener Meinungen geraten.
Die meisten waren der Ansicht, daß mit Anderson etwas nicht
stimmte, daß er eine Entdeckung fürchtete und sich
wahrscheinlich mit einem anständigen Schmiergeld rechtzeitig ins
Ausland abgesetzt hatte.
    Daß dieses Gerücht aufgekommen war, konnte den
Japanern, die unmittelbar den Ablauf des Geschehens beeinflußt
hatten, nur recht sein.
    Hamado aber dachte an den triumphalen Empfang in Tokio und vor
allen Dingen an die schönen Stunden in den Gärten der
Liebe, die Konaki für sie bereithielt.
     
    *
     
    Carminia Brado kehrte gegen Abend vom Krankenhaus ins Hotel
zurück. In der Halle standen die Gepäckstücke der
abreisenden Journalisten und noch einiger Teilnehmer an der
Rennsportveranstaltung. Die italienische Crew wartete auf den Bus,
der sie zum Flugplatz bringen sollte.
    Als die Brasilianerin zur Treppe ging, kam ihr ein Italiener
entgegen.
    Eine Sekunde lang stutzte Carminia. Der Mann machte ihr Platz und
grüßte höflich. Es war Enrico Manucella.
    Einen Moment stutzte auch er. Etwas in seiner Erinnerung sprach
an. Er war nicht so betrunken gewesen, daß er die Situation
völlig vergessen hätte.
    Enric Manucella wurde bleich. Er bewegte schon die Lippen, als
wolle er etwas sagen. Die Begegnung war ihm sichtlich peinlich.
    Er drückte sich an Carminia Brado vorbei. Die
Südamerikanerin verschwand um die Gangbiegung, während
bewundernde Männerblicke die langen, geradegewachsenen und
braunen Beinen begutachteten, deren Schenkel von dem
weitschwingenden, luftigen Rock nur zu einem guten Drittel bedeckt
wurden.
    Carminia Brados Miene war ernst.
    Die Begegnung mit dem Liebestollen in der letzten Nacht hatte sich
wirklich abgespielt! Sie hatte den Mann wiedererkannt, und auch er
war sich offensichtlich wieder der Situation bewußt.
    Sie hatte die Tür geöffnet. Sie war außerhalb des
Bettes gewesen, weil sie unmittelbar davor Björn gesehen
hatte.
    Beide Dinge waren kurz hintereinander passiert.
    Carminia suchte ihr Zimmer auf, legte sich auf ihr Bett

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