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Macabros 001: Der Monster-Macher

Macabros 001: Der Monster-Macher

Titel: Macabros 001: Der Monster-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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verstand es
nicht. Es war zu leise.
    »Wo kommst du her?« fragte Carminia leise. Eine
unbekannte Ruhe und Zufriedenheit erfüllte sie mit einemmal.
    Björn stand unverletzt und so vor ihr, wie sie ihn
kannte.
    Er lächelte nur.
    Da er nicht antwortete fuhr sie fort: »Ich habe
fürchterlich geträumt. Von dir. Du hattest einen Unfall.
Ich bin sehr froh, daß…«
    Er ließ sie nicht zu Ende sprechen. Sein rechter Zeigefinger
legte sich sacht auf ihre Lippen.
    Ein stilles Lächeln auf seinem Mund, zog Hellmark sich in die
Dunkelheit des Zimmers zurück.
    Carminia folgte ihm mit ihren Blicken und merkte erst jetzt,
daß die Verbindungstür zum angrenzenden Raum offen
war.
    Carminia Brado durchquerte barfuß den Raum. Sie trug ein
hauchdünnes seegrünes Baby Doll. Wie eine plastische
Silhouette zeichnete sich ihr wohlgeformter Körper darunter
ab.
    Die Südamerikanerin stand vor der Verbindungstür und
klopfte leise an.
    Als niemand Antwort gab, drückte sie die Klinke herab.
    Carminia blickte sich um.
    Kein Björn in der Nähe! Das Zimmer war leer.
    Die Brasilianerin hielt den Atem an.
    Schritt für Schritt ging sie in den dämmrigen Raum.
    Wo begann der Traum – wo endete er? Blitzartig stellte sie
sich die Frage.
    Was gehörte zum Traum, was zur Wirklichkeit?
    Sie warf beides durcheinander.
    Mit einer fahrigen Geste strich sie sich die dunklen Haare aus der
Stirn.
    Ein Geräusch ließ Carminia Brado herum wirbeln.
    Jemand machte sich an ihrer Zimmertür zu schaffen.
    Wie in Trance drehte sie schnell den Schlüssel im
Schloß und öffnete.
    Ein Mann stand vor ihr, den sie nicht kannte.
    Er roch nach Alkohol und kaltem Rauch.
    Das Licht, das im Korridor brannte, traf sie voll und blendete sie
im ersten Moment, so daß sie die Augen zusammenkneifen
mußte.
    »Ola«, sagte eine ihr unbekannte männliche Stimme.
Der Fremde kam torkelnd zwei Schritte auf sie zu. »Sind Sie
allein? Dann habe ich mich doch wahrhaftig nicht in Ihrer Tür
geirrt.«
    Er war klein und untersetzt, hatte dicke, schwarze Koteletten, die
ihm bis zum Kinn ’runterwuchsen. Er war Italiener. Aus der Art,
wie er französisch sprach, erkannte Carminia das. Wahrscheinlich
gehörte der Mann zur Ferrari- oder Maserati-Crew.
    »Sie allein – ich allein? Wunderbar! Wir machen
Amore!«
    Ehe Carminia sich versah, stand er ihr auf Tuchfühlung
gegenüber. Obwohl nicht mehr ganz nüchtern, entwickelte
seine Hand plötzlich eine erstaunliche Zielsicherheit.
    Blitzschnell streckte er seine Rechte aus. Seine Finger
berührten ihre Hüfte, schoben sich unter das
hauchdünne Nachtgewand und suchten ihre Brust.
    Mit leisem Aufschrei wirbelte Carminia herum und wich zurück.
Der aufdringliche Besucher war durch die Reaktion selbst
überrascht. Offenbar hatte er erwartet, daß Amore bei
einer allein schlafenden jungen Frau sich ganz von selbst ergab.
    So wie Carminia in ihrer Benommenheit auch vor ihm stand, war sie
eine Verlockung für jeden Mann.
    »Gehen Sie!« preßte sie zwischen den Zähnen
hervor.
    »Aber Mademoiselle«, entgegnete der Mann mit hartem
Akzent.
    »Sie sind betrunken, Sie wissen nicht, was Sie tun. Gehen
Sie!«
    »Ich bin betrunken? Aber Mademoiselle! Auch dann bin
ich… in der Liebe nicht zu schlagen.« Er rülpste und
blies die Backen auf.
    Carminia ließ ihn nicht dazu kommen, seine weiteren
sexuellen Vorzüge erst aufzuzählen.
    Sie begriff, daß sie hier mit guten Worten nichts
ausrichtete.
    »Lassen Sie Enrico nur erst mal anfangen, und Sie werden
sehen…« Weiter kam er nicht. Carminia stieß ihn mit
beiden Händen vor die Brust. Der liebeshungrige Enrico, ohnehin
nicht mehr ganz standfest, warf die Arme in die Höhe, gab einen
Quietschlaut von sich und torkelte nach hinten.
    Mit dieser merkwürdigen Gangart passierte er
rückwärtsgehend die Türschwelle, kam ins Taumeln und
fiel auf den Hintern. Es gab einen dumpfen, dröhnenden Ton, als
Enrico Manucella noch nach hinten kippte und mit dem Kopf gegen die
große Keramikvase schlug.
    Ohne sich weiter um den Trunkenbold zu kümmern, drückte
Carminia Brado die Tür zu und schloß wieder ab.
    Ihre Erregung hatte zugenommen. Carminia sah die Umrisse ihres
Zimmers wie durch einen Nebelschleier, der vor ihren Augen lag.
    Sie merkte, wie ihre Knie weich wurden. Etwas schwächte sie.
Entweder war es die Aufregung, das Medikament oder ihre
Halluzination. Oder alles zusammen genommen.
    Sie ging ins Bad, tupfte sich das heiße Gesicht mit einem
Lappen ab, den sie mit kaltem Wasser tränkte.
    Wie

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