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Macabros 001: Der Monster-Macher

Macabros 001: Der Monster-Macher

Titel: Macabros 001: Der Monster-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Muskeln seines Gesichtes waren
beweglich.
    Konaki antwortete nicht. Er ging auf das Regal neben dem
kombinierten Hirn-Elektronik Computer zu und ließ den Vorhang
lautlos vorgleiten.
    Ohne sich umzuwenden, sagte der Chirurg: »Sie werden jetzt
Ihre Kollegen kennenlernen. Herr Tanowuki. Wenn Sie vielleicht eine
Stunde früher in dieses Haus gekommen wären,
läßt sich nicht ausschließen, daß Sie auch die
Unterkunft meiner Freunde ausfindig gemacht hätten. Ich werde
sie rufen.« Mit diesen Worten drückte Konaki auf eine
Taste.
    Ein Kontrollämpchen flammte auf. Das war das einzige, was
zunächst geschah.
    Dann war ein Geräusch zu hören. Eine Tür
klappte.
    Tanowukis Augen bewegten sich in die Richtung, aus der das
Geräusch kam. Den Kopf konnte er nicht drehen.
    In der Dunkelheit tauchten Gestalten auf. Drei, vier,
fünf!
    Hishan Tanowukis Atem stockte, als sie aus der Dämmerung ins
Licht traten.
    Keiner von ihnen hatte einen Kopf!
    Zwischen ihren Schultern befand sich eine etwas mehr als
faustgroße, helle Kapsel mit den flimmernden, durchwirkten
Fäden.
    Konaki lachte, als er den entsetzten, ungläubigen Blick
Tanowukis sah.
    »Hier brauchen sie keine Köpfe! Das ist ihre wirkliche
Gestalt!« Der teuflische Chirurg weidete sich an der Angst
seines Opfers. Konakis Augen flackerten in wildem Feuer. Nackter
Wahnsinn und dämonische Besessenheit spiegelte sich in ihnen.
»In der Kapsel ist das Wichtigste aus Groß- und Kleinhirn
komprimiert. Die Motorik ist erhalten geblieben, der Tastsinn, ein
Teil des Gedächtnisses. Aber damit hat es sich auch schon. Sie
brauchen keine Sprache, und es ist auch nicht nötig, daß
sie sehen und hören. Das heißt, hören können
sie. Sie registrieren jedes Geräusch und jedes Hindernis, dem
sie begegnen. Es ist mir gelungen, das wichtigste Organ, über
das eine Fledermaus verfügt, mit der grauen menschlichen
Hirnmasse zu kombinieren. Und dies vor allen Dingen auch voll wirksam
zu erhalten! Das Gewebe wurde nur anfangs bei den ersten Exemplaren
abgestoßen. So, wie sie jetzt sind, stellen sie alle perfekte
Sklaven dar. Sie benötigen kein vollwertiges Hirn, es wäre
nur unnötiger Ballast für sie.«
    Ungläubig starrte Tanowuki auf den unheimlichen Sprecher, der
sich in der Rolle, die er spielte, äußerst wohl zu
fühlen schien.
    »Sie können sich in dieser Gestalt, mit dem Rest des
Hirns, den ich ihnen gelassen habe, sogar unter Menschen bewegen. Mit
einem Kopf, der aus biosynthetischem Material besteht und dessen
Muskeln durch die Hirnströme betätigt werden, ist das kein
Problem. Hinzu kommt, daß die oberste Hautschicht echte
Menschenhaut ist und die Täuschung dadurch wirklich vollkommen
gelingt. Ein Meisterwerk, nicht wahr?« fragte er
spöttisch.
    Die fünf Monster mit den Hirnkapseln stellten sich wie die
Glieder einer Kette nebeneinander auf.
    »Sie brauchen nicht mal mehr etwas zu essen. Was für
eine Erleichterung, finden Sie nicht auch?« fuhr Konaki fort.
»Eine Spritze am Tag genügt, um sie mit allen wichtigen
Nährstoffen zu versorgen, welche für die Erhaltung ihres
Körpers und vor allen Dingen ihres Hirns notwendig sind.
Daß sich in dem Präparat ein Medikament befindet, das die
Reaktionsempfindlichkeit auf Ultraschall erhält und speziell auf
jenes tierische Organ wirkt, versteht sich fast von selbst. Aber das
haben Sie sich sicher schon gedacht, nicht wahr?« Konaki sprach
zu Tanowuki wie zu einem Studenten.
    »Warum?« kam es wie ein Hauch über die Lippen des
starren jungen Japaners. »Warum haben Sie das alles getan? Und
die Hirne dieser Menschen sind dort – in der Maschine?« Er
stotterte, als er sprach.
    »Sie sind nicht in der Maschine. Sie sind Teil jener Statuen,
die in den Nischen Ihnen gegenüber stehen. Dadurch lebt auch die
Materie, denn Grundstein allen Lebens ist das Plasma. Und gerade das
Hirn, das geheimnisvollste und komplizierteste aller Organe, vermag
manches, wovon sich unsere Schulweisheit nichts träumen
läßt, weil wir gar nicht den Versuch machen, es bis in den
letzten Winkel zu analysieren und zu erforschen. Den meisten fehlt
der Mut und vor allem der Geist, Großes zu vollbringen. Und das
Warum ist am einfachsten zu beantworten, lieber Herr Tanowuki«,
fügte Konaki mit öliger Stimme hinzu. »Nur wenn sie
keinen eigenen Willen haben, funktionieren sie hundertprozentig! Wie
Maschinen. Sie sind beweglicher. Yamahoki war Rennfahrer. Aber er
wäre nie zu einer Bestleistung fähig gewesen, wenn er Angst
und Berechnung gekannt

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