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Macabros 001: Der Monster-Macher

Macabros 001: Der Monster-Macher

Titel: Macabros 001: Der Monster-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Taykushi-Spezial, ein Modell mit einem
1200-Kubikzentimeter-Motor.
    Der Mittelklassewagen war sein Eigentum. Als Angehöriger des
Werkes konnte er schlecht eine andere Wagenmarke fahren. Nur hin und
wieder, wenn er als Konakis Chauffeur fungierte, fuhr er dessen
Toyota. Da der Taykushi-Spezial in den letzten beiden Tagen in der
Werkstatt überprüft worden war, hatte Hamado jedoch nicht
auf diesen Wagen zurückgreifen können und deshalb bei
seinen Besuchen hierher entweder das Taxi oder den Bus benutzt.
    Dr. Lonei Showaka betrat das Haus des Chirurgen.
    Hamado kam nicht mit. Er lieferte den Besucher lediglich ab. Damit
war für heute sein Auftritt beendet.
    Konaki war ein Mensch, der direkt auf sein Ziel loseine. Er
versetzte Showaka in Hypnose und dirigierte den Naturwissenschaftler
in die unheimlichen Kellerräume, wo alles für den Eingriff
bereitstand.
    Folgsam wie ein Hund reagierte Lonei Showaka auf jedes Wort und
jeden Hinweis des Mannes, der seinen Tod geplant hatte.
    »Legen Sie sich auf den Tisch«, forderte Konaki Showaka
auf.
    Ruhig und entspannt legte der Wissenschaftler sich hin.
    Konaki machte einen ausgeruhten, zufriedenen Eindruck. Man sah ihm
nicht an, daß er in dieser Nacht bereits eine Operation
durchgeführt und den ganzen Nachmittag in der Bibliothek mit
anstrengenden Studien zugebracht hatte.
    Während Showaka auf dem Operationstisch lag, leitete Konaki
die Zeremonie ein, welche seine geheimen Bücher
vorschrieben.
    Er machte seltsame Bewegungen mit den Händen in der Luft,
wobei die Finger in merkwürdig verdrehter Stellung zueinander
standen. Manches erinnerte lebhaft an das Fingerspiel indischer
Tempeltänzerinnen, wo auch jede mit den Fingern gestellte Figur
bestimmte Aussagekraft hatte und ein genau festgelegtes Symbol
widerspiegelte.
    Die sieben schwarzen Kerzen mit der Blutfüllung im Sockel
brannten. Konaki hatte die Hauptlichter ausgeschaltet. So wurden
seine seltsamen, beschwörenden Bewegungen zu einem bizarren Tanz
in makabrer Umgebung.
    Plötzlich schien es, als würden die unheimlich
aussehenden Götzenfiguren zum Leben erwachen.
    Schatten wanderten über die morastig wirkenden Körper,
Lichtfinger huschten über die häßlichen,
drachenartigen Köpfe, die schwarzen, tiefliegenden
Augenhöhlen schienen alles wahrzunehmen und zu beobachten. Die
schwammigen Körper, runde fünfzig Zentimeter groß,
schienen sich aufzuplustern wie ein Truthahn, der seine Federn
stellte, um größer und stärker zu erscheinen.
    Die Atembewegungen der teuflischen Gestalten wurden
vorgetäuscht, aber daß die Luft plötzlich einen
anderen Geruch annahm, war keine Täuschung.
    Eine seltsame Mischung von verwesendem Blut, Schwefel und
ätzender Säure entströmte den sieben Statuen, und es
stank, als hätte die Hölle ihre Pforten geöffnet.
    Die eigentümlichen beschwörenden Verrenkungen und Gesten
Konakis wurden langsamer. Seine bleichen, blutleeren Lippen bewegten
sich, und kurze, abgehackte Sätze in altägyptischer Sprache
kamen aus seinem Mund. Ein Beobachter hätte angefangen, an
seinem Verstand zu zweifeln. Konaki benahm sich wie ein Irrer, aber
nicht wie ein Mensch, der im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte
war.
    Und dieser Mann griff nach Spritze und Skalpell, er schaltete das
Deckenlicht wieder an, und gleißende Helligkeit lag schattenlos
im Raum.
    Im Angesicht der drachenköpfigen Dämonen begann Yasujiro
Konaki zu operieren, um das Gehirn eines großartigen Kopfes
herauszunehmen und das Blut den Geistern zu opfern, die sein Denken
und Fühlen beherrschten!
     
    *
     
    Doch es kam zu einem kleinen Zwischenfall.
    Das Telefon, nach unten in die Kellerräume geschaltet, schlug
an.
    Konaki mußte es mehrmals klingeln lassen, ehe er die
Operation unterbrechen konnte und mit spitzen Fingern, die in
blutverschmierten, hauchdünnen Gummihandschuhen steckten, nach
dem Hörer griff.
    »Ja?« Seine Stimme klang verärgert. Er liebte keine
Störungen, wenn er arbeitete. Doch wenn dieses Telefon anschlug,
dann hatte das seine besondere Bedeutung. Es gab zwei Anschlüsse
hier im Haus, und nur der eine Apparat, dessen Nummer einem
bestimmten Personenkreis bekannt und zugänglich war, ließ
sich nach hier unten durchstellen. Demnach mußte es etwas
Wichtiges sein.
    Hideo Suuki, der Generaldirektor des Taykushi-Konzerns meldete
sich. »Ich hoffe, ich störe nicht«, sagte er mit
matter Stimme.
    »Was gibt’s?« fragte Konaki kurz angebunden. Mit
einem Blick auf den leblosen, blutleeren Körper fiel

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