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Macabros 002: Fluch der Druidin

Macabros 002: Fluch der Druidin

Titel: Macabros 002: Fluch der Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Höhe. Sie hielten eine eiserne Stange
umklammert, die sie irgendwo auf dem Schiff gefunden hatte.
    Und mit dieser Stange schlug sie zu. Es krachte und barst.
Scherben flogen. Das Glas splitterte.
    Die gepeinigten Menschen schrien auf, es klang wie ein einziger
Schrei.
    Kiuna Macgullyghosh brach ein großes Stück heraus,
groß genug, um sich durchzwängen zu können.
    Sophokles handelte geistesgegenwärtig.
    Er war als einziger imstande, sich aktiv einzusetzen. Clearwater
war erledigt, und Carminia Brado so geschwächt, daß sie
keine zehn Schritte würde allein gehen können. Sophokles
rannte auf die schwere Kiste zu, die unter dem Stuhl vor der
verbarrikadierten Tür stand. Wild und schnell riß er den
Stuhl herab und öffnete die Kiste, in der die Utensilien
für den Notfall bereitlagen.
    Im Nu hatte er die Leuchtpistole herausgerissen und ein volles
Magazin eingesetzt.
    Damit zielte er auf die Druidin. Die roten Kugeln pfiffen durch
die Hohlräume zwischen den grauen Knochen, durchschlugen das
zerfetzte Gewand.
    Die Leuchtkugeln fuhren durch das Knochengerüst, zischten in
den nachtschwarzen Himmel und verglühten dort.
    Der Druidin aber konnten sie nichts anhaben. Einen toten
Körper konnte man nicht noch einmal töten.
     
    *
     
    Björn Hellmark unterzog das geheimnisumwitterte Haus einer
intensiven Nachprüfung, nachdem er von John MacCarthy über
die seltsamen Vorfälle unterrichtet worden war.
    Sie stießen bei ihrem Rundgang auf das töte Ehepaar,
und Hellmark konnte sich denken, was sich hier ereignet hatte,
nachdem die Druidin wieder zu neuem Leben erwacht war.
    Nun war sie entkommen.
    »Hoffentlich ist nicht noch mehr passiert«, sagte
Hellmark.
    Sie eilten aus dem Haus, in der Hoffnung, eine Spur der
unheimlichen Mörderin zu finden.
    Auf dem Weg durch das Haus des Einsiedlers Tabor hörte
Björn Hellmark die ersten beiden Schüsse.
    Sie klangen wie Peitschenhiebe durch die stille Nacht.
    Als er mit MacCarthy aus dem Haus kam, sah er die Leuchtkugeln,
die wie blutfarbene Sternschnuppen vom bewölkten Himmel
herniedertaumelten.
    »Aber das ist ja ganz nahe!« rief MacCarthy. »Das
kommt vom Ufer her. Durch das Unwetter muß jemand…«
Mehr hörte Hellmark schon nicht mehr. Er hatte einen
schrecklichen Verdacht und hoffte inbrünstig, daß er sich
nicht bestätigen würde.
    Aber bei diesem furchtbaren Wetter, das nun weitergezogen war,
konnte es sich um ein anderes Schiff oder Boot handeln, das in Seenot
geraten war.
    Vom Hügel aus sah er schon von ferne das schwache Licht und
die weiße Außenhaut der Jacht.
    »Die ’Seejungfrau’!« rief Hellmark
entsetzt.
    In weiten Sprüngen jagte er über den aufgeweichten
Boden.
    MacCarthy kam im Tempo nicht mehr mit und fiel weit
zurück.
    Auf der havarierten »Seejungfrau« kämpften
Sophokles und Clearwater wie die Besessenen, um die unheimliche
Druidin abzuwehren.
    Sophokles schoß das ganze Magazin leer. Ohne Erfolg. Kiuna
Macgullyghosh schien das Feuerwerk für eine Ovation zu
halten.
     
    *
     
    Hellmark hetzte über die Felsensteine hinweg. Seine
Füße berührten kaum den Boden.
    Wie ein rächender Ritter jagte er über das glitschige
Deck, warf sich mit aller Kraft gegen die Tür zum Cockpit und
durchbrach sie.
    Sie flog aus den Angeln, die Bank dahinter wurde wie von einem
Windstoß zur Seite gefegt.
    Sophokles und Clearwater hingen an der unheimlichen Druidin und
zerrten an ihr, um sie von Carminia Brado abzubringen, die wie
hypnotisiert in der Ecke hockte und nichts weiter als leise wimmern
konnte.
    Die beiden Männer waren nicht imstande, die Druidin
zurückzureißen. Sie verfügte über Kräfte,
vor denen sie kapitulieren mußten.
    Sophokles warf den Kopf herum, als Björn Hellmark in das
Cockpit einbrach.
    »Hellmark!«
    Der Retter in allerletzter Minute riß das Skelett herum und
trieb es mit gezielten Schwertparaden aus dem Cockpit.
    Kiuna Macgullyghosh wich zurück.
    Hellmark nutzte die momentane Ratlosigkeit und handelte.
    Die rasiermesserscharfe Schneide zischte durch die Luft.
    Die Waffe traf mit einer Sicherheit, die Björn Hellmark
selbst erstaunte.
    Der linke, nach ihm greifende Knochenarm der Druidin wurde mit
einem einzigen Hieb abgelöst. Er flog durch die Luft und landete
aufklatschend in der See.
    Was massiver körperlicher Widerstand und sogar die Kugeln aus
der Leuchtpistole nicht vermocht hatten, schaffte Hellmark mit Hilfe
des magischen Schwertes des »Toten Gottes« mit
spielerischer Leichtigkeit. Dieses Schwert, über dessen

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