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Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Titel: Macabros 005: Die Schreckensgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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verschwand, blieb dreißig Jahre lang fort und tauchte
dann wie ein Gespenst in der gleichen Stadt wieder auf – aber
sein Erinnerungsvermögen war derart getrübt, daß er
nicht das geringste über seine Abwesenheit mitteilen konnte.
    Dreißig Jahre waren eine lange Zeit.
    In diesen dreißig Jahren mußte man essen, trinken,
atmen. Wie hatte der Mann sich versorgt? War er versorgt worden? Wenn
ja: wo und von wem?
    Björn mußte in diesem Zusammenhang an seine eigenen
Erlebnisse denken und an die geistigen Kontakte, die er mit Al Nafuur
gewonnen hatte.
    Menschen mit mysteriösen Schicksalen waren wie Botschaften,
die er enträtseln mußte.
    Immer wieder hatte es in der Vergangenheit Fälle gegeben, wo
Menschen spurlos verschwanden und niemals wieder auftauchten.
    Hier aber hatte Richard Patrick einen Mann aufgestöbert, der
nach dreißigjähriger Abwesenheit wieder zurückgekehrt
war. Zurückgekehrt – von wo?
    Björn meldete ein Blitzgespräch nach New York an. Er gab
der Telefonistin die Rufnummer des Patrick-Verlages.
    Die Verbindung kam innerhalb von drei Minuten zustande.
    Am anderen Ende der Strippe meldete sich die sympathische, sexy
klingende Stimme einer Verlagsangestellten.
    Die Telefonistin verband ihn mit dem Büro Richard
Patricks.
    Hier meldete sich die persönliche Sekretärin des
Verlegers.
    »Mister Patrick ist leider nicht im Hause«, bekam
Hellmark zu hören.
    Björn nahm dies zunächst als eine Ausrede hin.
Sekretärinnen mußten lügen können.
    »Sagen Sie ihm bitte, daß ich ihn dringend sprechen
möchte«, sagte er einfach, als hätte er sie nicht
verstanden. »Mein Name ist Björn Hellmark.«
    »Es tut mir leid, Mister Hellmark. Mister Patrick ist
wirklich nicht da.«
    »Wann kommt er zurück?«
    »Das kann ich nicht sagen. Ich weiß es nicht. Mister
Patrick hat mir heute morgen einen Zettel auf den Schreibtisch
gelegt. Danach ist er gestern abend unerwartet nach London geflogen.
Die Berichte in der Times und im Evening Star sind offenbar
dafür ausschlaggebend gewesen.«
    Die Sekretärin erinnerte sich glücklicherweise daran,
daß Hellmark in der letzten Woche ein ziemlich umfangreiches
Telefongespräch mit Patrick geführt hatte. Offenbar schien
Patrick seiner Sekretärin später auch geäußert
zu haben, daß er für Björn Hellmark jederzeit zu
sprechen sei.
    »Kann ich ihn irgendwo in London erreichen?« wollte der
Deutsche wissen.
    »Er ist im Kensington-Hotel am Strand abgestiegen, Mister
Hellmark.«
    »Danke. – Eine Frage noch: wie war das mit dem
Zeitungsartikel, Miss?«
    »Haben Sie es nicht gelesen?«
    »Leider nein.«
    »Gestern um die Mittagsstunde wurde auf dem Trafalgar Square
ein Mann von einem Hund angefallen, der angeblich einen
Totenschädel gehabt haben soll.«
    »Wer – der Mann?«
    »Nein, der Hund, Mister Hellmark.« Die Sekretärin
lachte.
    »Nachdem ich Sie so schön ausgefragt habe, können
Sie mir vielleicht noch eine Auskunft geben, Miss…«
    »Cathrin, Mister Hellmark.«
    »Fein, Miss Cathrin. So wird’s doch gleich viel
persönlicher. Es geht um den Artikel von Mister L. in der ersten
Ausgabe von Amazing Tales. Wie Sie wissen, hat Mister Patrick mir die
Blaupause zugeschickt.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Ich möchte gern mehr wissen über Mister L. Es ist
wichtig, scheint mir. Patrick kennt den Namen des Mannes. Wer ist
Mister L.?«
    »Darüber kann ich Ihnen keine Auskunft geben, Mister
Hellmark, so leid mir das tut. Mister Patrick spricht über diese
Dinge nicht. Wenn er mehr weiß, als er geschrieben hat, und
wenn er es für richtig hält, darüber zu sprechen, dann
müssen Sie sich schon persönlich an ihn wenden. Das
überschreitet meine Kompetenzen – selbst wenn ich
darüber Bescheid wüßte.«
    »Ja, das verstehe ich. Schön, dann ruf ich ihn selbst
an. Aber die Telefonnummer vom Kensington geben Sie mir,
ja?«
    »Aber natürlich, Mister Hellmark.«
    Björn notierte sie.
    Carminia Brado stand an der Tür und beobachtete ihn, wie er
den Hörer auflegte.
    »Wie war der Flirt?« fragte sie spitz.
    »Danke, sie war nett«, erwiderte er. »Ihre Stimme
war eine Offenbarung.«
    »Da kann man sich gewaltig täuschen. Eine Stimme kann
falsche Tatsachen vorspiegeln. Vielleicht ist sie in Wirklichkeit
uralt und abgrundhäßlich.«
    »Das glaube ich nicht. Sekretärinnen sind meistens
einsame Klasse. Privatsekretärinnen, meine ich. Ich kenne Mister
Patricks Geschmack nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen,
daß er so danebenliegen sollte.«
    »Fast wünschte

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