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Macabros 006: Horror-Trip

Macabros 006: Horror-Trip

Titel: Macabros 006: Horror-Trip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wurden. Er tat das gleiche, obwohl er bis zur Stunde keinen
Hunger verspürte. Lustlos biß er in eine dunkelbraune,
kartoffelähnliche Frucht, die jedoch an den Bäumen wuchs
und ähnlich schmeckte wie ein unreifer, saurer Apfel.
    Nur halb aß er das Obst und warf den Rest dann in ein
breites, wie träger Schlamm dahinfließendes
Gewässer.
    Hellmark mußte stärker als zuvor wieder an John
Fraksher denken. Den hatte er hier in der vierten Dimension
kennengelernt. Fraksher war ein Mann Anfang der Fünfzig und seit
mehr als drei Jahren aus New York verschwunden.
    Fraksher war einem Zirkel angeschlossen gewesen, der sich einmal
in der Woche heimlich in einem alten, vornehmen Haus in New York
getroffen hatte, um eine Schwarze Messe zu feiern.
    Mrs. Jollywine, der die Wohnung gehörte, sollte Umgang mit
Geistern und Dämonen und dem Satan persönlich haben.
Fraksher wurde durch einen Freund mit Gwendolin Jollywine
bekanntgemacht. Aus Neugierde, ohne eigentliche Überzeugung,
nahm Fraksher an dem verbotenen Treiben teil. Jeder mußte sich
verpflichten, über das, was er im Haus von Gwendolin Jollywine
sah und hörte, absolutes Stillschweigen zu wahren.
    Fraksher hatte bei der letzten Versammlung des Zirkels viel
getrunken. Benommen hatte er an dem Treiben teilgenommen. Die
geheimnisvollen Kräuter und Zugaben in dem Getränk
versetzten ihn in einen visionären Rausch, und er glaubte, an
der Seite der Zirkelleiterin durch eine höllische Landschaft zu
schweben. Als er aufwachte, mußte er erkennen, daß diese
Landschaft Wirklichkeit war. Es hatte lange gedauert, ehe er
erkannte, daß Gwendolin Jollywine ihn tatsächlich in die
Geisterwelt entführt und aus irgendwelchen Gründen
zurückgelassen hatte.
    Er hatte gelernt, mit dem Unabänderlichen zu leben, er hatte
Schicksalsgefährten gesucht und gefunden.
    Dies alles hatte Hellmark anläßlich einer Fahrt
über ein unvorstellbares Meer erfahren, nachdem er an der
Mündung eines Flußlaufs nachts plötzlich aufgewacht
war und erkennen mußte, daß sich jemand in seiner
Nähe befand.
    John Fraksher war auf ihn gestoßen und hatte ihn gefragt,
wie er hierher kam, und Hellmark hatte es ihm erzählt. Im
Gespräch war dann von Frakshers Seite der Name eines Inders
gefallen. Ajit Lekarim nannte sich der Mann, und mit dem hatte es
eine besondere Bewandtnis.
    Lekarim hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Eingeschlossene, aus
der dritten Dimension Verschwundene, wieder zurückzuführen.
Von diesem Ajit Lekarim sollten alle erfahren, die Hilfe
brauchten.
    Hellmark war dem Zufall dankbar, der ihn mit Fraksher
zusammengeführt hatte. Gemeinsam mit ihm war er dann bis zur
Flußmündung gegangen. Das lag nun – nach seinem
Zeitkalender – gut eine Woche zurück. Dort hatten sie auf
einen Nachen gewartet.
    Durch Fraksher hatte Hellmark erfahren, daß in
regelmäßigen Abständen ein Nachen an der
Flußmündung anlegte, der Anwohner des anderen Ufers
hierherbrachte und Güter und neue Passagiere aufnahm, um sie
über das Meer in den Herrschaftsbereich von König Rapir zu
bringen. Es war ein Magier-König, der schon viele Völker
unterworfen hatte und dem besonders viele Dämonen und niedere
Geister dienten. Menschen, die den Nachen betraten, wurden weder nach
Herkunft noch nach der Bezahlung gefragt. Sie genossen hier so etwas
wie Idiotenfreiheit. Niemand wußte, wer sie gerufen und welche
Geister sich der Eindringling dienstbar gemacht hatte. Man ließ
die Menschen in Ruhe. Man kümmerte sich einfach nicht um sie,
das war wie ein ungeschriebenes Gesetz.
    Wieviel Tage die Fahrt über das tintenschwarze Meer gedauert
hatte, ließ sich nicht genau sagen. Hellmark hatte das
Gefühl, als ob der Tag auf dem Meer doppelt so lang sei wie auf
dem Land, durch das er bisher gewandert war. Fraksher hatte dieser
Vermutung nicht widersprochen.
    Die Fahrt auf dem Nachen war ein Ereignis für sich gewesen,
und Hellmark war froh, als das Seegefährt endlich sein Ziel
erreichte und er wieder festen Boden unter den Füßen
verspürte.
    Zum ersten Mal hatte er auch eine größere Stadt in der
vierten Dimension gesehen. Die menschenähnlichen Gestalten
erinnerten an die Wesen von einem fremden Stern. Es gab viele Rassen
und Volksstämme, wie es viele Rassen und Völker auf der
Erde gab.
    Hellmark kannte sogar den Namen der bedrohlich wirkenden
Hauptstadt, in der ein mächtiger Herrscher residierte. Die Stadt
hieß Rapir-Thon. Hier hatten sich Björns und Frakshers
Wege getrennt.
    John Fraksher war mit den

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