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Macabros 006: Horror-Trip

Macabros 006: Horror-Trip

Titel: Macabros 006: Horror-Trip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Fähigkeiten aber erreichten
nicht die Stärke, um den Ätherkörper entstehen zu
lassen.
    Noch ein Versuch – und noch einer.
    Da gelang es ihm! Groß, blond, breitschultrig stand sein
Ebenbild vor ihm. Macabros war entstanden!
    Der Originalkörper und der Kopiekörper waren zur
gleichen Zeit voll aktiv und lebendig.
    Aber etwas kam dazwischen.
    Knirschende Schritte näherten sich auf dem schmalen Weg.
    Björn Hellmark hörte sie, und Macabros hörte
sie.
    Hinter dem Nebel tauchte eine schattengleiche, menschliche Gestalt
auf.
    Hellmark konzentrierte sich so sehr auf den Ankömmling,
daß er seinen Kopiekörper sofort wieder auflöste.
    Er mußte an Ajit Lekarim denken. Hatte der Inder etwas
bemerkt? War er, Hellmark, schon so dicht an seinem Ziel?
    Die Gestalt schälte sich aus dem Nebel.
    Hellmark hielt den Atem an und starrte auf den
Ankömmling.
    »Fraksher?« fragte er ungläubig.
     
    *
     
    Es war John Fraksher.
    Mit zwei blitzschnellen Schritten war er heran.
    Er fragte nicht lange, er handelte. Die Situation sprach für
sich.
    Nach zwei Versuchen war Hellmark befreit.
    Der heiße Schlamm hatte ihn völlig verschmutzt, aber
daran störte er sich nicht. Die Hauptsache war: er lebte.
    »Vielen Dank«, murmelte er, und seiner Stimme hörte
man nicht an, welche Anstrengung er seinem Körper abgefordert
hatte. »Sie schickt der Himmel, Fraksher. Lange hätte ich
es hier nicht mehr ausgehalten. Fünf Grad mehr Temperatur in dem
Brei und meine untere Hälfte wäre schön gesotten und
knusprig wie ein Spanferkel aus dem Backteig herausgekommen.« Er
blickte an sich herunter. Seine Beine dampften, und durch die
Löcher und Risse in der Hose sah man die krebsrote Haut.
Hellmark wischte mit der Hand wie mit einem Fächer über
Brust und Arme, um die prallen Maden abzuschütteln. »Sie
haben mir das Leben gerettet, Fraksher! Wieso sind Sie
hier?«
    »Man meint, ich hätte es geahnt«, erhielt er als
Antwort. John Fraksher war zwei Köpfe kleiner als Björn
Hellmark. Er hatte ein bleiches Gesicht und dünnes, nach hinten
gekämmtes Haar. Seine Augen waren dunkelbraun und befanden sich
in ständiger Bewegung.
    »Geahnt?«
    »Als ich in Rapir-Thon ankam, hatte ich die Hoffnung einen
Mann zu treffen, der wie Sie nach einem Ausweg suchte. Leider kam
dieses Zusammentreffen nicht zustande. Irgend etwas muß
dazwischengekommen sein. Ich weiß nicht, was es war. Ich machte
mir Vorwürfe, daß ich Sie allein hatte weitergehen lassen.
Als ich lange genug in Rapir-Thon gewartet hatte, entschloß ich
mich zum Aufbruch, um Ihnen nachzufolgen.«
    »Das war die beste Idee, die Sie haben konnten«,
bemerkte Björn, und er reichte seinem Retter die Hand und
drückte sie stumm.
    »Sie bleiben am besten hier«, sagte John Fraksher
unvermittelt.
    »Warum?«
    »Ich möchte sehen, ob die Luft rein ist, Mister
Hellmark. Lekarims Hütte ist nur eine Steinwurfweite von hier
entfernt. Ich geh’ zuerst hin und seh’ mich um. Wenn alles
in Ordnung ist, werde ich Sie holen. Ich kenn’ den Weg wie meine
Hosentasche. Daß man Ihnen diesen Brocken in den Weg gelegt
hat, gibt mir zu denken.«
    Hellmark kniff die Augen zusammen. »Sie meinen…«
begann er, aber er konnte seine Ausführungen nicht zu Ende
bringen. John Fraksher unterbrach ihn.
    »Ich meine, daß hier irgend etwas unter Umständen
nicht stimmt, Mister Hellmark. Der Baum hat nie hier
gelegen.«
    »Aber er ist uralt«, warf Björn ein.
    Fraksher lächelte kaum merklich. In seinen Augen glomm ein
rätselhaftes Licht. »Das sieht so aus. Er liegt noch keine
drei Tage hier, das weiß ich genau. Ich war vor drei Tagen hier
gewesen, da war der Weg einwandfrei und ohne Hindernisse passierbar.
Hier in dieser Welt aber ist alles möglich. Man glaubt, niemand
beachtet einem, niemand weiß etwas von einem – und doch
wird man beobachtet und belauscht, und seltsame Dinge geschehen. Sie
kennen diese Welt noch nicht, Mister Hellmark. Und ich wünsche
Ihnen auch nur, daß Sie sie nie ganz genau kennenlernen! Ich
hoffe, daß Lekarim Sie so schnell wie möglich
zurückbringen kann. Ich bin gleich zurück.«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verschwand er hinter dem
Nebel. Hellmark hörte noch seine knirschenden, Schritte, dann
war wieder Stille. Lauschend harrte er der Dinge, die da kommen
sollten.
    Wie aus dem Boden gewachsen, tauchte Fraksher plötzlich
wieder vor ihm auf. »Alles okay«, sagte er nur.
»Lekarim erwartet Sie. Ich geh’ Ihnen voran. Bleiben Sie
mir dicht auf den Fersen!«
    John

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