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Macabros 006: Horror-Trip

Macabros 006: Horror-Trip

Titel: Macabros 006: Horror-Trip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Fraksher ging Hellmark voraus. Auf dem Gesicht des Mannes lag
ein bösartiges, satanisches Grinsen. Doch das konnte Björn
nicht sehen, sonst hätte er sofort gemerkt, daß John
Fraksher eigentlich nicht der John Fraksher sein konnte, den er
ursprünglich kennengelernt hatte!
     
    *
     
    Björn Hellmark fiel auf, daß John Fraksher nicht
über den hohlen Baumstamm kletterte. Er ging an ihm vorbei,
hielt sich halblinks, und Björn erkannte seinen Fehler. Im
dichten Nebel hatte er nicht erkannt, daß der Pfad eine Biegung
nach links machte.
    Wortlos gingen die beiden Männer den restlichen Weg.
    Der Pfad wurde breiter, er führte etwas bergan. Sie befanden
sich nun auf der kleinen, mit Gras bewachsenen und bewaldeten Insel,
auf der Lekarim sein Domizil in der vierten Dimension aufgeschlagen
hatte.
    Die braungelbe Hütte sah aus wie ein riesiges
Strohbündel.
    Links und rechts neben dem Eingang waren
furchteinflößende, geschnitzte Holzfiguren aufgestellt mit
schrecklich bemalten Fratzen. Auf die Stirn waren seltsame Zeichen
und Symbole mit blutroter Farbe gemalt. Björn erkannte,
daß es sich hier um eine Art Fetisch handelte, um Geister und
Dämonen abzuwehren. Bei primitiven Völkern, die sehr
naturverbunden waren und bei denen die Naturreligion noch praktiziert
wurde, fand man diese Art des Dämonenabwehrzaubers und der
Dämonenfallen noch sehr oft. Der Glaube und die Kenntnis dieser
Dinge gingen auf irgendwelche Ereignisse in der Vergangenheit
zurück, die heute nicht mehr nachprüfbar waren. Aber
Björn wußte, daß diese Einflüsse in der
Vergangenheit der Erdgeschichte von Wesen herrührten, die zu
jener Zeit auf der Erde wandelten, als die Entwicklung des Menschen
gerade im Anfangsstadium war.
    Ein schwerer, dunkelbrauner Vorhang verschloß den
Eingang.
    Fraksher schlug ihn einfach beiseite und trat in das Innere der
dämmrigen Hütte. Vorsichtig, sich nach allen Seiten
umschauend, folgte Björn nach.
    Das Innere war rund wie ein Tempel. Mit der für ihn typischen
Aufmerksamkeit entging Hellmark nichts. So entdeckte er sofort bei
seinem Eintritt einen auf den Boden gemalten Kreis. Die
Kreisperipherie wies ähnliche Zeichen und Symbole auf wie die,
welche er auf den Köpfen der geschnitzten Figuren draußen
vor der Hütte entdeckt hatte.
    Es fiel dem Deutschen auf, daß Fraksher vermied, zu nahe an
den Kreis heranzukommen.
    John Fraksher ging sofort in das ebenfalls durch einen Vorhang
abgeteilte Labor.
    Dort stand jemand in der Mitte des Raumes und schien auf ihn zu
warten.
    »Das ist Ajit Lekarim«, stellte John Fraksher den Inder
vor.
    Der braunhäutige Mann aus Kalkutta reichte Hellmark die
Hand.
    »Ich habe schon viel von Ihnen gehört«, sagte er
und lächelte schwach. »Es ist mir eine Ehre, Ihnen helfen
zu können. Wir sollten nicht viel Zeit verlieren. Es sind
Bestrebungen im Gang Ihre Mission zu stören.« Lekarim trat
zur Seite. Er wies auf die mächtigen Glasröhren auf der
einen Seite des Labors hin. Sie waren so hoch und so groß im
Umfang, daß ein ausgewachsener Mann bequem darin stehen konnte.
Von den beiden mannshohen Röhren aus führten zahlreiche
Kabel und dünnere Glasröhren zu dem Geflecht aus
Behältern und Kugeln in unmittelbarer Nähe des
Labortisches.
    »Die Prozedur ist vollkommen schmerzlos«, fuhr Lekarim
fort. Er trug eine weiße Hose, lose darüber ein
buntgewürfeltes Hemd. Er war sehr schlank, beinahe hager. Obwohl
er noch jung war, begann sein Haar bereits an den Schläfen zu
ergrauen. »Sobald Sie in dem Zylinder stehen, wird ein Gas
eingelassen, das einen Schrumpfungsprozeß bewirkt. Sobald Sie
nur noch etwa zehn Zentimeter groß sind, werden Sie in die
Glaskugel auf den Tisch gesaugt, wo die Transmission abgeschlossen
wird. Innerhalb weniger Augenblicke werden Sie so klein werden,
daß Sie uns nicht mehr wahrnehmen können. Für einige
Minuten werden Sie sich im Mikrokosmos befinden. Aber es kann nichts
passieren. Das Innere der Glaskugel ist keimfrei.«
    »Aber selbst wenn ich mikroskopisch klein bin, ändert
das nichts an der Tatsache, daß ich mich dann noch immer in der
vierten Dimension befinde.« Hellmark machte sich Gedanken
über das Problem.
    »Das ist richtig«, antwortete Lekarim. »Sie sind
noch vorhanden, hier in dieser Daseinsebene vorhanden, aber Sie sind
für menschliche Augen nicht mehr wahrnehmbar. Die Kugel, in der
Sie sich befinden, werde ich mit zurück in die dritte Dimension
nehmen.«
    »Warum nehmen Sie mich nicht so mit, wie ich jetzt bin?

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