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Macabros 006: Horror-Trip

Macabros 006: Horror-Trip

Titel: Macabros 006: Horror-Trip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wilde Tiere sich
benehmenden, knurrenden, fauchenden und brüllenden Dämonen
herein.
    Ajit Lekarim hockte wie ein Yogi im Mittelpunkt des Kreises und
versuchte sich trotz der Unruhe und der Gefahr, die für ihn
bestand, auf das dringend Notwendige zu konzentrieren.
    »Ihr Männer von Rakshina und Dhomay! Reißt die
Mauer nieder und holt mich zurück! Ajit Lekarim, euer treuer
Verbündeter, ruft eure Geister an. Haltet fern die Bösen,
laßt sie nicht den Kreis durchbrechen! Helft mir, die ihr mit
eurem heiligmäßigen Leben die Liebe der guten Mächte
errungen habt! Wehrt ab die Feinde, die ihre Krallen nach mir
ausstrecken!«
    Sein Körper wirkte mit einem Mal wie verklärt. Ein
helles Licht, das aus ihm selbst kam, hüllte ihn ein wie ein
Mantel.
    Und dann verschwand Ajit Lekarim. Der Kreis war leer.
    Der Inder materialisierte auf der anderen Seite der realen
Welt.
    Er sah die vertraute Umgebung des finsteren Kellers des Hauses auf
dem Hügel in Kalkutta wieder. Die bleichen Totenschädel
umringten ihn.
    Lekarim verließ sofort das Innere des magischen Kreises. Ein
Aufenthalt von drei Sekunden nach der Wiederkehr aus der vierten
Dimension bewirkte eine rückläufige Bewegung, und er
würde erneut zurückgetragen werden.
    Aber das konnte er im Moment nicht riskieren. Die
weißmagischen Kräfte, die er angewendet hatte, um in das
Geisterreich einzudringen, waren geschwächt. Er mußte sie
neu aufladen.
    Erschöpft, bleich und schweratmend blieb er in dem Halbkreis
liegen, der von den Lehmwürfeln und den ausgestreckten bleichen
Armknochen und skelettierten Händen gebildet wurde.
    Mit zusammengekniffenen Augen blickte er sich um.
    In der Finsternis lebte es und regte es sich.
    Hinter dem magischen Schutzwall der Skelette und
symbolträchtigen Würfel tauchten schummrige Gestalten auf.
In den massigen, unförmigen Köpfen glühten böse
Augen. Raubtieraugen, die ihn beobachteten und auf ihn warteten.
    Lekarim schluckte.
    Seine Widersacher, die jederzeit die Grenzen zwischen den
Daseinsebenen an jedem Ort und zu jedem beliebigen Zeitpunkt
überschreiten konnten, ließen nicht locker.
    Dämonen waren in sein Haus gekommen, um auf ihre Gelegenheit
zu warten.
    Sie wollten ihn piesacken, vernichten, wie sie es mit George Beard
getan hatten, wie schon manch andere ausgelöscht worden waren,
deren Schicksal für alle Zeiten ungeklärt geblieben
war.
    Doch sie konnten nicht zugreifen. Solange er sich in dem
größeren Ring befand, war er geschützt. Hier konnten
seine Widersacher nicht eindringen, eine unsichtbare, geistige Wand
warf sie zurück.
    Lekarim versenkte sich ganz in seine Konzentrationsübungen.
Über seine schmalen Lippen kamen unverständliche Worte und
Beschwörungsformeln. Er verstärkte die Aufladung in diesem
Raum, um die Geister aus einer anderen Welt weiter
zurückzudrängen.
    Die Konturen der Unheimlichen in der Dunkelheit verwischten sich.
Die Atmosphäre im Keller des einsamen Hauses war angefüllt
mit einer grauenvollen Stimmung. Die Dämonen versuchten, durch
Angst und Grauen die Kräfte abzubauen, die Lekarim in geistiger
Höchstspannung errichtete.
    Er schaffte es!
    Schweiß rann ihm aus allen Poren, die Haare hingen ihm wirr
ins Gesicht und seine Augen glühten, als würde er jeden
Augenblick den Verstand verlieren.
    Die angeschmutzte und zerschlissene Kleidung klebte auf seiner
dampfenden Haut. Die Luft war mit einem Mal frisch und klar, man
konnte wieder atmen.
    Die ihn bedrängenden Geister waren verschwunden.
    Ajit Lekarim hatte das Letzte von sich gefordert.
    Lautlos kippte er auf die Seite, sein Körper entspannte sich.
Lekarim lag wie ein Toter im Innern des zweiten Kreises.
     
    *
     
    Das anfängliche Gefühl der Übelkeit wich.
    Björn Hellmark stand aufrecht in einer lichtüberfluteten
Halle. Er glaubte sich im Innern eines märchenhaften Berges.
    Kristalle glitzerten und schillerten in sämtlichen
Farben.
    Eine solche Farbenpracht hatte er nie zuvor in seinem Leben
gesehen.
    Vorsichtig berührte er mit seinen Fingern die schimmernden
Wände. Sie waren hart und kalt. Schritt für Schritt ging er
an der sich titanenhaft neben ihm auftürmenden Felswand entlang.
Seine Schritte hallten durch die gigantische Höhle.
    Wohin war er geworfen worden?
    Er wußte, daß er mikrobenhaft klein war, aber das kam
ihm nicht so vor. Auch in der Welt des Mikrokosmos stimmten die
Größenverhältnisse.
    Die unglaubliche Umgebung, in der er sich zurechtfinden
mußte, ließ ihn sein ungeheuerliches

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