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Macabros 006: Horror-Trip

Macabros 006: Horror-Trip

Titel: Macabros 006: Horror-Trip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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des ewigen Lebens für sich gefunden hatten. Die
Priesterkaste war wegen dieser Frage gespalten worden, in eine
weiße und eine schwarze Gruppe, die sich der Hexerei und des
Dämonenkults verschrieben hatte. Auch sie hatte ewiges Leben
errungen.
    Die Schwarzen Priester existierten heute in der Welt, konnten
verschiedene Gestalt annehmen und beeinflußten Entscheidungen
auf höchster Ebene, wenn nicht erkannt wurde, daß finstere
Mächte ihre Interessen vertraten. Al Nafuurs Geist existierte in
einem Zwischenreich, und er verfügte über keinen
Körper. Er war, genaugenommen, ein Geistwesen. Die Schwarzen
Priester aber hatten ein ewiges körperliches Dasein errungen,
unter der Bedingung, den Mächten der Finsternis jederzeit
Gehorsam zu zollen.
    Mit dem Eintritt Al Nafuurs in Hellmarks Leben riskierte der
Zauberpriester und Magier aus dem Lande Xantilon, daß sein
Einfluß registriert und ein für allemal unschädlich
gemacht wurde. Genau dies aber durfte nicht sein. Al Nafuurs Wissen
war für Hellmark lebenswichtig geworden.
    Björn rannte in das Dunkel. Er stieß in der Finsternis
mit einem der Fliehenden zusammen. Der Körper des bronzefarbenen
Mannes dröhnte wie eine Trommel.
    »Dies ist der Grund, weshalb ich nicht früher mit dir in
Verbindung treten konnte«, fuhr Al Nafuur fort. »Und dann
habe ich dich nicht mehr gefunden. Ich mußte alle Spuren
zurückverfolgen. Mein Geist mußte eine Ebene durchbrechen,
auf der ich mich nie zuvor bewegt habe.«
    »Du siehst, was aus mir geworden ist?« dachte Hellmark.
»Im Augenblick bin ich nicht mehr als ein Grippevirus, mein
Lieber.«
    »Der Vergleich hinkt, aber es ist was Wahres dran.«
    Björn stolperte. Instinktiv streckte er die Hände auf,
um sich abzufangen und sein Gesicht zu schützen.
    Der Boden unter seinen Füßen war jetzt steinhart. Er
hatte die Halle mit dem weichen, moosartigen Untergrund hinter sich.
Mit der einen Hand griff er in eine Mulde, in der sich das nun
schwarze Wasser aus dem Springbrunnen fing.
    Ratsch… ratsch…
    Seltsame Geräusche mischten sich unter die Schreie der
Fliehenden.
    »Zu spät!« hämmerte es in Hellmarks
Bewußtsein. Es war Al Nafuurs Stimme.
    »Zu spät? Was? Wieso?« Hellmark rappelte sich
auf.
    Ein dunkles Glühen kam aus den Wänden, als würde
der Lichteinfall oder die Lichtausstrahlung der Kristallwelt von
unbekannter Hand gesteuert.
    Ratsch… wieder dieses merkwürdige Geräusch, als
würde ein riesiger Rollo herabgelassen.
    Die etwa zwanzig Fremden wirkten wie dunkle Schemen in der langsam
heller werdenden Höhle.
    Hellmarks Kopf flog herum.
    Er sah die Mikrokosmos-Menschen vor den tunnelähnlichen
Ausgängen hängen. Dort befanden sich jetzt riesige Netze,
die aussahen, als wären sie aus gewaltigen Tauen
geknüpft.
    Die Fliehenden versuchten, an den Netzen emporzuklettern und durch
die Zwischenräume nach draußen zu entkommen.
    Aber sie klebten an dem Geflecht wie an Spinngeweb und waren
außerstande, sich davon zu befreien.
    Die Schreie der Unglücklichen verebbten nicht. Sie hallten in
Hellmarks Ohren und schmerzten.
    »Du hättest nicht hierher kommen dürfen. Du
hättest abwarten sollen!« Al Nafuurs Stimme klang leicht
vorwurfsvoll. Und nachdenklich…
    Hellmark jagte auf einen der Ausgänge zu. Zwei der jungen
Männer hingen in dem Netz, rissen und zerrten, aber es schien,
als ob das Gespinst lebe und sie immer weiter einwebe. Über den
Körpern der an dem Netz Hängenden waren flimmernde Kokons
gespannt. Die Mikrokosmos-Menschen konnten sich nicht befreien. Dicht
war der Mantel, der über ihren zuckenden Körpern lag.
    Es rumpelte in der Tiefe der labyrinthischen Gänge, als
kämen riesige Wagen heran.
    Hellmark wollte mit einem Satz zurückspringen und hinter
einer der steinernen Säulen Schutz suchen. Doch dazu kam er
nicht mehr.
    Etwas wischte durch die Luft und legte sich wie eine Schlange um
seinen Hals. Es war warm und klebrig.
    Gurgelnd griff Björn nach seinem Hals.
    Er spürte das dicke, klebrige Tau, das sich mehrfach um
seinen Nacken geschlungen hatte.
    Er wurde über den Boden gezogen.
    Seine Füße schleiften über das harte Gestein.
Hellmark riß an dem Tau. Da klatschte er gegen das Netz. Sofort
begann dieses unheimliche Tier – dafür jedenfalls hielt er
es – seine Arbeit. Fäden über Fäden spannen sich
in rascher Folge über seinen Körper.
    Aus dem Dunkel des Stollens, den das klebrige Riesennetz bedeckte,
näherte sich ein hohes, dunkles Gefährt.
    Wie eine Lore raste es polternd

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