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Macabros 006: Horror-Trip

Macabros 006: Horror-Trip

Titel: Macabros 006: Horror-Trip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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mehr.
    Die Stimmung, die in der Luft lag, war so angenehm, daß eine
Heiterkeit aufstieg, die man als wohltuend empfand.
    Hellmark sah, daß durch die verschiedenen Zugänge immer
mehr junge Männer kamen, um sich hier auf diesem Spielplatz
auszuruhen, sich zu unterhalten, sich einfach auf den moosartigen
Boden zu legen, um auszuruhen, ihren Gedanken nachzuhängen, das
Licht- und Farbenspiel der Kristalle und Springbrunnen
beobachtend.
    Niemand der Bewohner dieser Welt hatte bemerkt, daß es einen
Fremden gab, der Zeuge der unverständlichen und eigentlich
unbedeutenden Zusammenkunft dieser jungen Männer wurde.
    Sie waren fast uniform gekleidet, stellte Björn fest. Ihre
Oberkörper waren nackt. Auf der Brust trugen sie dünne
Ketten mit verschiedenen Anhängern daran. Einige sahen aus wie
plattgewalzte Zähne, andere hatten die Form eines Blattes oder
eines Ringes.
    Keiner aber war ohne diese Art Talisman.
    Was suchten diese Menschen hier?
    Sie saßen einfach herum.
    War diese Kristallwelt, in die er, Hellmark, gestoßen worden
war, eine Welt des Friedens, der Hoffnung, das eklatante
Gegenstück zu jener gespenstischen und
furchteinflößenden Welt der Dämonen, welche
uneingeschränkt die vierte Dimension beherrschten?
    Diesen Eindruck jedenfalls hatte er.
    Etwa zwanzig junge Männer waren inzwischen in diesem
Erholungszentrum erschienen. Die sphärenhaften Klänge
brachen abrupt ab.
    Gleichzeitig geschah noch etwas anderes.
    Das geheimnisvolle, wohltuende Licht verlöschte.
    Schreie erfüllten die Luft, Unruhe entstand.
    Plötzlich war die Heiterkeit, die Fröhlichkeit wie
weggewischt.
    »Flieh!« sagte da eine Stimme in seinem
Bewußtsein.
    »Al Nafuur!« Hellmark war so erschrocken über die
unerwartete Kontaktaufnahme, daß er den Namen laut
aussprach.
    Aber niemand kümmerte sich um ihn. In der absoluten
Finsternis, die rundum herrschte, war jeder mit sich selbst
beschäftigt. Alles rannte durcheinander. Angsterfüllte
Schreie ließen die Luft erzittern, und im Innern des
Kristallberges hallte das Echo schaurig und höhnisch aus der
Tiefe der Gänge und labyrinthähnlichen Tunnel.
    Ein Schatten huschte an Hellmark vorbei. Einer der Bewohner dieser
Welt.
    Ein zweiter…
    Hellmark streckte die Rechte aus. Er packte den zweiten Fliehenden
am Arm und riß ihn herum.
    »Was ist hier los? Was geht hier vor?« fragte er
schnell.
    Die Augen des Fremden glänzten feucht. Die nackte Angst stand
darin. Er gab einen schrillen Schrei von sich und versuchte sich
loszureißen.
    Eine Kette unbekannter, unverständlicher Laute sprudelte
über die Lippen des Mikrokosmos-Menschen. Dieser Mann mit dem
Talisman auf der Brust und der einfarbigen, dunkelbraunen Hose, die
wie eine zweite Haut seine Beine umschloß, zitterte am ganzen
Körper.
    Hellmark hätte die Kraft gehabt, den Fremden weiter
festzuhalten, aber er tat es nicht. Durch ihn würde er nichts
erfahren, eine Verständigung war ausgeschlossen.
    Der Mann rannte stöhnend und keuchend davon. Hellmark begann
automatisch hinter ihm herzurennen. Die, die sich eben hier noch wie
im Paradies gefühlt hatten, begannen vor einer unbekannten
Gefahr zu fliehen.
    »Was geht hier vor?« fieberte Hellmarks Hirn. »Was
ist los, Al Nafuur? Ich habe so lange gewartet, gehofft, von dir
einen Fingerzeig zu bekommen. Warum soll ich fliehen, was für
einen Sinn hat dies alles noch?«
    Jetzt, da die seltsame, hypnotische Beeinflussung, welche den
Kristallen und der geheimnisvollen Musik entströmt war,
aufgehört hatte, sah er die Sackgasse, in die er geraten war,
glasklar vor sich.
    »Alles hat seinen Sinn«, lautete die philosophische
Antwort. »Nichts geschieht ohne. Lauf den Weg zurück, den
du gekommen bist, Björn! Du mußt aus dem Zentrum der
Höhle fliehen. Du darfst ihnen nicht in die Hände
fallen.«
    Die Stimme in seinem Bewußtsein klang ruhig.
    Wem darf ich nicht in die Hände fallen? dachte Hellmark. Der
telepathische Kontakt zu dem geheimnisvollen Geistführer
funktionierte einwandfrei, und wieder fragte er sich im stillen,
warum Al Nafuur solange gewartet hatte mit einer Botschaft an ihn.
Warum war sie nicht schon früher erfolgt?
    »Es ging nicht. Die Macht der Schwarzen Priester wächst.
Es war unmöglich, sich dir bemerkbar zu machen«, erklangen
die Worte in ihm. »Du warst sehr gut abgeschirmt.«
    Aus den vorangegangenen Gesprächen mit Al Nafuur wußte
Björn, daß der Geheimnisvolle aus dem alten Land Xantilon
ein Priester der »Weißen Kaste« war, die das
Geheimnis

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