Macabros 007: Totenacker der Dämonen
ist
fraglich.«
»Würden Sie es mir zeigen?« fragte Hellmark. Er
fand, daß dies ein ungeheuerlicher Zufall war.
Er stieß auf einen Mann, der etwas von den Teufelsanbetern
wußte.
Aber auch jetzt war sein Reaktionsvermögen anders als
gewohnt.
Er wurde nicht mißtrauisch. Im Gegenteil. Er war bereit
anzunehmen, daß dies wirklich ein Zufall war, wie es sie
manchmal im Leben wirklich gibt.
»Ja, wenn es Sie interessieren würde?« Markoff warf
einen schnellen Blick auf ihn. »Ich möchte Sie
natürlich nicht in Gefahr bringen. Nicht, daß es Ihnen so
ergeht wie mir.«
Hellmark wollte darauf etwas sagen, aber er tat es nicht.
Die Gefahren, die es für ihn gab, waren anderer Natur.
Vielleicht bildete Markoff sich auch wirklich nur etwas ein, was
nicht zutraf.
Aber einen Blick in die Schriften konnte man dennoch wagen.
Schaden konnte es nichts, denn wie sich zeigte, war der Besuch im
Apartment, dem die Büroräume des Anwaltes Fleetwood
angeschlossen waren, ein Schlag ins Wasser.
Fleetwood war nicht da, und belastendes Material, das auf die
menschenopfernde Loge hingewiesen hätte, gab es nicht.
Hellmark löste seinen Doppelkörper auf, um sich mehr auf
das Gespräch mit Boris Markoff konzentrieren zu können.
»Kennen Sie einen Mann namens Fleetwood?« fragte
Hellmark unvermittelt. Die Idee kam ihm ganz plötzlich.
Markoff zuckte zusammen. »Was wissen Sie von ihm?«
»Nichts.«
»Weshalb nennen Sie den Namen? Haben Sie etwa… wollen
Sie mich…«
»Nein, alles was Sie denken stimmt nicht, Mister Markoff.
Kommt der Name in Ihrem Buch vor?«
»Ja.«
»Wir haben uns treffen müssen«, murmelte Hellmark.
»Ich glaube, wir beide ziehen an einem Strang. Lassen Sie mich
Ihr Buch eingehend studieren, und wir werden beide mehr
wissen.«
*
Rani Mahay und Peter Ellis waren bei der Haussuchung anwesend, die
die New Yorker Polizei durchführte.
Man ging von Ellis’ Aussagen aus, daß hier ein Mensch
auf rätselhafte Weise verschwunden war, den man nun suchen
mußte.
Captain Lincoln, der die Mannschaft leitete, sorgte außerdem
dafür, daß zwei seiner besten Leute sich auf den Weg
machten, um den Anwalt Frank Fleetwood auf den Zahn zu fühlen.
Er war hier dabeigewesen, als Sally Swanson verschwand, und laut
Ellis Angaben, der einen detaillierten Bericht zu Protokoll gegeben
hatte, mußte davon ausgegangen werden, daß hier bereits
vor Sally Swanson Menschen ermordet worden waren.
Wie dies allerdings im einzelnen vor sich gegangen war
darüber ließen sich nur Vermutungen anstellen.
Harald Lincoln war alles andere als ein Phantast. Er wurde
tagtäglich mit handfesten Problemen konfrontiert, mit
Verbrechen, Raubüberfällen, Morden. Da gab es Leichen,
Spuren, Zeugen und endlich Täter. Hier aber war von alledem
nichts zur Hand.
Sie suchten das ganze Haus ab, vom Keller bis zum Dach. Sie fanden
nur im Keller Hinweise, daß hier eine ungewöhnliche Loge
seltsame Messen zelebriert hatte.
Da gab es den Altar, den Thron, den Geheimstollen, der direkt in
einen Gang mündete, von dem aus eine Tür zum Hof
führte.
Alles, was nicht niet- und nagelfest war, beschlagnahmte Lincoln.
Die Feuerschalen, Behälter mit seltsamen und übelriechenden
Kräutern und Essenzen und den Dolch, mit dem Fleetwood angeblich
in Sally Swansons Finger gestochen haben sollte, damit sie mit ihrem
eigenen Blute ihr Todesurteil unterzeichnen konnte. Einer seiner
Männer schlug sogar ein Stück von dem Altarstein an, auf
dem eingetrocknete, dunkle Flecken festgestellt worden waren.
Es konnte Blut sein. Lincoln wollte es genau wissen.
Sein Hauptinteresse aber galt dem Buch, von dem der Privatdetektiv
gesprochen hatte.
In diesem Buch sollten die Namen all derer stehen, welche dem
Kreis der Teufelsanbeter angehörten und die zu Opfern geworden
waren.
In den verlassenen Wohnungen fand man nur Hinweise auf die
Bewohner, die hier gelebt hatten. Hier war das Buch nicht versteckt.
Trotz der allgemeinen Aufregung, die nach dem Eintreffen Hellmarks
und Mahay aufgetreten war, mußte es den Fliehenden gelungen
sein, das wichtigste Belastungsmaterial mitzunehmen.
»Es hat sich in Luft aufgelöst – wie Sally
Swanson.«
Harold Lincoln grinste über sein breites, sommersprossiges
Gesicht, als nähme er das Ganze nicht ernst. Er hatte den Boden
und die Wände im Tempel nach Falltüren abgesucht, aber
keine gefunden. Anfangs war er überzeugt gewesen, daß auf
diese Weise etwas organisiert worden sein konnte. Ein Mensch konnte
nicht
Weitere Kostenlose Bücher