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Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Titel: Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Schlacken
vorbei, die seltsame Formen bildeten.
    Zu ihrer Linken lag ein Plateau. Ein breiter Basaltweg führte
zu einem flachen Krater, der steil nach innen abfiel.
    Fumarolen strömten aus Erdrissen und -spalten.
    Birgitta nahm verschiedene Fumarolen und Gesteinsformationen
auf.
    Sie erreichte eine Mulde, die hinter einem Wulst aus Schlacken und
erkalteter Lava lag. Auf den Innenwänden sah sie deutlich die
verschiedenen Erdschichten und Faltungen, welche die verschiedenen
Ausbrüche hinterlassen hatten.
    Wie kleine weiße Wolken stiegen die Fumarolen aus der
Mulde.
    Birgitta Maren sprang über einen breiten Spalt hinweg, in dem
es leise zischte und sprudelte. In der Tiefe des Berges herrschte
Unruhe. Seit einigen Jahrzehnten war es hier auf Telu zu keinem
Vulkanausbruch mehr gekommen. Aber die Plötzlichkeit, mit der
schlafende Vulkane manchmal ausbrachen, war nicht ungewöhnlich.
Die Geschichte bewies, daß es manchmal so schnell ging,
daß es unmöglich war, noch Evakuierungsmaßnahmen zu
treffen.
    Die Unberechenbarkeit der Vulkane war auch eine Frage, der
Anderson sich widmete. Hier auf Telu hoffte er, diesem Geheimnis
etwas näherzukommen. Die Wahrscheinlichkeit, daß
ausgerechnet während ihrer Anwesenheit auf dieser kleinen
Fidschi-Insel sich etwas ereignete, war allerdings gering.
    Doch von vornherein ausschließen konnte man es auch
nicht.
    Es war erregend sich vorzustellen, daß es unter ihren
Füßen rumorte und diese Insel eigentlich noch gar nicht
fertig war, daß sie eines Tages wieder verschwinden oder sich
durch neue Eruptionen vergrößern konnte.
    Der Boden unter ihren Füßen war warm.
    Die Gefährten waren unten in der Mulde beschäftigt. Sie
war durch Felsblöcke und hohe Vulkanaschenwülste von ihnen
getrennt. Kein Geräusch drang von unten zu ihr herauf.
    Das gleichmäßige monotone Plätschern der leichten
Brandung und das Zischen aus den Erdspalten waren die einzigen
Geräusche.
    Sie nahm einen rötlichen Schein an der verkrusteten Felswand
gegenüber wahr. Die Spitzen darüber waren kupferfarben und
golden von der sinkenden Sonne. Das Licht an den zackigen
Rändern aber bewegte sich nicht.
    Offenbar war hinter dem Wulst eine Spalte, breit genug, den
Widerschein des vulkanischen Feuers aus der Tiefe durchzulassen.
    Sie ging um den Wulst herum, hielt die Kamera
schußbereit.
    Es wurde dämmrig.
    Das Licht spiegelte auf ihrer Haut, verlieh ihr einen warmen,
sympathischen Schein.
    Da war tatsächlich ein Erdspalt. Genau vor der Felswand.
    Heiße Dämpfe wehten ihr ins Gesicht.
    Leises Brodeln und Fauchen drang aus der Tiefe empor. Das
rätselhafte Licht flackerte auf den kantigen Wülsten rings
um den Spalt, die etwa zwanzig Zentimeter hoch und sehr
gleichmäßig waren.
    Birgitta Maren beugte sich nach vorn, um einen Blick in den Graben
zu erhaschen.
    Sie hob die Kamera an die Augen und drückte ab, um den
Eindruck festzuhalten.
    Da stieg lautlos eine Flammensäule vor ihr empor.
    Birgitta wankte zurück. Ein erschreckter Aufschrei kam
über ihre Lippen.
    Was war denn jetzt los? Was…?
    Sie kam nicht dazu, ihre Gedanken zu ordnen und das Geschehen in
seiner ganzen Tragweite zu begreifen.
    Dafür ging alles zu schnell.
    Die mannshohe Flammenzunge fuhr der Schwedin mitten in das
Gesicht.
    Birgitta wollte sich herumwerfen, aber daran wurde sie gehindert.
Eine glutheiße Hand hielt sie fest. Die leichte Bluse, die sie
trug, fing Feuer.
    Sie warf die Arme in die Höhe. Die Kamera flog in hohem Bogen
durch die Luft und landete irgendwo am Rande des Basaltweges.
    Birgitta wurde nach vorn gezerrt, obwohl sie sich verzweifelt
dagegen stemmte.
    Flammenzungen leckten über ihren Körper. Sie schlug um
sich. Sie schrie.
    »Hilfe!«
    Mit weitaufgerissenen Augen starrte sie in ein aus Feuerzungen
bestehendes Gesicht mit Hörnern und einem spitzen Kinn.
    Der Satan?
    Wie kam sie nur auf einen solchen Gedanken?
    Was war das für eine Bestie, der sie in die Klauen gefallen
war?
    Sie verlor den Boden unter den Füßen. Flammende
Hände rissen sie auf den breiten Graben zu, woraus die
Riesenflamme emporwuchs, sie einhüllte.
    Das Mädchen konnte die Vorwärtsbewegung nicht
stoppen.
    Der Graben wurde zu einem riesigen Maul, das sie aufnahm.
    »Nein!«
    Gellend verhallte der Schrei in der unwirtlichen Landschaft. Der
glühende Lavastrom kam ihr wie ein blubberndes Auge
entgegen.
    Im Bruchteil einer Sekunde war alles zu Ende.
    Ihre Körperflüssigkeit verdampfte, ihre Haut löste
sich auf. Das, was von ihr

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