Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern

Titel: Macabros 010: Duell mit den Höllengeistern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Flammengestalt
herumgerissen und auf die Spalte zugeschoben.
    Er versank in der Tiefe vor aller Augen.
    Das Grauen aber fand damit kein Ende.
    Plötzlich verbreiterte sich die Flammenwand. Die Zungen
leckten über den Boden in der ganzen Breite des Erdgraben, als
würde jemand Benzin ausgießen.
    Die teuflischen Flammenkörper glitten auf sie zu.
    Da krachten Schüsse. Hart und trocken.
    Nils Anderson zog den Abzug durch. Die Kugeln schlugen durch die
Feuerleiber. Aber sie vermochten sie nicht aufzuhalten.
    Anderson und seine Gefährten sollten eingekreist wie Freedag
auf die Spalte zugeschoben werden.
    Die Männer schlugen um sich.
    Guntersen hob einen Steinbrocken auf, warf ihn gegen eine der
Gestalten. Ebensogut hätte er sie anhauchen können. Der
Stein flog durch die Flammenwand hindurch und landete vor dem Wulst
der Erdspalte, wo er liegenblieb.
    Hier gab es keine Möglichkeit der Gegenwehr. Wo man hingriff,
wenn man diese unheilvollen, todbringenden Flammenwesen auch nur
antippte, verbrannte man sich im wahrsten Sinn des Wortes die
Finger.
    Aus Schreckensschreien wurden Todesschreie.
    Jeder versuchte sein Heil in der Flucht.
    »Nichts wie weg hier!«
    Anderson benutzte sein Gewehr wie ein Schwert, schlug um sich.
Sein Herz pochte zum Zerspringen.
    Es war der Kampf Davids gegen einen Giganten.
    Anderson kämpfte auf verlorenem Posten.
    Von zwei mächtigen Flammengestalten eingekreist, taumelte er
zurück. Ihm wurde das gleiche Schicksal zuteil wie Holger
Freedag.
    »Geht nicht auf Telu! Dort wohnt der Teufel!«
    Agnov schrie es heraus, als er begriff, daß sie alle
verloren waren, wenn nicht ein Wunder geschah.
    Die Eingeborenen hatten recht gehabt.
    Aber Anderson und sie alle hatten diese Warnungen nicht
ernstgenommen.
    Abergläubische Dinge! Da hörte man doch am besten gar
nicht hin.
    Pril Agnov handelte wie in Trance. Noch während alles drunter
und drüber ging, begann er zu rennen.
    War der Spalt in der Erde die Pforte der Hölle?
    Agnov hatte nie an Geister geglaubt. Er wurde eines besseren
belehrt.
    Er lief den Pfad hinunter, hielt die gefundene Kamera von Birgitta
Maren in der Hand.
    Er ahnte, was mit der Schwedin passiert war: das gleiche, das nun
mit den Freunden geschah.
    Konnte es sein, daß Birgitta ihre Feinde noch aufgenommen
hatte.
    Wenn dies so war, dann mußte er die Kamera in Sicherheit
bringen. Die Welt draußen hatte ein Recht darauf zu erfahren,
was sich hier auf Telu ereignet hatte.
    Wenn es diesen Beweis gab…
    Agnov rannte, so schnell ihn seine Beine trugen. Zwei Dinge
gereichten ihm zum Vorteil: Er war der einzige gewesen, der sofort
losgerannt war, und der einzige, der weit genug außerhalb
gestanden hatte, um nicht in die erste massive Angriffswelle der
Gespenstischen zu geraten.
    Er stürzte, raffte sich wieder auf, schlug sich die Arme und
Knie blutig. Die Kanten des Lavagesteins waren scharf wie
Rasierklingen.
    Er achtete nicht darauf. Nur weg von diesem verfluchten Ort. Das
war der einzige Gedanke, der in seinem Hirn Platz hatte.
    Er jagte nach unten, erreichte die Senke. Dort stand das
Lager.
    Hinter Agnov ertönten Schreie.
    Jetzt brüllte Guntersen wie am Spieß.
    Dann Totenstille.
    Keiner mehr da oben kämpfte. Anderson, Freedag, Guntersen
– gab es nicht mehr.
    Er warf den Kopf zurück, um sich zu vergewissern, daß
auch keiner hinter ihm war und erstarrte.
    Da kamen sie.
    Die Feuerteufel lösten sich wie zuckende Fackeln aus den
Schatten der bizarren Felsengebilde und glitten lautlos und schnell
den Pfad herab, den er gekommen war.
    Sie verfolgten ihn.
    Pril Agnov rannte durch die Senke und jagte in Richtung Bucht.
    Er mußte zum Schiff, bevor die Feuerteufel aus dem Schlund
der Hölle ihn einholten.
    Drei Meilen!
    Sie kamen ihm vor, als würden sie nie ein Ende finden.
    Er wußte nicht, woher er die Kraft nahm, sein Tempo so lange
durchzuhalten. Todesangst trieb ihn voran. Manchmal taumelte er nur
noch, hatte überhaupt kein Gefühl mehr für seine
Bewegungen, aber dann brachte er es doch wieder fertig, sein Tempo
erneut zu forcieren.
    Eine Ewigkeit schien vergangen zu sein, als er im hellen Licht des
Vollmondes endlich die Bucht erreichte.
    Groß und dunkel lag der Schiffsleib weiter unten im Wasser,
das reglos war wie ein Spiegel. Silbern lag das Mondlicht darauf.
    Hinter Agnov flackerten die unheimlichen Feuergeister. Lautlos
schwebten sie über den dunklen Lavaboden hinweg. Eine Feuerwand
verfolgte ihn. Der Abstand zwischen ihm und den geisterhaften
Verfolgern

Weitere Kostenlose Bücher