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Macabros 011: Im Leichen-Labyrinth

Macabros 011: Im Leichen-Labyrinth

Titel: Macabros 011: Im Leichen-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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verschwand, hob sich ein etwa sechzig Meter hoher Berg
über die letzten Häuser, der dicht bewaldet war.
    Es war eigentlich nicht verkehrt, die ersten Minuten ohne die
Nähe der Kinder für sich zu haben. Das Gespräch
würde von vornherein eine Richtung gewinnen, die für sie
beide von Vorteil war.
    Sie hatten auch beide nichts dagegen einzuwenden.
    »Er kennt sich hier aus«, fügte Heinz Guilome
erklärend hinzu, als sie den Kindern nachblickten, wie sie Hand
in Hand davon rannten, die Straße hinunter und auf einem
Seitenweg schließlich verschwanden.
    Für einen Moment war es so wie früher.
    Als Peter und Christiane noch kleiner waren. Sie hatten vieles
gemeinsam, und sie hatten sich vortrefflich ergänzt.
    Einen Augenblick lang übermannte ihn die Erinnerung und die
Zärtlichkeit, und ehe er sich versah, legte er seinen Arm um die
Schultern seiner Frau.
    »So wie damals«, sagte er leise, »vielleicht
könnten wir es einrichten, daß es wieder so ist, wenn wir
versuchen, unsere Fehler und Schwächen zu beherrschen.«
    Fünf Sekunden lang verstrichen. Sie rührte sich nicht.
Dann löste sie sich langsam, schlüpfte unter seinem Arm
durch und meinte: »So einfach wird es nicht sein, aber auf einen
Versuch soll es mir nicht ankommen.«
    Sie wandte ihm ihr Gesicht zu.
    Ihre Blicke begegneten sich, und als er seine Frau so vor sich
stehen sah, wußte er, daß er sie noch immer liebte.
     
    *
     
    »Hier ist es!« sagte Peter Guilome und schnaufte
ordentlich. Er war den steilsten Weg gelaufen. Auf Anhieb hatte er
die Stelle wiedergefunden, wo die Höhle lag.
    Sie lasen das Schild, und Peter winkte ab. »So schlimm ist
das alles nicht«, meinte er. »Ich war schon ein paarmal
drin. Kein Stein ist locker. Natürlich sollte man nicht wie
verrückt herumkreischen und gegen die Wände klopfen. Aber
wer tut das schon. Die Höhle ist nicht baufällig.«
    »Dann hast du Vater angelogen?« fragte Christine.
Neugierig starrte sie in die Dunkelheit.
    »Angelogen? Das klingt so gefährlich. Ich habe ein
bißchen geflunkert. Das muß man hin und wieder tun, sonst
kommt man nie zu dem, was man eigentlich will. Wenn Vater mal seine
heiteren Minuten hat, dann erzählt er davon, was er alles
angestellt hat, als er so alt war wie ich. Da kann man sich nur
wundern, wieso er überhaupt noch einen einzigen heilen Knochen
im Leib hat.«
    Christine mußte lachen.
    Peter kramte in seiner Hosentasche und zog eine kleine
Taschenlampe heraus. Er strahlte. »Die habe ich organisiert. Mir
war klar, daß ich gleich heute hierherkomme und mein altes
Versteck inspiziere.«
    »Du willst hineingehen?«
    »Klar. Kommst du mit?«
    »Denkst du, ich hätte Angst? So was interessiert mich
doch immer. Gibt es darin ein Geheimnis?«
    »So genau habe ich die Höhle noch nicht erforscht. Aber
möglich ist alles. Vielleicht stammt sie von Steinzeitmenschen?
Vielleicht finden wir geheime Gänge und stoßen auf
Felszeichnungen. Vier Augen sehen mehr als zwei.«
    Er trat einen Schritt weiter vor, streckte den Kopf in das Innere
der Höhle und ließ die Taschenlampe aufflammen.
    Er ging hinein. Christine folgte ihm, ohne zu zögern.
    Lautlos wanderte der Strahl über die zerklüfteten
Wände. Dunkel und kantig ragten einzelne Steine aus der Wand.
Der Boden war holprig.
    »Ist sie tief?« Christine sprach leise. Ihre Worten
hallten in der absoluten Stille und wurde verstärkt.
    »Psst«, legte Peter den Zeigefinger an die Lippen.
»Nicht soviel reden!« Seine Stimme war, nur ein Hauch.
»Die Schwallwellen – habt Ihr davon noch nichts in der
Schule gehört?«
    »Nein.«
    »Komm, paß auf, stoß nirgends dagegen. Bleib
dicht hinter mir! Ich zeige dir ’ne ganz tolle Stelle. Ganz
hinten. Das ist sie richtig rund. Wildromantisch.«
    Bizarre Schatten wanderten an Wand und Decke mit ihnen. Der
schmale Lichtstrahl aus der kleinen Lampe riß nur immer ein
kleines Stück aus der sie umgebenden Dunkelheit heraus. Schon
sahen sie den Eingang nicht mehr. Der Weg machte einen Knick.
    »Wollen wir nicht umkehren?« Christines Stimme klang
etwas ängstlich.
    »Unsinn! Wir sind ja gleich da. Hast du Angst?«
    »Nein, aber was ist, wenn der Eingang plötzlich
einstürzt?«
    »Warum soll er einstürzen?«
    »Wegen der Schallwellen.«
    »Quatsch! Der hat voriges Jahr schon so ausgesehen, und heute
existiert er immer noch. So ein Berg ist stabil. Natürlich soll
man nichts mit Gewalt provozieren.«
    Sie erreichten die hinterste Stelle. Die Höhle dehnte sich
hier aus. Sie war

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