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Macabros 012: Molochs Totenkarussell

Macabros 012: Molochs Totenkarussell

Titel: Macabros 012: Molochs Totenkarussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Fall.
    Macabros schleuderte den hechelnden Hund zurück. Speichel
troff von den Lefzen des Tieres. Die Augen loderten so erschreckend,
daß ein Mensch schon lange vor Angst und Grauen die Flucht
ergriffen hätte.
    Macabros kämpfte hart und unerbittlich.
    Der Höllenhund knurrte und fauchte, schlug mit dem Schwanz
und versuchte, die Kehle des verhaßten Gegners zu finden.
    Doch Macabros war kein leichter Gegner.
    Er trieb das mannsgroße Tier zurück.
    Ein heißer Wind fuhr durch die Wohnung, wirbelte die
Blätter durch die Luft, jaulte durch die Ritzen der Fenster und
Türen, obwohl sich draußen kein Lüftchen regte.
    Die Hölle hatte ihre Pforten geöffnet. Ein ätzender
Schwefelgestank wehte Macabros ins Gesicht. Das Fenster flog auf, die
Vorhänge flatterten wie Fahnen ins Zimmer.
    Mit Gewalt warf Macabros sich nach vorn und drückte den
hechelnden Hund gegen die Fensterbrüstung.
    Der Kampf auf Leben und Tod blieb nicht unbemerkt.
    Auf der Straße blieben die Menschen stehen.
    Macabros blickte am Kopf des Tieres vorbei in die Tiefe.
Hendersons Wohnung lag im siebenten Stockwerk!
    Passanten starrten sensationslüstern und entsetzt nach oben.
Eine Frau rannte zur nächsten Telefonzelle.
    Minuten später blitzte an der Straßenecke das Rotlicht
des Polizeifahrzeuges.
    Macabros gewann die Oberhand.
    Mit beiden Händen umklammerte er die Kehle des
Höllenhundes und drückte ihn immer weiter über die
Fensterbrüstung hinaus.
    Die Bestie verlor das Übergewicht.
    Menschen schrien auf.
    Unten auf der Straße spritzten sie auseinander.
    Macabros sah dem Höllenhund nach.
    Der schlug auf. Er streckte alle viere von sich.
    »Aufmachen! Aufmachen! Polizei!« Die Stimme kam aus dem
Treppenhaus.
    Macabros reagierte nicht.
    Hinter ihm splitterte die Tür. Zwei Beamte stürmten in
die Wohnung.
    Unten löste sich die Gestalt des Höllenhundes auf, als
hätte es ihn nie gegeben. Die neugierig herumstehenden Passanten
zogen mißtrauisch und scheu den Kreis um den Platz immer
weiter, wo das riesige Tier noch eben vor aller Augen gelegen
hatte.
    Aber da lag kein zerschmetterter Körper, kein Blut war
gespritzt, keine Hundehaare klebten auf dem Asphalt.
    Nichts.
    Nur eine Schwefelwolke stieg vom Boden auf und verging.
     
    *
     
    Auch die beiden Polizisten in Hendersons Wohnung erlebten die
Überraschung ihres Lebens.
    Als sie mit gezogenen Pistolen in das Zimmer stürzten, fanden
sie es verlassen vor.
    Wo befand sich der Mann, der noch eben am Fenster gestanden
hatte?
    Björn Hellmark hatte seinen Doppelkörper aufgelöst,
aber davon wußten die beiden Uniformierten nichts.
    Mißtrauisch kamen sie näher.
    Sie blickten durch das weit offenstehende Fenster nach unten.
    Sie entdeckten weder einen Hund noch den blonden Mann, der eben
noch hier in diesem Zimmer gewesen war.
    Die beiden Männer blickten sich an. Der Ältere schob die
Mütze in den Nacken. »Wenn du das siehst, was ich sehe,
Frank, dann bin ich noch okay. Wenn nicht, dann quittier ich noch
heute abend den Dienst.«
    »Du bist okay«, sagte der mit Frank Angeredete.
»Ich sehe auch das gleiche, nämlich nichts.«
    »Aber vor ein paar Sekunden haben wir auch noch das gleiche
gesehen wie die Leute unten auf der Straße.«
    Sie durchsuchten die Wohnung, die ein Trümmerfeld war. Sie
fanden den Toten.
    Der gespenstische Vorfall beschäftigte die Behörden.
Viele Passanten konnten das bezeugen, was auch die beiden Beamten
gesehen hatten. Doch es gab keine Spur, weder von einem Hund noch von
einem Mann.
    Das Phänomen fand seinen Niederschlag in den
Zeitungsberichten der nächsten Tage und vor allem in einer
Polizeiakte.
    Niemand fand des Rätsels Lösung.
    Derjenige, der die Dinge hätte aufklären können,
hielt sich derzeit in der Stadt in einem großen Hotel auf. Aber
er schwieg. Aus wohl weislichen Gründen.
    Man hätte ihm doch nicht geglaubt. Niemand würde ihm die
phantastische Geschichte abnehmen, wenn er sie
wahrheitsgemäß erzählen würde.
    Björn Hellmark sah man nicht an, was er als Macabros erlebt
hatte.
    Im Gespräch mit Richard Patrick bat er um die
Unterstützung des Verlegers. Patrick hatte durch seinen
journalistischen Mitarbeiterstab in der ganzen Welt die
Möglichkeit, Nachrichten und Informationen einzuholen, die sich
sehen lassen konnten.
    Hellmark kam es darauf an, soviel wie möglich über die
Stellung von Gilbert Henderson zu erfahren. Ebenso interessierte er
sich für das Leben von Janine Thompson. Wenn Phil Hunter in ihr
eine Hexe sah, mußte er

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