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Macabros 012: Molochs Totenkarussell

Macabros 012: Molochs Totenkarussell

Titel: Macabros 012: Molochs Totenkarussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ist. Ich habe hier im Flur gesessen,
splitternackt. Dann hat die Klingel angeschlagen. Ich wußte
erst gar nicht, was los war. Ich habe schnell etwas
übergezogen.«
    »Nancy, ich war Punkt acht Uhr hier. Niemand hat mir
geöffnet. Ich bin über den Balkon geklettert. Die Wohnung
war leer. Es ist jetzt kurz nach halb neun. Du sagst selbst, du bist
erst kurz vor dem Klingeln wieder hier eingetroffen. Wo bist du
gewesen zwischen acht und halb neun?«
    »In der Hölle, Ted«, entgegnete sie leise. Sie
preßte sich an ihn und schmiegte ihr Gesicht an seine Schulter.
Stockend berichtete sie, und manchmal kamen die Worte so leise
über ihre Lippen, daß er kaum verstand, was sie sagte.
»Sie haben mich… gefoltert… Schlangen,
häßliche Kröten… in einem riesigen
Kübel… mein Kopf… wurde immer wieder
hineingetaucht… Ich bin vor Angst fast umgekommen.«
    Nancy Hunter hielt Ted Summers ganz fest.
    Er fühlte ihren heißen, fiebrigen Körper, aber er
merkte nicht, daß sie in Wirklichkeit innen eiskalt war. Ihre
Zähne schlugen vor Kälte aufeinander.
     
    *
     
    Die Tür ging auf. Eine dunkle Gestalt kam in die Wohnung.
    Licht flammte auf.
    Macabros sah den Schatten durch den Korridor kommen. Quer fiel er
vor die Füße des Lauernden.
    Dann kam der falsche Henderson an Macabros vorüber, ohne
einen Blick nach links oder rechts zu werfen. Er steuerte geradewegs
auf den Schreibtisch zu, wühlte in den Papieren, warf
Aktenhefter wahllos auf den Boden, ebenso einzelne Blätter, die
er zum Teil wütend zusammenknüllte.
    »Ich finde es nicht schön, wie Sie mit dem Eigentum
anderer Leute umgehen«, sagte Macabros scharf.
    Der falsche Henderson wirbelte herum.
    Macabros kam aus seinem schattigen Versteck.
    »Was wollen Sie hier?« fragte der falsche Detektiv.
    »Das gleiche könnte ich Sie fragen. Ich habe eigentlich
nicht mehr so recht daran geglaubt, daß Sie nach alldem noch
einmal hier auftauchen würden.« Macabros kam Schritt
für Schritt näher. »Wer bist du wirklich? Welche
Hölle hat dich ausgespuckt? Ist Molochos dein Herr?«
    Der Höllenbote reagierte, wie Macabros es von ihm
erwartete.
    Die Arme des falschen Henderson wirbelten wie Dreschflegel herum.
Schreibutensilien und Papiere flogen durch den Raum, ein
Tintenfaß knallte gegen die gegenüberliegende Wand. Der
häßliche blaue Fleck auf der Tapete wurde schnell
größer.
    »Bleib mir vom Leib!« kreischte der angebliche Henderson
plötzlich ängstlich.
    Aber Macabros reagierte nicht.
    »Wer schickt dich? Sag es mir oder ich setze die
Dämonenmaske auf.« Er bluffte und wußte, daß er
ein gewagtes Spiel trieb. Wenn der Dämon herausfand, daß
er nicht mehr im Besitz der Maske war, dann konnte er sich auf etwas
gefaßt machen.
    Macabros nahm Drohstellung ein.
    »Ich werde dich vernichten. Überleg’ es dir
gut!« Seine Rechte glitt langsam in die Hosentasche.
    Der Abgesandte der Hölle begann zu wimmern. Seine Bewegungen
wurden langsamer.
    »Was für einen Auftrag hat Molochos dir
gegeben?«
    »Nicht Molochos ist es, sondern…« Er unterbrach
sich plötzlich. Seine Augen glühten wild. Er hatte
Macabros’ Bluff erkannt. Sie standen nahe genug beieinander. Der
Höllenbote hätte die Ausstrahlung der Maske verspüren
müssen.
    Ein Wust von Papier flog Macabros um die Ohren.
    Der Schreibtischsessel wurde emporgerissen und auf ihn
geschleudert.
    Macabros duckte sich. Das Möbelstück verfehlte ihn und
zersplitterte an der Wand.
    Der Höllenbote mit dem Aussehen Hendersons warf sich mit
einem meckernden Gelächter nach vorn.
    »Narr! Du hast geglaubt, mich zu täuschen! Du hast die
Dämonenmaske nicht. Du bist wie alle anderen ein schwacher
Mensch, und jetzt werde ich dich vernichten!« Mit einem
Aufschrei warf er sich nach vorn und nahm im Fallen seine wirkliche
Gestalt an.
    Der große, zottige Hund sprang Macabros an die Kehle.
    Der riß die Arme hoch und legte sie um den muskulösen
Nacken des Höllentieres.
    Der Hund biß zu.
    Aber er biß nicht in Fleisch und Blut. Macabros’
Körper bestand aus einer besonderen Substanz.
    Ihm konnte man keinen Schaden zufügen, und solange Hellmarks
Kraft und Konzentration ausreichte, bestand seine Kopie, so lange er
wollte, und kein Messerstich, keine Pistolenkugel, weder Feuer noch
Wasser konnten diesem Körper einen Schaden zufügen.
    Nur wenn die ursprünglichen Kräfte Hellmarks erlahmten,
würde Macabros schwächer und schwächer werden und sich
schließlich auflösen.
    Doch das war jetzt nicht der

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