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Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Titel: Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Weltbild
durcheinander.
    Vielleicht war diese Erika Paller doch mehr als eine Psychopathin,
vielleicht stand sie tatsächlich mit fremden Mächten in
Verbindung, zu denen sie sich hingezogen fühlte.
    Er hatte die Untersuchungen bisher unter ganz anderen
Voraussetzungen geführt. Doch er fühlte sich verpflichtet,
auch den anderen Weg zu gehen und einen Fehler einzusehen, wenn es
einen solchen gab.
    Hier in diesem Haus, in dem die junge Apothekerin seltsame
Experimente unternommen hatte, gab es vielleicht noch manches, worauf
er bei den ersten Untersuchungen gar nicht geachtet hatte.
    Er wollte noch einmal ganz unvoreingenommen an den Fall
herangehen. Aber das würde schwierig sein.
    Er drehte den Schlüssel im Schloß.
    Dann ging alles blitzschnell.
    Die Klinke wurde herabgedrückt. Aber nicht von ihm.
    Die Tür flog nach innen, etwas Schwarzes stach auf ihn
zu.
    Er schrie gellend auf. Wie in einen Schlund wurde er von irgend
etwas in das Innere des Hauses hineingezogen.
     
    *
     
    Björn Hellmark reagierte sofort.
    Er ließ den Hörer fallen und blieb drei Sekunden lang
wie erstarrt stehen.
    Die Pflanze in unmittelbarer Nähe des zweiten, noch
verhangenen Fensters fesselte seine Aufmerksamkeit.
    Das war keine gewöhnliche Pflanze.
    Sie bewegte sich. Wie Arme hoben sich schlangengleich dünne
Zweige.
    Hypnotisiert starrte er auf die grünen Blüten und die
gelbroten Früchte. Dies war eine Mandragora, eine jener
geheimnisvollen Pflanzen, der man wundersame Kräfte
nachsagte.
    Björn sah die Arme länger und länger werden. Es
waren richtige Geisterarme, lang, weißlich, dünn, ein
Nebelgespinst, das ihm entgegenwuchs.
    Und dann die Hände an den dünnen Armen. Schrecklich
große Hände, die sich öffneten und schlossen, die
gierig nach ihm griffen.
    Zwischen den Blättern und Blüten eine winzige,
elfenhafte Gestalt, in der Björn die Umrisse eines weiblichen
Körpers zu erkennen glaubte.
    Die beiden grausamen Hände wuchsen vor ihm empor.
    Er wich zurück. Er erhielt einen Stoß vor die Brust, so
daß er taumelte.
    Die schrecklichen Hände waren blitzartig über ihm,
legten sich um seine Kehle.
    Hellmark blieb die Luft weg. Er riß die Arme hoch und schlug
gegen die Hände, die ihm die Luft abdrückten.
    Sie waren nicht aus Fleisch, sie fühlten sich an wie harter,
massiver Gummi.
    Er schob seine Finger unter die Würgehände und
versuchte, ihren Zugriff zu sprengen. Aber er konnte den Griff nicht
einmal lockern. Wie Gummi hatten sich die Hände an seinem Hals
festgesaugt.
    Es wurde schummrig vor seinen Augen. Sein Herz pochte, als wolle
es zerspringen.
    Er kämpfte um sein Leben, stürzte zu Boden, riß an
den unheimlichen Händen. Er sah alles nur noch verschwommen. Die
dünnen, elastischen Arme hatten eine Länge von drei Metern,
reichten von der Zauberpflanze her quer den Raum.
    Björn rollte sich über den Boden. Entsetzen packte ihn,
weil er damit genau das Falsche tat und noch mehr in die Gewalt
dieser gräßlichen Hände geriet.
    Die langen bleichen Arme verdrehten sich, machten seine,
Körperbewegung mit und wickelten ihn förmlich ein.
    Außerirdische Mächte wurden hier aktiv…
Mandragora…!
    Wie von Sinnen schlug Hellmark um sich, riß die Beine an,
bäumte sich auf, stemmte sich gegen die Kraft, die das Leben aus
seinem Körper zu pressen versuchte.
    Er trat einen Stuhl um, riß den Gummibaum aus der Ecke mit
sich und hörte aus weiter Ferne, wie der Blumentopf platzte.
    In seinen Ohren rauschte es. Er spürte, wie seine Kräfte
nachließen.
    »Was ist denn mit Ihnen los?« hörte er da eine
Stimme. Er wurde geschüttelt und in die Seite getreten.
»Hallo! Mann!« Man schlug ihn ins Gesicht.
»Hallo!«
    Er öffnete die Augen, nahm etwas Helles wahr. Aber da waren
auch Schatten. Mehrere.
    Polizisten?
    Er glaubte nicht richtig zu sehen.
    »Die Hände…«, murmelte er. »Wo sind…
die Hände…?«
    »Hände? Was für Hände? Na, du kannst ja mit
meinen vorliebnehmen.«
    Der Sprecher, den Björn nur verschwommen wahrnahm, zog ihn in
die Höhe.
    »Der ist völlig im Tran«, sagte eine andere
Stimme.
    »Am besten, wir nehmen uns gleich mal den Giftschrank beim
alten Paller vor, dann wissen wir, ob er sich dort etwas besorgt
hat.« Das war der Sprecher von vorhin.
    Hellmark torkelte, fand noch keinen rechten Halt.
    Langsam kehrte sein Sehvermögen zurück. Der helle
Lichtstrahl rührte von einer Taschenlampe her, die einer der
Polizisten trug. Insgesamt beherrschten vier Uniformierte das
Blickfeld vor

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