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Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Titel: Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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entfernten sich diese Gedanken immer weiter von
ihr. Sie begann, sich mit dem Besucher zu beschäftigen.
    Wie eine Flut brach alles in ihr auf.
    Plötzlich schlang sie die Arme um seinen Hals, als würde
ihr jetzt erst bewußt, wer da eigentlich gekommen war.
Tränen sprangen aus ihren Augen, um ihre Lippen zuckte es.
    »Eri, geliebte Eri!« Er bedeckte ihr heißes
Gesicht mit Küssen. »Ich glaube, ich komme zum rechten
Zeitpunkt zurück. Du solltest mir alles erzählen,
alles…«
     
    *
     
    Bernd holte aus dem Kühlschrank zwei Konservendosen und
machte einen kräftigen Eintopf heiß, in dem
Speckwürfel schwammen.
    Erika Paller aß mit Heißhunger.
    Es tat ihr gut, mit jemandem über das sprechen zu
können, was sie bisher allein entscheiden mußte.
    Sie zeigte ihm den kleinen Raum, in dem sie ihre Experimente
durchgeführt hatte, und erzählte von den
Pflanzenauszügen aus der Mandragora. Er wurde bleich.
    »Du experimentierst mit – Toxinen?«
    »Es gibt hinreichend Beweise, daß Menschen zu allen
Zeiten sich aus Früchten Zauber- und Liebestränke brauten.
Aber ich habe mehr herausgefunden. Warum hat man dieser Pflanze den
Namen einer Frau gegeben?«
    »Woher weißt du, daß es der Name einer Frau
ist?« fragte er, während er das grünblühende
Gewächs von allen Seiten betrachtete.
    »Es kam mir in den Sinn. Mandragora, das klingt weiblich und
geheimnisvoll.«
    »Alles, was weiblich ist, ist auch geheimnisvoll«, gab
er zu.
    »Wenn von Hexen- und Zaubertränken in alten Büchern
die Rede war, hat mich das als Kind schon fasziniert. Ich habe meinen
Vater gefragt, ob es so etwas gäbe. ’Es gibt Drogen und
Narkotika’, antwortete er damals. Aber waren es wirklich nur
Halluzinationen, die geschildert wurden? Ich entdeckte in
späteren Jahren so vieles, das sich so ungewöhnlich, so
ungeheuerlich anhörte, daß es mir nicht in den Kopf
wollte, woher die Menschen dies haben könnten. Alles nur
Phantasie? War es nicht vielmehr so, daß Hexen wirklich fliegen
konnten, wenn sie bestimmte Tränke zu sich nahmen, bestimmte
Substanzen in ihre Haut einrieben? Gibt es nicht wirklich jene Orte,
von denen sie berichteten, jene fremden Welten, die sie zu sehen
glaubten? Es gibt sie. Ich war dort, Bernd.« Ihre Augen nahmen
wieder einen fiebrigen Glanz an.
    Stand sie im Bann einer anderen Macht? Unter Hypnose?
    Er mußte es herausfinden.
    Entweder hatte Erika wirklich eine Entdeckung gemacht oder sie
hatte ihren Geist schon so zerstört, daß sie nicht mehr in
der Lage war, zwischen Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden.
    Mit großen Augen sah sie ihn an, während sie mit ihren
Fingerspitzen die Konturen seines Gesichts nachzeichnete. »Es
ist gut, daß du da bist«, sagte sie. »Du kannst mir
helfen. Du sollst dir eine objektive Meinung bilden. Dann kannst du
mir sagen, wie es gewesen ist.«
    »Nichts ist gewesen, Erika«, versuchte er sie zu
ernüchtern. »Tonband und Film haben nichts
angezeigt.«
    »Genau das ist es, was mich stutzig macht. Die Technik
versagt. Das bedeutet: parapsychologische Kräfte haben die
elektrischen Anlagen gestört.«
    »Eri! Die Anlage hat funktioniert. Wir haben es
nachgeprüft. Du hast einfach in deinem Stuhl gesessen, warst
betäubt von dem Trank, den du zu dir genommen hast, und hast
deinen Träumen nachgehangen.«
    Sie hatte sich doch sehr verändert, fand er. Dies
bestärkte ihn in dem Wunsch, ihr zu helfen.
    »Die Stimme, die du gehört, die Bilder, die du gesehen
hast – sie waren nicht wirklich. Du hast sie dir bloß
eingebildet.«
    »Aber der Stuhl… er ist umgefallen. Den Schlag
hätte das Aufnahmegerät aufzeichnen müssen. Es ist ein
sehr empfindliches Mikrofon, das dort auf dem Tisch steht,
Bernd.«
    »Vielleicht hast du gar nicht auf dem Boden
gelegen.«
    »Ich weiß es genau.«
    »Du weißt selbst, welche Wirkung Psychopharmaka haben,
Eri.«
    »Ich habe eine Astralreise gemacht, Bernd. Ich habe diesen
Raum verlassen, ohne auch nur einen einzigen Schritt vor die Tür
zu setzen. Ich werde es dir beweisen. Du wirst es mit deinen eigenen
Augen erleben. Ich werde den Versuch wiederholen, genau wie ich es
vorhatte. Und du mußt aufpassen, hörst du? Du mußt
mich genau beobachten, und nachher mußt du mir sagen, was
passiert ist. Einverstanden?«
    »Gut.« Er nickte. Vielleicht war dies wirklich die beste
Lösung. Er konnte sie überzeugen, wenn er ihr nachher in
allen Details ihr Verhalten schilderte. Aber – würde sie
ihm glauben?
    Mit fieberhafter Eile bereitete sie vor

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