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Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Titel: Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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zugestanden. »Ich muß mich bei Ihnen
entschuldigen. Mr. Hellmark. Ich hielt Sie – gelinde gesagt
– für einen Spinner. Aber hier geht etwas Besonderes vor.
Wir kommen mit den üblichen Methoden nicht weiter. Sie haben das
schon sehr früh erkannt.«
    Er gab Björn einen umfassenden Bericht über die
Gespräche, die er mit Jack, Joe, Evelyn und vor allem mit
Rosalind Shong geführt hatte.
    Die Malaiin hatte sich noch gestern abend in Glasgow gemeldet, und
die Polizeiaktionen dort waren eingestellt worden. Der Betreuer des
Mediums, Dr. Ian Haines, war bereits in Perth und hielt sich im
Moment in dem Hotel auf, in das Jenkins die ganze Gruppe
untergebracht hatte.
    »Meine Leute haben heute morgen die Wälder bei den Ochil
Hills durchkämmt. Wir haben nach den Schlangen gesucht.
Zusätzlich habe ich eine Rundfrage losgeschickt, ob in der
letzten Zeit aus einem Zirkus oder einer Zoohandlung ein Reptil
ausgebrochen war. Es wurde kein Verlust gemeldet. Dabei muß es
sich um besondere Schlangen gehandelt haben, die es normalerweise in
unseren Breiten nicht gibt. Uns ist besonders die Größe
aufgefallen. Aufgefallen ist uns auch, daß es einen Widerstand
gibt, den sich keiner bei uns erklären kann. Jack Brown, Joe
Blade und Evelyn Baer sagten übereinstimmend aus, daß Sie
mit den Schlangen kämpften und daß es nur Ihrem Eingreifen
zu verdanken war, daß May Spliss gerettet wurde. Wir zweifeln
nicht daran. May Spliss liegt hier im Krankenhaus,
aber…«
    Björn nickte. »Ich weiß, was jetzt kommt,
Superintendent. Die Aussage von Rosalind Shong. Ich habe zur gleichen
Zeit bei ihr gestanden. Das wollten Sie doch sagen, nicht
wahr?«
    »Ja. Wir stehen vor einem Rätsel. Wie ist das
möglich?«
    »Haben Sie schon einmal etwas von Parapsychologie
gehört, Superintendent?«
    »Ja.«
    »Man weiß von Menschen, die Gedanken lesen, die
hellsehen können, die Dinge vorausahnen, ohne dafür eine
Erklärung zu haben. Man weiß von Menschen, die
Gegenstände bewegen, ohne Hand anlegen zu müssen. Ich
verfüge ebenfalls über eine parapsychische Begabung. Es ist
mir möglich, zur gleichen Zeit an zwei Orten zu sein.«
    Jenkins hatte schon viel Unfug gehört, aber das übertraf
alles. Trotzdem war er höflich genug, keine unangebrachte
Bemerkung zu machen.
    »So wäre es zumindest logisch erklärbar«, war
sein Kommentar. »Aber ich müßte es selbst erlebt
haben, um mir darüber ein Urteil zu bilden.«
    »Werfen Sie einen Blick zur Tür,
Superintendent!«
    Jenkins wandte flüchtig den Kopf – und fuhr
zusammen.
    Dort stand ebenfalls Björn Hellmark, der Mann, der vor ihm im
Bett lag.
     
    *
     
    Dieses Erlebnis bedeutete viel für Jenkins. Er wußte,
daß er allein darüber viele Stunden lang mit Björn
Hellmark hätte diskutieren müssen. Aber die Zeit hatte er
nicht. Gleich würde der Arzt wieder auftauchen. Die Hälfte
der Sprechzeit war schon um.
    Jenkins bat darum, Hellmarks Version über die Ereignisse
hören zu dürfen.
    Björn faßte sich kurz, hielt sich an das
Wichtigste.
    »Eines verstehe ich dann immer noch nicht.« Man merkte
Jenkins an, daß er sich redlich bemühte, die Dinge ganz
objektiv zu sehen. »Wir gehen davon aus, daß die
Schlangengeschichte stimmt. Wir haben Spuren eines Kampfes gefunden,
genau an der Stelle, die von den anderen beschrieben wurde. Die
sollen darauf zurückgehen, daß Sie zwei oder drei der
Riesenschlangen getötet haben. Demnach hätten wir auch
diese Schlangen finden müssen…«
    »Sie haben nicht?« stieß Hellmark hervor.
    »Nein. Und deshalb wird das Ganze so
unglaubwürdig.«
    »Ich kann Sie verstehen, Superintendent. Ich weiß
dafür ebenfalls keine Erklärung. Aber es gibt einen Weg,
Ihnen das Ungeheuerliche zu beweisen. Was bisher geschehen ist, war
erst der Auftakt, Superintendent. Die Schlangen haben das Haus
verlassen. Sie haben das Haus Brightons doch gesehen, nicht
wahr?«
    »Ja. Es ist verlassen. Aber irgend jemand hat noch
kürzlich darin gewohnt.«
    »Die Schlangen.«
    »Ich weiß, ich habe unsere erste Begegnung, die erst
drei Tage zurückliegt, noch sehr gut im Kopf. Das Haus der
Schlangen. Misses Jigger hat es erwähnt und unabhängig von
ihr auch Madame Shong.«
    »Die Schlangen werden wieder auftreten. Ich bin
überzeugt davon. Der Feind, mit dem wir es zu tun haben,
Superintendent, ist nicht mit menschlichen Maßstäben zu
messen. In einzelnen Familien beginnt es. Ich weiß noch nicht,
was damit bezweckt werden soll. Henry Jigger hat den Anfang gemacht.
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