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Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Titel: Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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gut zu! Ich will Ihnen etwas erklären, ehe der
Doc zurück ist…«
     
    *
     
    Das Tam-Tam der Trommeln vermittelte ihnen die Botschaft.
    Boyd Fermeeren war sehr ernst.
    Er und seine Frau waren mit einem umgebauten Kübelwagen in
das Reich der Dogon unterwegs.
    Das Forscherehepaar – er Anthropologe, sie Archäologin
– beabsichtigte, die Stämme der Senouffo, der Dogon und der
Mossi, von denen man behauptete, daß sie noch Menschenfresser
seien, zu erforschen.
    Boyd Fermeeren und seine Frau, eine kräftige Sportlerin mit
goldblonden Haaren und sonnenverbrannter Haut, eine Frau, die
zupacken konnte und trotzdem ihr feminines Wesen bewahrt hatte,
sprachen beide außer Holländisch, Englisch und
Französisch mehrere Eingeborenendialekte.
    Das Paar hatte diese Reise gründlichst vorbereitet.
    Boyd Fermeeren stand neben dem haltenden Kübelwagen und
blickte in die Ferne, wo das steppenartige Plateau sich in der
Dämmerung mit dem Himmel zu berühren schien.
    Fermeeren schüttelte den Kopf. »Ich verstehe das
nicht«, sagte er leise, als das Tam-Tam verhallte und eine kurze
Pause eintrat. »Sie erzählen von einer weißen
Göttin, die gekommen sei. Pegue sei auserwählt, eine
führende Stellung einzunehmen. Was soll das?«
    Sie waren noch zehn Meilen von Pegue entfernt. Seit Stunden ging
das Tam-Tam. Sie hatten während ihrer Fahrt auf dem Felsplateau
nicht einen einzigen Eingeborenen getroffen. Beinahe sah es so aus,
als mieden sie die Nähe des Wagens, den sie bestimmt schon
gesehen haben mußten. Aus früheren Expeditionen in dieses
Gebiet wußten die Fermeerens, daß die Ankunft eines
Fremden schon sehr bald registriert wurde, weil dies ein großes
Erlebnis war.
    Die Trommeln fingen wieder an, wild, hektisch.
    »Eine schreckliche Göttin…«, murmelte
Fermeeren. Er kannte die Sagen und Mythen der Dogon und
beabsichtigte, ein Buch darüber herauszubringen.
    »Phantoma? Was soll der Unfug? Davon habe ich noch nie
gehört.«
    Cornelia Fermeeren stand ebenfalls vor einem Rätsel. Die
Siebenunddreißigjährige lauschte aufmerksam, versuchte wie
ihr Gatte die geheimnisvolle Botschaft zu entziffern, die alle Dogon
nach Pegue zur »großen Feier« rief.
    »Sie behaupten, daß ein Leopard in ihrer Begleitung
sei.« Ein flüchtiges Lächeln spielte um ihre
schöngeschwungenen Lippen, die dem herben Gesicht etwas
Liebliches verliehen. »Eine komische Geschichte, Boyd, findest
du nicht auch?«
    »Ich verstehe sie einfach nicht. Etwas scheint einen
gewaltigen Eindruck auf sie gemacht zu haben. Oder sie versuchen
etwas, was uns bisher unbekannt geblieben ist. Das Ganze könnte
eine Art Beschwörung sein, um die Regengeister günstig zu
stimmen. Vielleicht denkt einer der Medizinmänner, er muß
mal etwas Neues machen, die diese nun schon unerträglich
gewordene Situation noch verändern könnte. Ein neuer Zauber
– und die Leutchen bekommen wieder Hoffnung.«
    »Kommt zur großen Feier, seid zur Stelle, wenn Phantoma
den abtrünnigen Priester den Flammen übergibt…«
übersetzte Cornelia Fermeeren die Nachricht der Trommeln.
    »Merkwürdig«, schüttelte der Anthropologe den
Kopf. »Eine Totenverbrennung? Das ist doch
unmöglich.«
    Sie wüßten beide, daß die Dogon einen besonderen
Brauch hatten, ihre Toten zu bestatten. Die Zeremonie fand nachts
statt, daran hatte sich bisher nichts geändert. Die Dogon
verbrannten ihre Toten nicht. Dem Brauch gemäß wurden sie
in Lebenstücher eingewickelt und auf dem Rücken der
Leichenbestatter in die Totennischen gebracht, wo sie eingemauert
wurden.
    Wieso war dies anders geworden? Sollte der Brauch, der seit eh und
je befolgt wurde, mit einem Male keine Berechtigung mehr haben?
    Da stimmte doch etwas nicht.
    Ursprünglich hatte sich das Forscherehepaar vorgenommen, hier
sein Lager aufzuschlagen, obwohl es noch hell genug war, um ein paar
Meilen weiterzufahren. Aber Boyd Fermeeren hatte das Lager deshalb so
früh aufschlagen wollen, weil er eine Reparatur durchführen
mußte.
    Die Wasserpumpe war ausgefallen. Er mußte eine neue
einsetzen. Das brauchte seine Zeit. Es war kaum anzunehmen, daß
er bis zum Einbruch der Dunkelheit damit fertig sein konnte.
    Aber jetzt mußte er es schaffen.
    »Wir essen später etwas, Corni«, sagte er.
»Machen wir uns an die Arbeit. Bevor dieser merkwürdige
Zirkus über die Bühne geht, müssen wir in der
Nähe des Dorfes sein. Ich will wissen, was dort vorgeht
und…« Er unterbrach sich.
    Die Trommelbotschaft brachte eine weitere

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