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Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis

Titel: Macabros 015: Phantoma - Tochter der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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das Gefühl in einem endlosen Tunnel zu stehen. Seine
eigene Stimme kam dröhnend von allen Seiten wieder.
    »Frank Kuttner ist in Gefahr, er wird wieder zu einem Mensch
werden und das gleiche tun, was Henry Jigger getan hat. Ich muß
die Familie warnen, Superintendent Jenkins Bescheid sagen… Man
muß sie töten, alle… sie sind Menschen und doch keine
Menschen mehr… sie bringen Tod und Verderben…«
    »Er kommt zu sich«, vernahm er eine fremde Stimme.
    »Na endlich«, sagte eine andere.
    Björn schlug die Augen auf.
    Er sah nur helle und dunkle Flecken. Es flackerte vor seinen
Augen. Er erkannte eine Lampe, weiße Wände, Gestalten. Ein
Krankenzimmer. Ein Arzt, eine Schwester.
    Was war geschehen?
    In seiner Erinnerung klaffte ein Loch. Er bekam erklärt, wie
er hierhergekommen war.
    Jack Brown hatte sofort, nachdem der Schuß gefallen war,
Björn in das Auto gezerrt und war davongebraust.
    »Ein Schuß?«
    Der Arzt nickte: »Sie hatten noch einmal Glück. Einen
halben Millimeter weiter rechts und die Kugel wäre genau in Ihre
Schläfe gegangen. Dann hätten wir nichts mehr für Sie
tun können. So haben Sie durch den Schlag lediglich das
Bewußtsein verloren.«
    »Wie lange liege ich schon hier?« fragte er. Er fand,
daß seine Stimme gar nicht so schwach klang.
    »Seit rund zehn Stunden.«
    Draußen war hellichter Tag. Es war der Tag, an dem Frank
Kuttner zurückkommen würde, um seinen Amoklauf zu beginnen.
Immer wieder drehten sich seine Gedanken um diese Sache.
    Wann würde es sein? Heute morgen, heute mittag, am Abend?
Würde unmittelbar nach seiner Ankunft etwas passieren –
oder würde es eine Wartezeit wie im Fall Jigger geben?
    Björn richtete sich auf. »Well, Doc«, meinte er.
»Nachdem ich von Ihnen gehört habe, daß das Ganze nur
eine Kleinigkeit war, werden Sie wohl nichts dagegen haben, wenn ich
mich wieder verabschiede. Ein Streifschuß ist schließlich
nichts Weltbewegendes. Schade um das Bett, das ich belege.«
    »Das ist einfach gesagt. Aber um eine solche Kleinigkeit
handelt es sich leider nicht, Mister Hellmark.«
    Björns Lippen wurden hart. »Nicht? Und ich dachte schon,
Sie hätten mich nur geweckt, um mir zu sagen, daß ich hier
verschwinden soll. Was haben Sie denn noch vor mit mir?«
    »Einige Untersuchungen. Sie waren sehr lange bewußtlos.
Wir wollen ganz sicher gehen, daß die Ohnmacht sich nicht
wiederholt.«
    Björn tastete nach seinem Schädel, der ihm doppelt so
dick vorkam.
    »Aha, Sie haben mir einen hübschen Verband um den
Schädel gewickelt, der alles schön zusammenhalten soll.
Hatten Sie Angst, daß er in seine Einzelteile auseinanderfallen
würde?«
    Der Arzt hatte auch gleich die Verletzung behandelt, die ihm durch
den groben Angriff Henry Jiggers beigebracht worden war.
    Björn erkundigte sich nach seinen Begleitern und da vor allem
nach May.
    Sie hatte mehrere Knochenbrüche durch den Angriff der
Schlangen davongetragen.
    »Ich habe diese Geschichte erst gar nicht glauben
wollen«, gestand der Arzt. »Aber es gibt keinen Zweifel.
Die Verletzungen können nur von Schlangen herbeigeführt
worden sein.«
    Hellmark wollte wissen, wo Rosalind Shong, Jack Brown und die
anderen geblieben waren.
    »Sie haben in Perth die Nacht verbracht. Superintendent
Jenkins hat sich sofort ihrer angenommen. Ich mußte die
haarsträubende Geschichte natürlich weitergeben. Dazu
gehört auch der heimtückische Schuß, der auf Sie
abgefeuert worden ist. Mister Jenkins wollte darüber mit Ihnen
sprechen.«
    »Ich glaube auch, daß ich ihm eine ganze Menge zu
erzählen habe. Aber bevor Sie ihn anrufen und Bescheid geben,
daß ich vernehmungsfähig bin, bitte noch eine Auskunft,
Doc.«
    »Und die wäre?«
    »Wie lange, denken Sie, müssen Sie mich hier festhalten?
Ich fürchte nämlich, jede Stunde dürfte zuviel sein.
Ich muß auf dem schnellsten Weg fort von hier.«
    Der Arzt hatte schon viele ungeduldige Patienten erlebt, aber noch
keinen, der so drängte wie Hellmark.
    Er konnte ja auch nicht wissen, was diesen Mann bedrückte.
Hellmark wußte von Phantoma und hatte Beweise, daß sie
hart und brutal in das Leben der Menschen eingriff.
    Phantoma mußte gefunden werden, koste es, was es wolle.
     
    *
     
    Superintendent Jenkins machte einen guten Eindruck auf
Hellmark.
    Der Beamte wirkte weniger steif und zurückhaltend als bei der
ersten Begegnung.
    »Etwas ist dran an Ihrer Geschichte«, sagte Jenkins, als
sie allein im Krankenzimmer waren. Der Arzt hatte ihm eine
Viertelstunde

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