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Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Titel: Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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nicht verdenken.
Er hatte das Fahrzeug geschnitten.
    Doch nun wieder freie Fahrt. Der Wagen rauschte allen anderen
voran.
    Rote Rücklichter… Ein dunkles Fahrzeug… Ein
Fiat… Das Verdeck war zugeklappt.
    Hellmarks Lippen wurden schmal. Er holte auf. Durch das
Rückfenster erblickte er eine dunkle Gestalt, die leicht
über das Steuer gebeugt war.
    Nun hieß es am Ball bleiben und herausfinden, wohin der
Unheimliche wollte.
    Die Straße an dieser Stelle des Sees war besonders
kurvenreich, und man mußte mit der Geschwindigkeit
heruntergehen, wollte man nicht ins Schleudern geraten.
    Der Vorausfahrende verringerte nur geringfügig. Der Wagen
geriet in der Kurve weit auf die linke Bahn. Reifen radierten.
    Zwei große Lichtpunkte aus der anderen Fahrtrichtung.
    Hellmarks Herzschlag stockte.
    Das konnte nicht gutgehen! Da krachte es auch schon…
    Ein Lichtblitz. Metallisches Kreischen, quietschenden Bremsen,
laute Schläge.
    Hellmark hatte das Unheil kommen sehen. Er handelte eine Sekunde
vor dem Eintritt des Ereignisses: Geschwindigkeit verringern, nicht
voll bremsen, die Möglichkeit ausnutzen, daß es rechts
noch genügend Spielraum gab, um auszuweichen. Er jagte an dem
Lastwagen vorbei, ehe dessen Anhänger sich quer stellte.
    Der Sportwagen flog wie ein Spielball durch die Luft, durchbrach
die Straßenbefestigung zur Seeseite und kippte sich mehrfach
überschlagend den steilen Abhang hinab.
    Alles spielte sich in Sekunden ab.
    Hellmark brachte seinen Lamborghini zum Stehen, setzte die
Warnblinkanlage in Betrieb und jagte unmittelbar zur Unfallstelle
zurück.
    Der Lkw-Anhänger war umgekippt. Eine Ladung von
Gipssäcken ergoß sich auf die Fahrbahn. Die Säcke
platzten auf. Eine Wolke von weißem Staub hüllte die Szene
ein.
    Der Lastwagen war vorn eingedrückt. Er hatte keine
Windschutzscheibe mehr. Die Tür wurde geöffnet, und wie
durch ein Wunder stieg der Fahrer unverletzt und torkelnd aus.
Hellmark erblickte die Gestalt wie einen grauen, verwaschenen
Schemen.
    Aus den Augenwinkeln heraus registrierte er die beiden anderen
Fahrzeuge, die aufgefahren waren. Auch dort war nur Blechschaden. Die
Menschen waren offensichtlich mit dem Schrecken davongekommen.
    Nach dreißig Sekunden hörte man in der Ferne
Sirenengeheul. Eine Polizeistreife war unterwegs gewesen. Sie kam aus
Richtung Oberhofen. Die wilde Verfolgungsjagd hatte nicht unbemerkt
bleiben können.
    Björn kletterte über die aufgerissene
Straßensicherung und über felsigen Boden, um nach unten zu
kommen.
    Der Fiat war völlig aufgerissen und lag mit den Rädern
zuoberst zwischen zwei Felsblöcken.
    Der Wagen war zertrümmert, das Dach aufgeschlitzt, als
hätte jemand mit einem überdimensionalen Messer den Schnitt
vorgenommen.
    Hellmark kam unten an. Zum Glück brannte der Wagen nicht. Der
Deutsche sah, daß eine dunkle, ölige Flüssigkeit auf
das Gestein tropfte.
    Aber es handelte sich dabei nicht um Öl und nicht um
Benzin.
    Hellmark ging in die Knie.
     
    *
     
    Es war noch halb Mensch und halb Monster.
    Das Ebenbild Luigi Maronnes glich nur noch einer entsetzlichen
zerfließenden Maske. Die Lippen quollen herab, die Finger an
der abgerissenen Hand krümmten sich wie Schlangen, wurden grau
und schuppig und dann flüssig.
    Kha, das Monster aus Dwylup, verging. Ein großer nasser
Fleck blieb übrig. Und selbst von dem sah man wenige Augenblicke
später nichts mehr.
    Ein gewittriger Regenschauer ging nieder und tauchte die Welt
ringsum in Nässe.
    Im Nu war Hellmark durchnäßt. Nicht minder erging es
den drei Männern, die kurz darauf den Fels herabkamen und sich
zu ihm gesellten. Zwei Polizisten, uniformiert, der dritte in
Zivil.
    »Da ist wohl nichts mehr zu machen«, sagte der Mann im
Trenchcoat, tippte an seinen beigen, tief in die Stirn gezogenen Hut
und stellte sich als Kommissar Ketter von der Kantonspolizei vor. Er
blickte sich suchend um.
    »Nein, es gibt keine Leichen, Kommissar. Sie hätte ein
paar Sekunden früher eintreffen sollen, dann hätten Sie es
noch gesehen!«
    Ketter sah den Mann, der sich als Björn Hellmark vorgestellt
hatte, mit einem merkwürdigen Blick an. »Was wollen Sie
damit sagen?«
    »Daß es eben noch da war. Hier ist kein Mensch
gestorben, sondern ein Monster! Das gleiche, das Frau Hoffner auf dem
Gewissen hat, Kommissar. Das Tor nach Dwylup steht offen, jetzt
weiß ich es genau. Stellt sich uns nur die Frage, ob es das
einzige war, oder ob noch mehr seiner Sorte herumgeistern. Ich neige
eher dazu, das letztere

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