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Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Titel: Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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bezahlt. Er verstand zwar nichts von
Börsengeschäften, aber er hatte mehr Glück als
Verstand. Wir erlebten einen Geldsegen, wie wir ihn nie zuvor gekannt
hatten. Vater konnte Richards Vater unter die Arme greifen. Er war
bereit, die Schulden die auf der Lowestone-Farm lasteten, zu
übernehmen. Unter einer Bedingung: er wollte den Stein
dafür haben. Wir bekamen ihn! Er war kein Rubin, doch kein
Juwelier konnte ihn bestimmen, analysieren. Daß es sich um
einen selten kostbaren Stein handelte, mag sicher stimmen, aber ich
bezweifle ernsthaft, ob er so viel wert war, wie wir dafür
bezahlten.«
    »Wenn es der ist, den ich meine, ist er unbezahlbar, und alle
Goldschätze der Welt wiegen ihn nicht auf«, kam es
über Macabros’ Lippen.
    Kennan fuhr zusammen, ob dieser Worte. Ehe er jedoch etwas
erwidern konnte, fuhr Macabros schon fort: »Das Schicksal,
Kennan! Ihre Vorahnung, Ihr Traum, Ihre Weitsicht, egal, wie Sie
wollen. Wir mußten uns treffen, ja. Und ich kann Ihnen auch
sagen, wieso: ich bin gekommen, um Richard Lowestone nach dem Stein
zu fragen. Er konnte mir nichts mehr darüber berichten. Jetzt
treffe ich Sie. Und das ist trotz aller traurigen Ereignisse, gut so.
Der Stein ist kein Stein, sondern ein Auge. In Ihrem Besitz befindet
sich ein Auge des Schwarzen Manja.«
    »Nein. Ich sagte, daß mein Vater diesen Stein –
dieses Auge… wie Sie es bezeichnen – wieso eigentlich:
Auge?«
    »Ich werde es Ihnen gleich näher
erklären.«
    »… diesen Stein gibt es nicht mehr, Mister Hellmark.
Eines Tages war er weg, einfach so.«
     
    *
     
    Die Beerdigung fand um zehn Uhr morgens statt.
    Viele Farmer und Rancher aus der näheren Umgebung kamen mit
ihren Familien, um dem Toten das letzte Geleit zu geben.
    Auf dem Grund seiner Väter wurde Richard Lowestone
beigesetzt, nur wenige Meter von dem Haus entfernt, in dem er geboren
wurde und nun gestorben war.
    Außer den engsten Freunden, seiner Witwe und seinem Bruder
nahmen die gesamte Crew teil, Björn Hellmark und Carminia Brado,
Sergeant Ron Slaughter und Sheriff Glenn Brodnick.
    Der dicke Sheriff schwitzte besonders intensiv in der dunklen
Jacke, die er sich, der Würde des Tages angepaßt,
übergezogen hatte.
    Der Sarg wurde in die Erde gesenkt. Dumpf fielen die drei kleinen
Schaufeln Erde auf den Deckel. Nach dem Priester folgte die Witwe.
Sie mußte gestützt werden. Ihr Schwager und Benjamin
Kennan machten das.
    Ein letzter Gruß, dann die Trauergäste, die
Freunde…
    Björns Miene war ernst. Er beobachtete Benjamin Kennan und
seinen Sohn.
    Er machte sich Gedanken über den alten Globetrotter. Sie
hatten letzte Nacht ein ausführliches Gespräch gehabt, sie
hatten sich näher kennengelernt, wie Kennan es vorausgeahnt
hatte. Aber er wußte nicht, daß der Mann, der zum
Schluß an das offene Grab ging, um ebenfalls eine Schaufel Erde
nachzuwerfen, nicht der war, mit dem er wirklich gesprochen
hatte!
    Hellmark war für Kennan ein Geheimnis. Doch – ahnte er
etwas von diesem Geheimnis? Fast schien’s so.
    Björn mußte an die Worte denken, die Benjamin Kennan
gebrauchte, als sie gemeinsam zum Haus zurückgingen.
›Irgendwie habe ich das dumpfe Gefühl, daß mit Ihnen
etwas nicht stimmt. Ich kann nicht sagen, was es ist, doch das
Gefühl ist nun mal da.‹
    Macabros hatte gelächelt. Eine Ahnung in Kennan, daß
Hellmark und Macabros zwar einunddieselbe Person und doch zwei
waren?
    So detailliert konnte er sicher nicht darüber denken.
    Die ersten Teilnehmer an der Beisetzung gingen.
    Auf dem Weg zum Haus gesellte sich Sheriff Brodnick an Björns
Seite.
    »Gestatten Sie eine Frage, Mister Hellmark?«
dröhnte die markante Stimme des massigen Mannes an sein Ohr, die
noch laut genug war, obwohl er sich bemühte, sein Organ zu
dämpfen.
    »Gern, wenn ich sie Ihnen beantworten kann.«
    »Können Sie! Geht ja um Sie. Wo waren Sie in der letzten
Nacht?« Das klang ziemlich direkt.
    »Im Bett.«
    »So um Mitternacht?«
    »Ja.«
    »Mhm…«
    »Warum brummen Sie wie ein Bär, Sheriff? Paßt
Ihnen das nicht?«
    »Sie waren nicht mal zwischendurch aus dem Bett
gewesen?«
    »Doch. Ganz kurz. Aber das waren wir mehr oder weniger alle.
Mrs. Lowestone hatte schlecht geträumt. Sie war überzeugt
davon, daß jemand durchs Fenster in ihr Zimmer geklettert war.
Es stellte sich heraus, daß es ein Nachtvogel war.«
    »Mhm… Das hat Sie veranlaßt, die Nähe des
Fensters sehr genau unter die Lupe zu nehmen, nicht wahr?«
    »Ja. Ich wollte Mrs. Lowestone beruhigen. In

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