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Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Titel: Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ich ein paar alte Ruinen unter die Lupe nehme.«
     
    *
     
    Deadly Bluff lag öde und verlassen.
    Der warme Wind strich durch die leeren Fensterhöhlen.
Manchmal knackte irgendwo trockenes Holz, Sand rieselte zur Erde.
Wenn Ungeziefer und größere Tiere durch die Nähe der
Menschen aufgeschreckt wurden.
    Beadly Bluff war eine winzige Ansiedelung gewesen.
    Links und rechts der Main Street gruppierten sich Wohnbaracken,
Stores, Saloons, das ehemalige Office des Sheriffs, daran angebaut
das Jail House.
    Staub lag in der Luft. Mit jedem Schritt, den Björn Hellmark
ging, wirbelte er neuen auf.
    Er war allein. Kein Besucher, niemand sonst.
    Er hatte sich die Stelle angesehen, an der Sheriff Brodnick und
Sergeant Slaughter das Auto Dr. Mallows fanden.
    Kaum sichtbar mehr war die riesige Schleifspur gewesen. Der feine
Sand in dieser Gegend hatte alles zugedeckt.
    Gab es um die alte Geisterstadt ein Geheimnis?
    Die meisten Häuser bestanden aus morschem Holz, einige
Gebäude waren halb Holz, halb Stein. Am besten erhalten war das
’Michigan Hotel’.
    Die Main Street führte genau darauf zu.
    Björn glaubte noch das Wiehern der Pferde zu hören, das
Krachen von Schüssen, die Stimmen aus rauhen Kehlen, die
schmutzige Lieder sangen, und das Lachen der
Tingel-Tangel-Mädchen in den Saloons.
    In der Umgebung von Deadly Bluff war Gold gefunden worden. Wie ein
magischer Bann zog das gelbe Metall die Menschen an. Mit den Menschen
kam der Neid, der Haß, der Tod…
    Hier in diese Erde war Blut gesickert. Unschuldige Opfer verloren
ihr Leben wegen des Goldes.
    Deadly Bluff hatte eine große Rolle in der Vergangenheit
gespielt. Spielte es nun auch wieder eine in der Gegenwart?
    Er warf einen Blick in das alte Office. Spinngewebe legte sich
klebrig auf sein Gesicht und blieb in seinen Haaren haften.
    Er stieß mit den Füßen gegen morsche Bretter und
Käfer und Spinnen liefen davon.
    Er sah sich ein Haus nach dem anderen an. Er nahm sich Zeit.
    Deadly Bluff lag nur rund drei Meilen von der Lowestone Farm
entfernt. Rätselhafte, undefinierbare Spuren in der Farm. Was in
der letzten Nacht nach dort gekommen war – verbarg es sich
hier?
    Viele Fragen… Ungewißheit!
    Suchen und enträtseln hieß die Devise. Er war daran
gewöhnt, auch Kleinarbeit zu leisten.
    Er betrat das ’Michigan Hotel’ zuletzt. Das große
Schild würde beim nächsten heftigen Windstoß sicher
herunterfallen. Es hing nur noch an einem einzigen rostigen
Nagel.
    Die Schwingtür ging noch. Die Rezeption stand. Alles war sehr
verschmutzt, und doch hätte man sich vorstellen können,
daß plötzlich die halboffen Stehende Tür zu den
hinten liegenden Räumen vollends aufgestoßen wurde und der
Empfangschef oder die Empfangsdame freundlich lächelnd
auftauchten, um nach seinen Wünschen zu fragen.
    Steile Treppen führten nach oben. Er ging sie. Die
Dielenbretter unter den Füßen ächzten.
    Dann ging er hinunter. Hier unten im Keller waren Bier, Whisky und
Wein gelagert worden.
    Fensterlose Verliese, die mehr an Gefängniszellen
erinnerten.
    Es schepperte blechern. Hellmark war mit dem Fuß gegen eine
Dose gestoßen. Eine leere Coca-Cola-Dose.
    Sie war neueren Datums. Ein interessierter Deadly-Bluff-Besucher
hatte hier oben wahrscheinlich auf den Stufen gesessen, einen
Imbiß zu sich genommen und eine Cola getrunken.
    Hellmark warf unwillkürlich einen Blick zurück, und da
fiel ihm etwas auf.
    Der Staub auf den Stufen! Der lag nicht so dick.
Fußspuren… Ganz frisch… Das bedeutete, erst
kürzlich war hier jemand gegangen…
    Es konnte bedeutungslos sein. Nach Deadly Bluff konnte jederzeit
jedermann kommen. Es konnte aber auch ebensogut…
    Noch während ihm dieser Gedanke durch den Kopf ging, sah
Hellmark den Schatten.
    Er fiel von der Seite her auf ihn.
    Hellmark begriff nicht, was los war, aber er handelte.
    Er wirbelte herum und schoß seine Rechte ab.
    Die saß und krachte mitten in ein Gesicht.
    Sheriff Glenn Brodnick!
     
    *
     
    Die Augen des Gesetzeshüters verdrehten sich.
    Ein dumpfes Gurgeln kam über die herabfallenden Lippen.
    Brodnick prallte zurück und sackte in die Knie.
    Hellmark war sofort über ihm.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er, als er erkannte, was er
angerichtet hatte. »Ich habe mich so erschrocken.«
    Brodnick massierte sich sein fettes Kinn. »Sie haben keinen
schlechten Schlag«, knurrte er, während Björn ihm
behilflich war, auf die Beine zu kommen. »Reagieren Sie immer so
impulsiv?«
    Björn nickte. »Wenn ich mich

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