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Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Titel: Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Finsternis! Wie eine Mauer
stürzte etwas auf ihn herab.
    Er wurde zermalmt. Sein Bewußtsein verlöschte.
    Dr. Pit Mallow stand wie im Nebel getaucht dem riesigen
Schädel gegenüber. Die große Höhle, in die
Brodnick zu kommen glaubte, war nichts anderes als das weit
aufgerissene Maul der Höllenschlange gewesen.
    Der Sheriff hatte es nicht erkannt. Seine Sinne waren umnebelt
gewesen, seine Augen hatten die Bilder nicht so empfangen, wie sie
wirklich waren.
    Der Arzt, der den Sheriff in den geheimen Stollen gelockt hatte,
verschwand wie ein Bild auf einer plötzlich sich schnell
bewegenden Wasserfläche.
    Mallow tauchte unter, als hätte es ihn nie gegeben, und die
riesenhaften Augen des höllischen Untieres glühten in der
Dunkelheit.
     
    *
     
    Die Stimme verebbte.
    Björn stand still und lauschte.
    »Hallo!« rief er in die Stille und vernahm das Echo
seiner Stimme. Keine Antwort erfolgte.
    Seltsam…
    Es mußte wohl von sehr weit hergekommen sein, und durch die
Berge hatte die Stimme näher geklungen, als dies in Wirklichkeit
war.
    Unverrichteterdinge kehrte er wieder ins Hotel der Geisterstadt
zurück. Er rechnete damit, daß Sheriff Brodnick ihm
entgegenkam. Doch das war nicht der Fall.
    Er rief nach unten in den Keller und erhielt keine Antwort.
    War Brodnick aufgebrochen?
    Björn war es, als vernähme er leises, sich entfernendes
Motorengeräusch.
    Fuhr Brodnick davon?
    Er lief die Main Street entlang, wirbelte Staub auf und hörte
kein Auto mehr.
    Es war schon zu weit weg.
    Komischer Kauz, dachte er, und das Geschehen irritierte ihn. Er
kam nicht zurecht damit. Warum fuhr der Sheriff einfach davon? Aber
irgendwie paßten seine spontanen Reaktionen zu seiner ganzen
Wesensart.
    Björn ließ Deadly Bluff hinter sich. Am Ende der Main
Street drehte er sich noch mal um und warf einen Blick zurück in
die Totenstadt, über der flimmernd die Hitze lag.
    Unruhe ergriff von ihm Besitz, als er die leeren, brüchigen
Mauer- und Bretterreste dort liegen und stehen sah, und er hatte das
Gefühl, beobachtet zu werden.
    Aber das war nichts Neues für ihn.
    Er wußte, daß er ständig beobachtet wurde.
Molochos und seine dienstbaren Geister machten Jagd auf ihn und
warteten den geeigneten Moment ab, um ihn auszulöschen oder in
eine ewig währende Welt zu entführen, aus der es keine
Rückkehr mehr für ihn gab. Dieser Augenblick konnte der
nächste Atemzug sein, die nächste Stunde, morgen, in einer
Woche oder in einem Monat. Er mußte ständig auf der Hut
sein.
    Diesmal war das Gefühl, daß unsichtbare Augen jeden
seiner Schritte verfolgten, ungewöhnlich stark und intensiv.
     
    *
     
    Zwei Augen, ging es ihm durch den Kopf. Auch der Vertreter Irving
Hopkins hatte von zwei Augen gesprochen.
    Björn leckte sich über die Lippen.
    Es lag etwas in der Luft. Er spürte es, aber er vermochte
nicht zu sagen, was es war.
    Nachdenklich und ernst fuhr er zur Lowestone-Farm zurück.
     
    *
     
    Der Ober legte ihnen die in rotes Leder gebundene Speisekarte
vor.
    Irving Hopkins sah seiner attraktiven blonden Tischdame zu, wie
sie mit zarter Hand die Karte nahm und aufklappte. Ein
hochkarätiger Diamant funkelte am Ringfinger ihrer Linken.
    Diana Shilling war seine Neueroberung. Jung, charmant,
selbstbewußt. Erst vor zwei Monaten hatte sie eine Boutique in
Weed eröffnet, die besonders den Modewünschen der Teens
entgegenkam. Für die Teens aber hatte auch Irving Hopkins ein
spezielles Programm. Diana Shilling war eine Frau nach Hopkins’
Geschmack.
    Er kam viel herum, lernte viele schöne Frauen kennen und
sagte sich, daß es zu schade sei, wenn diese Begegnungen sich
nur auf das rein Geschäftliche beschränkten.
    Da ließ sich doch einiges mehr tun! Hübsche Kundinnen
waren nicht alltäglich. Wenn er das Geschäftliche mit dem
Geschlechtlichen verbinden konnte, war er der letzte, der Nein dazu
sagte.
    Es war ein Hobby von ihm, mit den vielen Damen, die der kannte, zu
schlafen, und es war oft einfacher, als man glaubte.
    Auf die Nacht, mit Diana freute er sich schon.
    Die Atmosphäre in dem kleinen Restaurant förderte die
Stimmung zu einem solchen Vorhaben. Ein Aperitif, ein opulentes Mahl,
erlesene Weine, ein anregendes Gespräch. So hatte er es immer
gehalten. Er konnte sich nicht daran erinnern, daß dieses
Rezept mal nicht funktioniert hätte.
    Es war wenige Minuten nach acht, als sie die Bestellung aufgegeben
hatten.
    Danach entschuldigte sich Hopkins für ein paar Minuten.
    Er erhob sich vom Stuhl und verließ das

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