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Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Titel: Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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überanstrengt aus, aber er schien in bester
Verfassung und Laune.
    »Mallow, aber wieso sind Sie… wir suchen Sie wie eine
Stecknadel und Sie…« Brodnick brachte keinen
zusammenhängenden Satz zustande.
    »Alle Welt sucht mich. Ich weiß. Aber die Welt kann
mich zunächst mal, Brodnick… Ich bleibe hier und habe meine
Gründe dafür.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Brodnick trat die eine Stufe, die er bereits hochgegangen war,
wieder nach unten.
    »Sie werden mich verstehen, wenn ich Ihnen sage, was ich
entdeckt habe.« Mallow wirkte nervös. Seine Kleidung war
schmutzig. »Ich kann Ihnen eine Erklärung für mein
Untertauchen geben, Sheriff, und ich möchte Ihnen gleichzeitig
ein Geschäft vorschlagen.«
    »Sie wollen mich bestechen?« Brodnicks Augen wurden
schmal. Das hätte er von dem Doc am wenigstens erwartet.
    »Bestechen? Nein! So würde ich das nicht
ausdrücken. Ich muß mich schützen vor der Welt, vor
den anderen, verstehen Sie.«
    Brodnick verstand nicht. Hatte Mallow den Verstand verloren? Das
bedeutete, auf der Hut zu sein.
    »Sie sind der einzige hier in der Gegend, der es in seiner
Hand hat, die Suche nach mir als sinnlos zu erklären und
einzustellen. Dafür möchte ich Sie gewinnen. Ich werde
Ihnen alles erklären, wenn Sie keine langen Fragen stellen. Sie
können mein Partner werden, wenn Sie schweigen wie ein Grab. Ich
kann Sie reich machen, Brodnick!«
    Der Sheriff schnappte nach Luft.
    Eine Ahnung stieg in ihm auf. »Doc! Wollen Sie etwa sagen,
daß…«
    »Die Goldmine, von der vor fast einem Jahrhundert alle hier
in Deadly Bluff gefaselt haben – es gibt sie wirklich! Ein paar
Leute nur müssen davon gewußt haben, und die haben ihr
Wissen mit ins Grab genommen, bis ich durch einen Zufall dahinterkam.
Sie wissen, was im Augenblick eine Unze Gold wert ist. Was dort
hinten…« Mit diesen Worten drehte er sich um und deutete in
die Finsternis, »liegt, reicht für uns beide. Es wurde nie
an den Tag befördert. Die es wußten, haben sich
gegenseitig umgebracht. Ich habe ihre Skelette gefunden. Dort hinten
am Ende des Kellers gibt es einen geheimen Stollen, der in die Mine
führt. Eine phantastische Idee: der einzige existierende Zugang
zur Goldmine führt durch das Michigan Hotel. Wer kommt schon
darauf?«
    In Mallows Augen blitzte es auf.
    Brodnick wandte den Kopf und lauschte auf Geräusche von
draußen. Das Schreien hatte sich entfernt, und es kam ihm so
vor, als würde es in diesem Augenblick endgültig
verstummen. »Das muß ich mir ansehen, Doc!« entfuhr
es ihm.
    »Ich wollte Sie dazu einladen, Sheriff. Kommen Sie, folgen
Sie mir!«
    Dr. Pit Mallow ging einfach in die Dunkelheit voran. Er fand sich
hier zurecht wie in seiner Hosentasche. Brodnick ließ die
Taschenlampe wieder aufflammen, die er vorhin benutzt hatte, kurz vor
Hellmarks Eintreffen, und die er dann ausgeschaltet hatte, als er die
Schritte vernahm.
    Hier hinten war er schon gewesen. Ein kahler Keller, direkt in den
Fels geschlagen…
    Eine Nische hatte er auch gesehen.
    Wortlos bewegte Mallow einen bestimmten Stein. Ein leises
Knirschen erscholl aus der Wand.
    Brodnick hielt den Atem an.
    Die Nischenwand wich zurück!
    Mallow ging ihm in den stockfinsteren Stollen voran. Brodnick
schüttelte den Kopf. »Haben Sie Nachtaugen. Doc?«
    »Nein. Aber wenn man den Weg x-mal gegangen ist, dann kennt
man ihn eben.«
    Mallow blieb an der Seite stehen, bis Brodnick auf gleiche
Höhe mit ihm war. Dann verschloß er die Nische wieder und
setzte den Weg fort.
    Brodnick ließ den Strahl der Lampe vor seinen
Füßen wandern.
    Der Stollen war niedrig. Sie mußten sich bücken.
    Abstützbalken. Schwarz und feucht. Acht Jahrzehnte alt!
    Es ging in den Fels.
    »Hier«, wisperte Mallow erregt. Er blieb stehen, deutete
mit der ausgestreckten Hand auf einen gewölbeähnlichen
Eingang und führte den Lichtstrahl der Lampe in den Schacht, der
sich vor ihm auftat.
    Es schimmerte feucht. Und rot.
    Brodnick wunderte sich. Das sah beinahe aus wie der Eingang zur
Hölle, schoß es ihm durch den Kopf. So rotglühend!
Feuchte Wärme, wie in einem Treibhaus.
    »Ich denke…«, sagte er noch. Was er dachte, konnte
er nicht mehr in Worten ausdrücken.
    Der Schacht vor ihm verschloß sich.
    Er war eingeschlossen, und ein riesiger, roter, schleimiger
Schlund vor ihm!
    Der Rachen des Ungetüms!
    Brodnick begriff es nicht mehr…
     
    *
     
    Die Kiefer der Höllenschlange klappten herab. Rundherum
herrschte Dunkelheit.
    Panik ergriff Brodnick. Völlige

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