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Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Titel: Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Schmerzen.
    Er brachte kaum noch die Kraft auf, die nächste Fackel
anzuzünden.
    Macabros brauchte sie. Zitternd hielt Björn sie in der
Rechten.
    Sein Zweitkörper war nur so weit wie der nächste
Gedankensprung.
    Auch Macabros hielt plötzlich die Fackel in der Hand,
stieß sie herab und bohrte sie in den zuckenden Halsstumpf.
    Würde es etwas nützen?
    Würde nicht wieder anstelle des abgeschlagenen einen, zwei
neue Köpfe nachwachsen, heraussprießen wie ein Pilz nach
einem warmen Gewitterregen?
    Die Hydra schlug um sich. Ihr Schwanz peitschte durch die Luft.
Hektisch warf sie den zweiten Kopf hin und her, und schreckliche
Laute kamen aus dem weitaufgerissenen Rachen.
    Hatten sie den Weg gefunden? War dies der Anfang des
Todeskampfes?
    Der Boden dröhnte, die Luft erzitterte, und Björn und
Benjamin Kennan waren erfüllt mit Angst und Sorge. Dies war
nicht mehr die Welt, die sie kannten, dies schien ein anderer Planet
und eine andere Zeit zu sein.
    Etwas Grauenhaftes war gerufen worden und gekommen und setzte
alles daran, seine Herrschaft auszudehnen.
    Der Kopf wuchs nicht mehr nach, der ausgebrannte Halsstumpf blieb
schwarz und krustig, und die Flammenzungen leckten darüber
hinweg.
    Die Hydra warf sich nach vorn. Plötzlich und unerwartet.
    Sie begriff: dort in dem Pritschenwagen hockte der Mann, der das
Geschehen steuerte, der vernichtet werden mußte, um ihn daran
zu hindern, weiterhin den unverletzlichen Zweitkörper
aufrechtzuerhalten und aktiv in diesen Kampf zu werfen.
    Kennan schaltete. Im wahrsten Sinn des Wortes.
    Der Gang wurde krachend eingelegt, und das Getriebe knirschte.
    Der Pritschenwagen machte einen Satz zur Seite.
    Macabros führte das Schwert zum Hieb gegen den zweiten
Kopf.
    Er verfehlte den Schädel um Haaresbreite und zog nach.
    Rückartig schoß der Schlangenleib nach vorn. Macabros
kippte vornüber, fiel auf den Boden und stand sofort wieder auf
den Beinen. Die Hydra stürzte sich auf ihn.
    Macabros sprang nicht. Die kontrollierenden Gedanken Hellmarks
lösten ihn auf – und ließen ihn einfach drei Meter
weiter links wieder erstehen.
    Der richtige Punkt!
    Das Schwert schlug zischend durch die Luft. Die Schneide trennte
den Kopf vom Hals. Und wieder war Macabros zur Stelle.
    Immer und immer wieder führte er die lodernd brennende Fackel
zum zuckenden Halsstumpf, klebte wie ein Anhängsel an dem
Schlangenleib, der in dieser Sekunde des Todes noch mal ungeheure
Kräfte entfaltete.
    Keiner wußte, wie es geschah.
    Die sterbende Hydra schien sich einmal um sich selbst zu drehen.
Ihr gewaltiger Leib schnellte durch die Luft, das Schwanzende kam dem
Pritschenwagen gefährlich nahe.
    Kennan, noch ganz im Bann des ungeheuerlichen und unbegreiflichen
Geschehens, reagierte diesmal zu langsam. Er gab Gas, aber er
schaffte es nicht mehr, den Wagen völlig aus dem
gefährdeten Bereich zu bringen.
    Es war, als ob ein Titan mit einem Hammer gegen den Wagen
schlüge. Er rutschte über die Asphaltstraße über
schlug sich. Die Kanister wurden herausgewirbelt und, die Fackeln,
die Tür sprang auf.
    Hellmark, nur noch ein Schatten seiner selbst, flog durch die Luft
und landete im dornigen Gestrüpp.
    Es prasselte. Die Flammen griffen auf das Fahrzeug über. Im
Nu war alles in eine lodernde Hölle getaucht.
    Macabros löste sich auf. Hellmarks Bewußtsein schwand,
und seine Kräfte waren überstrapaziert.
    Die Schlange brach zusammen, zuckte noch und schlug mit dem
Schwanz. Bewegungen, die schwächer wurden…
    Zwei ungeheure Detonationen ließen die Luft erzittern.
    Der Wagen flog auseinander wie eine Bombe. Die noch gefüllten
Benzinkanister waren explodiert.
     
    *
     
    Diana Shillings Wohnung schien plötzlich durcheinander zu
wirbeln.
    Licht und Farben verschmolzen ineinander, der Angegriffene
fühlte nicht mehr den unbarmherzigen Druck um seine Kehle, der
Zurückgeschleuderte löste die Hände von seinem
Gesicht.
    Keine Bewegung mehr, keine Unruhe.
    Röchelnd kniete der erste Polizist auf dem Boden. Sein Blick
war noch verschleiert, sein Gesicht verquollen und blau angelaufen.
Er atmete schwer und abgehackt.
    Er stierte auf das Bett.
    Diana Shilling, die wie eine Teufelin über ihn hergefallen
war – lag mitten auf dem Bett, das er vorhin leer gesehen
hatte.
    Die Boutiqueinhaberin war tot.
    Die Kehle war ihr durchgeschnitten, das Bett war blutbesudelt.
    Die beiden Männer machten in dieser Nacht eine Erfahrung, die
sie nie in ihrem Leben vergessen sollten.
    Sie selbst waren nicht mehr gefährdet,

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