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Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Titel: Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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verstärke
sich das teuflische Grinsen nur noch auf ihren Lippen. Sie kamen
näher, der Kreis schloß sich. Hände griffen nach
ihnen. Man wollte sie weiter zurückdrängen, mehr der
Geisterstadt entgegen, wo die Höllenschlange hinter den bizarren
Hügeln genügend Verstecke gefunden hatte. Hier war ihr
Reich, hierher hatte Lowestone sie gerufen.
    Er war nicht wirklich, körperlich von ihr aufgenommen worden,
und doch hatte sie seinen Geist, seine Seele absorbiert. Bei einer
Beschwörung, die nur ihm bekannt war, hatte er den
entscheidenden Fehler begangen und war zu Tode gekommen.
    Macabros griff nach der zitternden Brasilianerin, die sich eng an
ihn preßte.
    Er löste sich mitten aus dem Kreis der anrückenden
Gespenster und riß Carminia mit sich. Die telekinetischen
Kraftströme wurden in diesem Moment auch auf ihren Organismus
wirksam.
    Zischend schlug die Luft an der Stelle zusammen, an der sie eben
beide noch gestanden hatten.
    Der Platz war leer. Eine neue Umgebung schälte sich aus dem
Dunkel. Carminia erkannte den Farmhof, vor dem Macabros sie
absetzte.
    »Und komm nicht noch mal nach«, bemerkte Macabros ernst.
Seine Stimme klang schwach. »Ich weiß nicht, ob ich es
noch mal schaffe.«
    Sie biß die Zähne zusammen. Sie wußte, daß
er während der letzten halben Stunde mehr geleistet hatte als
ein Mensch für möglich hielt. Seine parapsychischen
Kräfte waren aufgebraucht und mußten sich erst wieder
aufladen.
    »Paß auf, Björn!« Sie wußte, daß
dies nicht Hellmark war, aber sie sprach auch dessen Zweitkörper
so an.
    Macabros hörte sie schon nicht mehr.
    Er war verschwunden – und sie stand allein auf dem finsteren
Hof.
     
    *
     
    Hatten sie überhaupt eine Chance?
    Sie waren in das Geschehen hineingezogen worden und mußten
ihren Mann stehen. Es war erstaunlich, mit welcher
Selbstverständlichkeit sich Benjamin Kennan hier einsetzte.
    Er startete den Wagen. Hellmark sprang auf den pritschenartigen
Aufbau.
    Er sah den Schlauch, die Pumpe, die Kanister und die Fackeln.
    Es war, als ob Kennan genau gewußt hätte, welchem Kampf
er sich stellen mußte.
    Wußte er auch etwas über den Ausgang dieses
Kampfes?
    Die Schlange glitt auf den Wagen zu, der von Kennan scharf
rückwärts gesteuert wurde. Im Licht der grellen
Scheinwerfer glühten die vier riesigen Augen in den beiden
Köpfen, und der Geifer troff schäumend auf die
nächtliche Asphaltstraße, blieb flockig im
Dornengestrüpp und auf Steinen am Straßenrand
hängen.
    Es war eine eigenartige Auseinandersetzung, in der ein
Außenstehender keinen Sinn erkennen konnte.
    Die Höllenschlange suchte förmlich den Angriff, sie
provozierte, und es kam ihr bei Hellmark nicht darauf an, ihn zu
verletzen oder gar zu töten. Sie schien zu wissen: dieser Mann
muß kämpfen. Du mußt ihn dazu bringen, das Schwert
einzusetzen. Darauf kam es ihr an. Jeder abgeschlagene Kopf bedeutete
einen anderen mehr – und damit wurde die Wahrscheinlichkeit,
überhaupt etwas gegen dieses Unwesen auszurichten, noch
geringer.
    Björn ließ sich nicht provozieren. Er bereitete alles
zum Angriff vor, mit dem dieses Wesen nicht rechnete.
    Mit Kennan am Steuer des Pritschenwagens wurde es ein
halsbrecherisches und gewagtes Unterfangen. Aber er mußte so
halsbrecherisch fahren. Es kam darauf an, außer Reichweite des
Untieres zu bleiben, bis alles vorbereitet war.
    Björn wurde auf dem Aufbau hin und hergeschleudert wie auf
einem Schiff, das sich auf hoher See befand.
    Er flog in die Ecken, rappelte sich wieder auf und hantierte mit
fahrigen Fingern an den Kanistern, am Schlauch und an der
batteriebetriebenen Pumpe herum.
    Der Anschluß gelang, nachdem mehrere Versuche fehlgeschlagen
waren.
    »Wir können’s riskieren!« brüllte er nach
vorn.
    In einem halsbrecherischen Manöver, kaum die Geschwindigkeit
wegnehmend, zog Kennan den Wagen herum. Hellmark stand hinter dem
Führerhaus. Das Schwert lag am Boden, er hielt den Schlauch in
der Hand, der mit Benzin gefüllt war.
    Er öffnete die Düse.
    Die zweiköpfige Schlange bekam den ersten Guß ab.
    Das alles war ein Versuch, nichts davon war bekannt, wie es sich
auswirken würde.
    Die Menschheit des 20. Jahrhunderts wurde mit Schrecken der
Vorzeit attackiert. Dinge, die längst vergessen waren, die zur
Sage, zur Legende geworden, erwachten zu neuem, ungeheuerlichem und
unfaßbarem Leben.
    Die Hydra schluckte mit beiden Köpfen einen Teil der
Flüssigkeit, die an ihren Hälsen entlangrann und ihren Leib
teilweise

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