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Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom

Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom

Titel: Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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seinen
Zweitkörper.
    Björn Hellmark ließ Macabros entstehen.
     
    *
     
    Er war so schnell an dem rund hundert Meter entfernten
Flußufer wie der Gedanke, den er gefaßt hatte.
    Er sah das schäumende Wasser die Krokodile, die mit ihren
Schwänzen die Fluten peitschten, den Menschen, der wild um sich
schlug und verzweifelt kämpfte.
    Alan Kennan!
    Macabros zögerte keine Sekunde. Er sprang. Wie ein Fisch
tauchte er unter und teilte kraftvoll das Wasser.
    Ein Krokodil tauchte neben ihm auf. Macabros ließ seine
Rechte auf den Schädel des Tieres krachen, noch ehe es
zuschnappen konnte.
    Macabros erreichte Kennan, der am Ende seiner Kraft und verletzt
war. Er blutete, und das Blut machte die heranschwimmenden Krokodile
noch gieriger, lockte immer mehr an.
    Macabros packte Kennan, der wieder untergetaucht war, nur noch
mechanische Bewegungen ausführte und schon viel Wasser
geschluckt hatte, und schwamm mit ihm davon.
    Ein weitaufgerissenes Krokodilmaul schnappte zu. Es biß sich
in Macabros’ Hand fest. Ein Mensch aus Fleisch und Blut
hätte jetzt seine Hand eingebüßt, aber Hellmarks
Zweitkörper bestand aus einer feinstofflichen Substanz und war
nicht angreifbar. Er hatte nichts zu befürchten und mußte
nur darauf achten, daß Kennan kein Haar gekrümmt
wurde.
    Er schwamm schnell und geschickt, trotz seiner Last im Arm, und
wich den Krokodilen aus, damit er nicht unnötig in einen Kampf
mit ihnen verwickelt wurde und so schnell wie möglich das
rettende Ufer erreichte.
    Dort kam er an. Naß wie eine Katze zog er den schlaffen
Körper hinter sich her. Kennan konnte sich kaum auf den Beinen
halten, ging sofort in die Knie, hustete und spuckte Wasser.
    »Danke«, krächzte er. »Das kam in letzter
Sekunde… danke, Björn!« Er erkannte nicht, daß
es Hellmarks Zweitkörper war, der ihm hilfreich unter die Arme
gegriffen hatte. Zwischen Björn Hellmark und Macabros gab es
keinen Unterschied. Sie glichen sich wie ein Ei dem anderen.
    Macabros wollte ihm behilflich sein, das Wasser aus den Lungen zu
pumpen, aber Kennan kam allein zurecht. Rasch gewann er wieder an
Kräften.
    Macabros kümmerte sich um die Beinwunde des Geretteten.
    Die Wade war aufgerissen, aber Kennan hatte viel Glück. Die
Wunde sah schlimmer aus, als sie in Wirklichkeit war. Sie war nicht
so tief, mußte aber sofort behandelt werden, ehe sich
gefährliche Krankheitserreger einnisteten.
    »Können Sie gehen, Alan?«
    Kennan stellte sich hin. Es ging erstaunlich gut. »Verdammte
Biester«, knurrte er, bückte sich, hob einen dicken
Lehmbrocken auf und warf ihn einem nahe am Uferrand hockenden
Krokodil mitten ins Auge, daß es wütend mit dem Schwanz
schlug, laut fauchte und untertauchte.
    Macabros stützte Kennan. Nebeneinander gingen sie auf dem
schmalen Uferpfad. Kennan lief barfuß. Die Sandalen hatte er im
Wasser verloren.
    »Wie ist es passiert?« fragte Macabros. »Weshalb
laufen Sie draußen in der Nacht herum, nachdem Sie heute abend
noch todmüde waren?«
    Kennan lief drei Schritte weiter, blieb dann stehen, lehnte gegen
einen Baum und blickte seinen Retter an. »Ich habe
geträumt. Ich dachte, der Traum sei wichtig. Ich habe das Augen
gesehen.«
    »Wo?«
    »Im Fluß. In den Maschen eines alten
Fischernetzes.«
    »Und da wollten Sie sofort nachsehen, ob es auch wirklich
vorhanden ist?«
    »Zumindest wollte ich mir die Stelle merken, die unter einem
besonderen Lichteinfluß stand. Allein hätte ich nichts
unternommen. Die Krokodile nötigten mir den richtigen Respekt
ab, aber ich wäre wiedergekommen. Gleich am Morgen. Irgend
jemand aber scheint das nicht gepaßt zu haben. Er wollte es
genau wissen, hat nachgeholfen und mir einen Stoß
versetzt.«
    »Ihnen hat jemand aufgelauert?«
    »So sieht’s beinahe aus.«
    »Und das sagen Sie mir erst jetzt, Alan?«
    »Entschuldigen Sie, Björn, aber erst jetzt werden mir
die ganzen Zusammenhänge wieder klar.«
    »Moment mal. Ich bin gleich zurück.« Macabros
tauchte im Dunkel unter. Wie ein Scherenschnitt zeichnete sich sein
Körper zwischen den Stämmen ab und wurde dann eins mit
ihnen.
    Macabros suchte die Stelle ab, an der der Anschlag auf Alan
Kennans Leben erfolgt war. Er fand Fußspuren in dem lockeren
Sand am Ufer und durchstöberte das dichte Gebüsch, das dem
Täter als Versteck gedient haben mochte. Aber es war
vergebens.
    Unverrichteterdinge kehrte er zu dem Wartenden zurück.
    Kennan hatte sich inzwischen auf einen Wurzelstrunk gesetzt, um
sein Bein zu entlasten.
    »Wer wußte von

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