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Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom

Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom

Titel: Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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die Alan Kennan
im Traum gesehen hatte.
    Kennan ruderte vorsichtig, und Björn suchte mit einer langen
Stange den Grund ab. Das alles geschah abseits vom Ort, so daß
sich keine Neugierigen ansammelten.
    Die beiden Männer hatten behauptet, eine Fahrt
flußaufwärts machen zu wollen, als sie das Boot mieteten,
und niemand brauchte zu wissen, was sie wirklich
durchführten.
    Die Suche mit der Stange wurde unterstützt durch den Einsatz
von Hellmarks Zweitkörper. Auch davon merkte niemand etwas,
außer den Krokodilen.
    Was ein Schwimmer und ein Taucher nie hätten riskieren
können, für Macabros war es eine
Selbstverständlichkeit und mit keinerlei Risiko verbunden.
    Er stapfte durch den Schlamm, räumte Wurzeln und Astwerk
beiseite und hielt sich ständig im Zentrum der Stelle auf, die
Alan Kennan ihm angegeben, die er im Traum inmitten eines
Lichtkreises gesehen hatte.
    So kam er zu einem schnellen Erfolg. Unter Schlamm und Astwerk
hing ein altes Fischernetz.
    Macabros zerrte daran. Fische schwammen erschreckt davon, ein
knorriger, flacher Stamm entpuppte sich als ein verendetes Krokodil,
das schon halb angefressen war.
    Schmutz und alte Cola-Dosen, zum Teil schon durchgerostet, hingen
in den Maschen. Auch eine grüne Flasche, die verschlossen
war.
    Macabros wollte sie wie die anderen Dinge beiseiteräumen, als
er erkannte, daß sich etwas darin befand.
    Ein zusammengerollter Bogen Papier!
    Die Flasche war nur mit einer dünnen Schlammschicht bedeckt.
Daraus ließ sich schließen, daß sie noch nicht
allzulange hier lag.
    Macabros ließ sie einfach los. Die Flasche, bisher durch
einen dummen Zufall von einer Astgabel in den Maschen des morschen
Netzes festgehalten, trieb nach oben und tauchte auf.
    Björn Hellmark zog sie mit der Stange näher an das Boot
heran.
    »Etwas gefunden?« fragte Alan Kennan, der nichts von
Macabros’ Aktivität auf dem Grund wußte. Hellmarks
Zweitkörper hantierte dort noch immer. Gab es dort etwas, was
einem Manja-Auge zumindest ähnlich sah?
    Björn beugte sich nach vorn und zog die grüne Flasche
aus dem Wasser.
    »Sieht aus wie ’ne Whiskypulle«, meinte er.
    Sie war mit einem Korken verschlossen. Mit einem harten Schlag
gegen den Rand des Bootes versuchte Björn, die Flasche zu
zerschmettern. Das ging nicht. Sie fuhren ans Ufer zurück. An
einem Baumstamm klappte es.
    Das Glas splitterte, der Boden fiel heraus wie ein bizarrer,
scharfkantiger Klotz.
    Der Bogen flatterte zu Boden. Hellmark entfaltete ihn.
    Mit schwarzer Tusche oder Filzstift war eine detaillierte Skizze
zu Papier gebracht.
    Deutlich zu erkennen war die Hauptinsel der Philippinen, Manila,
eingezeichnet. Im Südchinesischen Meer lagen mehrere kleine
Inseln. Sie waren als Kalamin-Gruppe bezeichnet. Eine davon war
eingekreist, und ein Name stand darin: Kuan.
    Zu erkennen war auch eine angekreuzte Bucht im Norden.
    Unter der Skizze standen hastig hingeworfen drei Zeilen.
    » Hilfe! Wir sind auf eine Insel des Grauens geraten! Hier
herrschen die Dämonen… Rettet uns! Watkins. «
    Die beiden Männer blickten sich an.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Alan Kennan. Er sah
förmlich, wie es hinter der hohen, glatten Stirn seines
sympathischen Begleiters arbeitete.
    In der Nähe dieses Mannes fühlte er sich geborgen und
sicher. Hellmark war ein angenehmer Mensch. Nichts Gekünsteltes
oder Affektiertes, wie die meisten glaubten, daß der Sohn eines
reichen Vaters sein müsse.
    Kennan war erst kurze Zeit mit seinem Partner zusammen, und doch
hatte er das Gefühl, ihn seit einer Ewigkeit zu kennen. Dieser
Mann konnte sich alles leisten, aber er tat es nicht. Manchmal hatte
Kennan das Gefühl, als wäre der Reichtum des
Hellmark-Konzerns, den sein Vater als Alleininhaber aufgebaut hatte,
nur eine Belastung für ihn. Dieser Reichtum allerdings
ermöglichte es ihm, sich Hobbys zu leisten, von denen mancher
andere nur träumte: Eigene Jacht, eigenes Flugzeug, in allen
Teilen der Welt Appartementwohnungen. Aber es schien, als wäre
die Mission, die der Deutsche zu erfüllen hatte, abhängig
von einer gewissen finanziellen Bewegungsfreiheit. Hellmark setzte
sich für andere ein. Das Bild des Playboys traf nicht auf ihn
zu.
    »Jemand braucht Hilfe auf Kuan. Jemand namens Watkins. Wir
sind bisher die einzigen, die von der Botschaft wissen,
Alan.«
    Alan Kennan kniff die Augen zusammen. »Eines verstehe ich
nicht, Björn.«
    »Was verstehen Sie nicht, Alan?«
    »Wie kommt die Flasche hierher in den Fluß? Wenn sie
auf Kuan dem

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