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Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers

Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers

Titel: Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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und hatte er das
erledigt, was er eigentlich vorhatte?
    Das Tor war unbeschädigt und verschlossen.
    Für einen nicht aus Fleisch und Blut bestehenden
Ätherkörper existierten keine dreidimensionalen
Hindernisse.
    Macabros – eben noch vor dem Tor – löste sich auf
und materialisierte zweihundert Meter jenseits des Tores.
    Er umrundete das Haus, entdeckte Fußabdrücke und
stellte fest, daß der Bau völlig verlassen lag.
    Er materialisierte in verschiedenen Räumen. Das Arbeitszimmer
des toten Robinson war nach Süden ausgerichtet. Eine Wand
bestand fast völlig aus Glas, und man hatte von hier aus sicher
einen ausgezeichneten Blick in den gepflegten Park. Macabros konnte
sich vorstellen, daß Robinson hier lieber gearbeitet hatte als
in seiner Stadtwohnung. Die Stille und die Ruhe inmitten des
Grün hatte sich fruchtbar auf seine Arbeit ausgewirkt.
    Macabros hatte keinen Grund, lange zu bleiben.
    Es war jemand vor ihm dagewesen. Sämtliche Schubladen waren
aufgerissen, alle Papiere durchwühlt.
    Gablisczek! Und hinter Gablisczek steckte Abraxas. Warum klemmte
er sich so sehr hinter die Aufzeichnungen des Autors? Welche
Veröffentlichungen hatte er zu befürchten?
    Diese Gedanken beschäftigten ihn und am liebsten hätte
er abermals Macabros entstehen lassen, um noch vor seiner Ankunft in
London Kontakt mit Abraxas aufzunehmen, aber er bezähmte sich.
Den Zweitkörper auszusenden, kostete viel Kraft, und die hatte
er durch den Unfall doch eingebüßt, er mußte
haushalten.
    Jedes Entstehen eines Zweitkörpers ging auf Kosten seines
Originalkörpers.
    »Eines verstehe ich nicht«, sagte Rani Mahay
unvermittelt, und unterbrach damit Björns
Gedankengänge.
    »Und das ist?«
    »Der Unfall. Du hast behauptet, ein Fahrzeug sei dir mit
hoher Geschwindigkeit entgegengekommen. In dem Augenblick, als du
ausgewichen bist, hat auch der andere nachgezogen. Aber nur ein
Fahrzeug flog über die Fahrbahn. Nämlich das deine. Der
andere, selbst wenn er nicht abgebremst hat – und er hat es
nicht, wie die Spuren beweisen – hätte wie du von der
Fahrbahn abkommen müssen. Aber nichts ist ihm
passiert.«
    Björn nickte nachdenklich. »Das hat mich auch schon
beschäftigt. Und es sieht beinahe so aus, als wäre ich
einer Spiegelung zum Opfer gefallen. Ich glaube, da hat sich einer
einen großen Trick erlaubt, und ich bin keinem fremden Fahrzeug
entgegengefahren und schließlich ausgewichen – sondern mir
selbst! Eine Luftspiegelung!«
    »Fata Morgana mitten im verregneten England – und das zu
dieser Jahreszeit. Sage einer, wie er das gemacht hat.«
    »Das weiß ich auch nicht. Aber wenn einer dem
weitbesten Magier als Sekretär zur Seite steht, wird er auch
Gelegenheit haben, sich den einen oder anderen Trick anzueignen, wird
also mehr können, als nur in Wohnungen fremder Leute
einzudringen und Unterlagen zu stehlen. Nun, wir werden sehen, was
Abraxas davon hält.«
     
    *
     
    Es verlief nicht alles so glatt, wie er es gern gehabt
hätte.
    Der Untersuchung im Hospital wollte er sich entziehen, aber der
Inder war unerbittlich.
    Björn wurde durchgecheckt. Innere Blutungen waren zum
Glück nicht aufgetreten, Herzschlag- und Pulsfrequenz waren
erhöht, und er hatte bei dem Unfall eine ebenfalls leichte
Gehirnerschütterung davongetragen. Der untersuchende Arzt
verordnete vor allem Ruhe, und Mahay, der nicht von seiner Seite
gewichen war, versprach dafür zu sorgen.
    »Zumindest heute nacht hältst du Ruhe und geisterst
nicht mehr in der Gegend herum, sonst kommt bald der Tag, an dem du
überhaupt nicht mehr aufstehst«, mußte Björn
sich sagen lassen.
    Sie fuhren ins Huston-Hotel. Im Empfangsraum schien allerhand los
zu sein.
    Mahay strahlte von einem Ohr zum anderen. »Es ist immer
schön, mit einem Prominenten unterwegs zu sein«, freute er
sich. »Ob die sich alle hier versammelt haben, um uns zu
begrüßen?«
    Rund dreißig Leute waren es. Sie standen in kleinen und
großen Gruppen zusammen. Darunter Uniformierte. Polizei,
Männer, die Mäntel trugen, aber bei denen es sich nicht um
neu angekommene Gäste handelte. Scotland-Yard-Beamte?
    Als der Inder und Björn das breite Glasportal erreicht
hatten, stürzte von der Seite her ein Negerjunge auf sie zu.
    »Extrablatt!« brüllte er. »Geheimnisvolle
Mordserie in London! Abraxas, weltberühmter Magier –
spurlos verschwunden!«
    Björn zuckte zusammen, als hätte er einen Stich in die
Seite gekriegt.
    »Gib her, Junge!« sagte er und griff nach der Zeitung.
Die

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