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Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit

Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit

Titel: Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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aus der
Kehle des Tiergiganten. Sein Körper war besetzt von
tonnenschweren Hornplatten. Wie ein großer, gewölbter
Kragen stieg eine Hornplatte hinter dem breiten, wuchtigen
Schädel der Bestie auf und rahmte den gigantischen Kopf, aus
dessen Nüstern heißer, stinkender Atem drang.
    Wohin das Untier trat, wurde der Boden aufgepflügt, flogen
Büsche und zerschmettertes Astwerk und zerstampfte Leiber durch
die Luft.
    Der Koloß war so groß, daß drei Wohnhütten
gleichzeitig zersplitterten, wenn er sich in Bewegung setzte.
    Im Nu glich das friedliche Dorf einem Tollhaus.
    Alles schrie und rannte durcheinander.
    Frauen und Männer kamen aus den Hütten, einige im Laufen
damit beschäftigt, ihre Gürtel und Lendenschurze
umzubinden, andere waren nackt.
    Der Koloß fuhr wie ein Sturm durch die engen, planierten
Gassen und machte einen Acker aus ihnen.
    Ehe die Überraschten begriffen, was eigentlich los war, gab
es zahllose Verwüstungen, zahlreiche Tote und Verletzte.
    Einige junge bewaffnete Krieger eilten dem Koloß mit
gezückten Schwertern entgegen und lenkten die Aufmerksamkeit auf
sich, um Ordnung in das entstandene Chaos zu bringen, um die Flucht
zu organisieren, um den Überlebenden die Möglichkeit zu
geben, den Verletzten, so weit zumutbar, zu Hilfe zu kommen und sie
in Sicherheit zu bringen.
    In wenigen Minuten wurde ein Kampfplatz aus dem Dorf. Erdschollen
flogen durch die Luft, der Koloß bahnte sich wie ein Pflug
seinen Weg durch die Gassen, über Garten- und Hausanlagen hinweg
und walzte alles nieder, was sich ihm in den Weg stellte. Einer der
jungen tapferen Krieger, die sich dem Urtier mutig genähert
hatten, flog wie ein Insekt durch die Luft, wurde von der
Hornschnauze des Kolosses emporgewirbelt und über zwanzig Meter
weit durch die Luft geschleudert. Er fiel so unglücklich gegen
einen entwurzelten Baum, daß er sich dort das Genick brach,
langsam von dem knorrigen Stamm abrutschte und im feuchten Wurzelwerk
hängenblieb. Das Schwert entglitt seinen sich streckenden
Fingern.
    Sanom und seine beiden Freunde standen in diesen ersten Sekunden,
in denen alles drunter- und drüberging, wie erstarrt.
    Die flinken, verhältnismäßig kleinen Augen der
Steinzeitmenschen starrten zu ihnen herüber, der Koloß
wälzte sich herum und steuerte genau auf sie zu.
    Der Atem stockte ihnen.
    »Er kommt hierher!« kreischte der Jüngste der
Magier-Jünger.
    Da riß er auch seinen Dolch schon aus dem Gürtel, als
könne er sich damit gegen das Monstrum zur Wehr setzen.
    »Dieser Angriff gilt Dakon und…« Sanom unterbrach
sich. Sein Kopf ruckte herum. Schräg vorn, vier Häuser
weiter entfernt, direkt an der Ecke, wo ein blühender Garten
sich befand, tauchten sie auf.
    Sechs, acht Steinzeitmenschen, in schmutzigen Fellen, bewaffnet
mit Steinäxten und schweren Keulen. Sie kamen aus dem Haus, in
dem Laiteas Schwestern lebten.
    Die jungen hübschen Frauen schrien und strampelten, aber sie
konnten gegen ihre Widersacher nichts ausrichten, und in dem
allgemeinen Durcheinander und Getöse, das herrschte, war jeder
mit sich selbst beschäftigt oder mit den Dingen, die sich in
seiner unmittelbaren Umgebung abspielten.
    Es gab keine Patrouillen mehr! Die Wächter, die auf Dakons
Anraten in die Nacht verschärfte Aufmerksamkeit walten
ließen, waren den Verletzten und Hilflosen entgegengeeilt, dem
Untier entgegen, das sie mit ihren Schwertern nicht abwehren
konnten.
    Die Häuser der allein wohnenden Frauen waren bis vorhin noch
besonders bewacht gewesen. Jetzt aber, da niemand mehr an eine andere
Gefahr dachte, tauchten die Entführer auf. Genau wie Dakon
vermutet hatte.
    »Das ist Ugas Werk!« gurgelte eine schwache Stimme
hinter ihnen.
    Sanoms Kopf flog herum, und er traute seinen Augen nicht.
    Schwach und klapprig von Fieberschauern geschüttelt, stand
der große Magier vor ihm.
    Seine Hände krallten sich in den Vorhang, seine Augen waren
unnatürlich weit aufgerissen, und er reckte den Kopf, um
über die Schultern seiner Schüler hinwegblicken zu
können.
    Er stöhnte, als er sah daß der Saurier mit seinen
tonnenschweren Beinen ein Haus niedertrat und die Holzsplitter wie
wütende Hornissen von ihm weggeschleudert wurden. Zwei
Atlantiden schafften es nicht mehr, ihr Heil noch in der Flucht zu
suchen. Wie zwei Insekten gerieten sie unter die säulenartigen
Beine und wurden förmlich in den weichen Erdboden gestampft.
    Man hörte die Unglücklichen nicht mal schreien.
    Das Haus, aus dem die beiden Mädchen entführt

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