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Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit

Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit

Titel: Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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worden
waren, fiel in Schutt und Asche. Der Koloß nahm das ganze
Blickfeld der ängstlich zusammengepfercht stehenden Atlantiden
ein.
    Die Luft schien zu kochen und zu brodeln, der Erdboden
dröhnte. Wie ein Erdbeben lief es unter ihren Füßen
durch.
    Da rissen sie sich los von dem außergewöhnlichen
Anblick.
    »Wir nehmen Dakon mit!«
    Keiner wußte später mehr zu sagen, wer das gerufen
hatte.
    Sanom und der etwas ältere Carno warfen sich fast
gleichzeitig herum und rissen den klapprigen, in einem weißen,
langen Gewand gekleideten Mann nach vorn.
    »Narren! Laßt mich los! Flieht! Rettet euer Leben,
verspielt es nicht! Was nützt es, wenn ihr mich mitschleift
– wenn ihr wegen eines Mannes, der schon tot ist, wertvolle Zeit
verliert?«
    Es war unglaublich, woher dieser todkranke Mensch jetzt noch die
Kraft nahm, so zu sprechen, und woher er die Kraft genommen hatte,
von seinem Lager aufzustehen und auf die Beine zu kommen.
    Sanom packte ihn kurzentschlossen unter die Arme.
    Der Tyranno-Saurier ragte wie eine unüberwindliche Wand vor
ihm auf, ein Berg aus Fleisch und Horn. Dieses Hirn war auf
Töten und Vernichten programmiert. Der Saurier tötete und
vernichtete, ohne daß das Ganze einen Sinn ergab.
    »Erfüllt eure Mission! Die ist wichtiger als ich!«
Dakon krallte sich in den Vorhang.
    Der jüngste der Magier-Schüler hielt es keine Sekunde
mehr länger aus. Er lief davon, so schnell ihn seine Beine
trugen, auch der Ältere folgte einen Atemzug später.
    Sanom, die ihm anvertraute Schatulle unter den Arm geklemmt,
harrte noch aus.
    Er war der einzige, der außer einem Dolch auch ein Schwert
im Gürtel trug. Doch mit einem Schwert war gegen diesen Titan,
wie das bisher Erlebte bewies, nicht beizukommen.
    Die Entscheidung wurde Sanom auf eine unheimliche Weise
abgenommen.
    Noch ein Schritt – dann würde die Bestie direkt vor ihm
stehen. Er konnte nicht mehr länger warten, er mußte
fliehen und den Magier seinem Schicksal überlassen.
    »Gib mir dein Schwert!« Der Fremde stand plötzlich
wie aus dem Boden gewachsen vor ihm. Groß, blond,
breitschultrig, um die Lippen ein kühner Zug, ein energisches
Kinn.
    Sanom kam nicht dazu, auf diese Worte einzugehen oder etwas zu
unternehmen.
    Der andere, in heller Hose und zerfetztem Hemd, riß das
Schwert einfach aus seinem Gürtel.
    »Aber…«
    Da war der andere schon wieder verschwunden. Sanom glaubte, seinen
Augen nicht trauen zu können. Das war ein Spuk, ein Zerrbild,
von Uga geschickt!
    Der Mann, der ihm das Schwert entrissen hatte, hockte
plötzlich wie durch Zauberei auf dem abgerundeten Hornkragen des
Kolosses, nahm das Schwert in beide Hände und stieß es
machtvoll zwischen die bewegliche, schuppige Kopfplatte und den
Hornkragen.
    Bis zur Hälfte steckte die Waffe in den Weichteilen, und ein
Blutstrahl spritzte wie eine Fontäne in die gespenstische
Nacht.
     
    *
     
    Ein unheimlicher Schrei drang durch die Nacht. Laut und
langgezogen echote er in den Ausläufern der Berge.
    Der Tyranno-Saurier warf den Kopf in die Höhe, schnellte
herum und versuchte durch seine heftigen Bewegungen den verwegenen
Reiter abzuschütteln, den das überhaupt nicht zu
stören schien.
    Der kühne Mann riß das Schwert des
Magier-Jünglings heraus und stieß zum zweiten Mal zu.
    Der Tyranno-Saurier wurde voll im Mark getroffen.
    Er bäumte sich auf. Der gewaltige Körper, nur auf den
Hinterbeinen ruhend, streckte sich.
    Der Saurier brüllte, die Luft zitterte und die davoneilenden
Menschen verharrten, als würden sie plötzlich zu Stein
werden. Sie sahen aus weitaufgerissenen Augen dem ungewöhnlichen
Schauspiel zu.
    Das sterbende Tier kippte auf die Seite. Der Fremde, ihnen
ähnlich, und doch nicht zu ihnen gehörend, wurde zum
Retter.
    Der Saurier schlug mit den Beinen, peitschte mit dem Schwanz,
röchelte und warf noch mal seinen massigen Kopf empor, um seinen
Bezwinger abzuschütteln.
    Ein Mensch aus Fleisch und Blut hätte diesem Toben wenig
entgegensetzen können und wäre wie ein Spielball durch die
Luft geworfen worden.
    Doch dem Fremden schien das alles nichts auszumachen.
    Plötzlich stand er nicht mehr auf dem Koloß und war wie
vom Erdboden verschluckt.
    Sanoms Herz pochte wie rasend, und die Innenflächen seiner
Hände wurden feucht.
    War der tapfere Unbekannte herabgeschleudert worden? War er
abgerutscht?
    »Das Zeichen!« sagte Dakon, der Magier. »Ich hatte
darum gebeten. Mein Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Sollte
dieser Mann noch mal auftauchen, Sanom,

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