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Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit

Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit

Titel: Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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hatte manche Nacht geopfert,
um neue Formeln und Substanzen auszuprobieren, hatte sich nie mit dem
Erlernten zufriedengegeben.
    Dakon bewunderte den Fleiß und die Mühe, der Sanom sich
unterzog. Aber er wußte, daß das auch gleichzeitig eine
Gefahr in sich barg: Die eigenen Kräfte zu unterschätzen
und den Verlockungen zu erliegen, welche die Dämonen und Geister
der unsichtbaren Welt auf jeden ausübten, der sich mit ihnen
beschäftigte.
    Sanom war noch jung. Die Gefahr, daß er sich
verschätzte, bestand. Eine Zeitlang war Dakon sich im Zweifel
darüber gewesen, ob es nicht besser sei. Sanom von den Stunden
auszuschließen. Aber dann hatte er es doch unterlassen. Sanoms
Charakter war gut. Er mußte nur lernen, die eigene Kraft ins
richtige Verhältnis zu den Gefahren zu bringen, die ihn lockten,
bewußt und unbewußt.
    »Es muß doch einen Weg geben, ihn zu besiegen und daran
zu hindern, daß er mit unseren Frauen und Mädchen macht,
was er will. Seit Monaten sehen wir tatenlos zu. Seine Wilden fallen
hier ein, verwickeln uns in Auseinandersetzungen, und im gleichen
Handstreich verschleppen sie unsere jungen Frauen.«
    »Rokat braucht Opfer – er muß sich einem besonders
blutrünstigen Dämon verschrieben haben. Die Zahl der Opfer
gibt mir zu denken.« Der schmale, ausgemergelte Mann bewegte
kaum die Lippen. Seine weißen, farblosen Haare hoben sich kaum
von seinem Bettzeug ab, nicht mal von seinem kalkweißen
Gesicht. Es schien, als würde der Todkranke langsam mit seinem
Lager eins werden. »Welche Schatten hat er beschworen? Dieser
Gedanke läßt mich nicht los…«
    »Wir könnten es herausfinden«, warf Sanom ein.
    »Du meinst… ihr braucht euch bloß auf den Weg zu
machen, und Rokat auf die Finger zu sehen?«
    »Ja.«
    Der kranke Magier lächelte. Sein Gesicht wirkte
verklärt. »Und ihr glaubt, daß ich nicht selbst schon
auf die Idee gekommen bin?«
    Sanoms Atem stockte. Der junge Mann mit dem Lippenbärtchen
blickte die beiden anderen, die mit ihm im Krankenzimmer weilten,
an.
    »Sie waren – bei Rokat?« flüsterte Sanom
schließlich erregt.
    Ein kaum merkliches Nicken erfolgte. Dana wurden leise Worte mit
brüchiger Stimme gesprochen. »Ich habe ihn beobachtet.
Tagelang, nächtelang. Ich weiß, wie er sich verändert
hat, und ich weiß, wie er sich noch verändern wird. Er
kann nicht nur seine menschliche Gestalt verwandeln, er kann sich
auch mit den monströsen Tieren dieser Welt in Verbindung setzen
und sie zu seinen Sklaven machen, so daß sie seinem Willen
gehorchen. Aber damit nicht genug. Rokats wahre Gestalt hat sich auf
erschreckende Weise verändert. Er entwickelte sich zu einem
Titan. Mit jedem Opfer, das er hier wegholt – wird sein
Körper weiter wachsen – ich glaube, ich weiß, was
für ein Ziel er ansteuert – er…«
    Hier versagte Dakons Stimme zum ersten Mal.
    »Sie dürfen nicht soviel sprechen«, ermahnte Sanom
ihn.
    »Wie – soll – ich mich euch – dann
mitteilen?« bekam er zu hören. Der Atem des Magiers ging
stoßweise. Er schnappte nach Luft. Sein Gesicht glänzte
vor Schweiß. Der zweite Schüler nahm ein frisches, in
duftende Kräuter eingelegtes Tuch und tupfte ihm den
Schweiß ab. »Er wird einst eine Größe
haben…, die wir nicht wagen uns vorzustellen. Ein Koloß
wird durch die Lande stampfen, größer und schrecklicher
als die Tierkolosse, die diesen Landstrich beherrschen – er wird
alles niedertreten – und es wird keine Rettung vor ihm geben.
Rokat wird noch leben, wenn wir, deren Vorväter aus dem
lichterhellen Atlantis und aus Xantilon kamen, längst nicht mehr
sein werden. Dann wird er den Höhepunkt seines Strebens
erreichen. Rokats Wunschtraum, ein Riese zu sein und alles andere
unterjochen zu können, ist mir in lebhafter Erinnerung –
ich war viele Male dort – das Schloß – er
läßt es bereits bauen…«
    Was war das? Dakons Stimme veränderte sich plötzlich,
und wie im Fieber machte er einige Bemerkungen, die gar nicht mehr im
Zusammenhang mit seinen anderen Worten paßten.
    »Was für ein Schloß, Dakon?« fragte Sanom mit
klarer Stimme.
    Seine Hand lag auf der Stirn des Sterbenden. Sie fühlte sich
glühendheiß an. Dakons Blut schien zu sieden.
    »Ich war dort – es hat mich viel Kraft
gekostet…«
    »Wann?« Sanom schluckte. Ein Verdacht kam ihm.
    »Jede Nacht – bis zu dem Tag, bevor… die erste der
schwarzen Nächte anbrach…«
    In dieser Nacht war Dakon zum ersten Mal zusammengebrochen. Er
hatte sich zuviel zugemutet. Sein

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