Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit
wurden die Entführten im
gleichen Augenblick von den Urmenschen durch das dschungelartige
Buschwerk geschleppt.
Einer wußte genau Bescheid, er hatte alles beobachtet.
Das war Macabros, Björn Hellmarks Doppelkörper.
*
Macabros wollte die Dinge nicht einfach auf sich beruhen
lassen.
Uga, der rätselhafte, mächtige Magier, dem in diesen
Minuten in seiner Tempelhöhle ein von den Dämonen
gefordertes Blutopfer dargebracht wurde, registrierte nicht daß
der ohnmächtige Hellmark mit seinem Unterbewußtsein
weiterarbeitete. In diesen entscheidenden Minuten wußte nicht
mal Björn Hellmark selbst etwas davon.
Aber er wußte eins: Laitea war tot. Sie hatte ihm aber von
dem im Tal liegenden Dorf erzählt, und er wußte, daß
Uga beabsichtigte, aus diesem Dorf noch in dieser Nacht weitere Opfer
zu holen.
Hellmarks Unterbewußtsein konzentrierte sich auf Macabros.
In der unmittelbaren Einflußsphäre Ugas war eine
Aktivität Macabros’ unmöglich, wie er festgestellt
hatte. Aber in weiterer Entfernung konnte Macabros tätig
werden.
Die Unruhe, die ihn als Hellmark erfüllte, griff auch auf
Macabros über. Und als Macabros registrierte er mit wachen
Sinnen, unbeeinflußt von Ugas Macht, was wirklich in dieser
urzeitlichen Welt vorging.
An all das mußte Macabros denken, als er unmittelbar neben
einem riesigen Urbaum zum zweiten Mal in dieser Nacht außerhalb
der Tempelhöhle erschien, um die Entführer daran zu
hindern, die beiden gefesselten Mädchen in die Berge zu
verschleppen.
Er trat einen Schritt vor. Wie aus dem Boden gewachsen stand er
vor den Urmenschen.
Die blieben wie vom Donner gerührt stehen.
Der vorderste, der ein junges, unbekleidetes Mädchen auf den
Schultern trug, das Macabros auf höchstens achtzehn Jahre
schätzte, gab einen wilden Schrei von sich.
Zu mehr war er auch nicht mehr imstande.
Macabros’ Rechte schoß wie eine Rakete vor und traf
zielsicher das massige Kinn des Urmenschen. Dem flog der Kopf
zurück, als hätte ihn ein Pferdehuf getroffen. Das vor
Angst nach dem Überfall ohnmächtig gewordene Mädchen
entglitt den loslassenden Händen.
Macabros fing es auf.
Im gleichen Augenblick erfolgte der Angriff des Steinzeitmenschen,
der einen halben Schritt hinter dem ausgeschalteten Vordermann
gegangen war.
Er riß die Keule empor und wollte sie auf Macabros’
Schädel niedersausen lassen.
Der Urmensch zögerte etwas zu lange. Das wurde ihm und einem
weiteren seiner Begleiter zum Verhängnis.
Macabros löste sich einfach auf. Hellmarks Doppelkörper
erstand direkt hinter dem Keulenschwinger. Der erhielt einen
Stoß in den Rücken, daß er nach vorn flog.
Durch den Stoß und den eigenen Schwung flog er weiter, als
er ursprünglich angenommen hatte. Er konnte auch den
Keulenschlag nicht mehr verhindern. Ursprünglich sollte
Macabros’ Schädel getroffen werden. Doch der war nicht mehr
da. Der Unmensch aber traf nicht in der Luft. Seine Keule krachte auf
den breiten, mit filzigem Haar bedeckten Schädel eines anderen
Steinzeitmenschen, der sich nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit
bringen konnte.
Man hörte förmlich die Schädeldecke sich
spalten.
Wie vom Blitz gefällt, brach der andere auf der Stelle
zusammen.
Macabros rochierte.
Im Nu war er fünf Schritte weiter am Ende der Gruppe und
hatte beide Hände frei, um die andere Gefangene, die bleich und
verstört auf den Schultern ihres Entführers lag, auch noch
aus der Gewalt der Urmenschen zu befreien.
Es ging Schlag auf Schlag, und das im wahrsten Sinn des
Wortes.
Die ganze Kampferfahrung, die in Hellmarks Bewußtsein aus
einer anderen, früheren Existenz vorhanden war, kam zum
Tragen.
Die Urmenschen, mit Keulen, Steinmessern und Äxten über
ihn herfallend, kamen gar nicht richtig zum Zug.
Es krachte und knirschte.
Macabros’ Fäuste fanden ihr Ziel, Augen wurden blau,
Lippen schwollen an, die Kinnlade eines Getroffenen platzte auf.
Kurzerhand riß Macabros einem der Urmenschen die Beine weg.
Der Attackierte landete im hohen Bogen im Buschwerk und verschwand,
von großen Blättern und Farnen bedeckt, als wäre er
im Erdboden versunken.
Wildes Schreien, unartikulierte Silben kamen über die Lippen
der Urmenschen.
Sie brüllten und stöhnten, behinderten sich gegenseitig
und kamen mit der neu eingetretenen Situation, auf die sie nicht
vorbereitet waren, überhaupt nicht zurecht.
Sie fielen einer nach dem anderen. Die zweite Schwester Laiteas
wurde durch Macabros’ Eingreifen befreit ohne daß das
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