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Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Titel: Macabros 026: Elixier der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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dicke Wand aus Bäumen,
dornigem Gestrüpp und Unterholz vor ihm, dann folgte ein Weg.
Deutlich zu sehen waren Reifenabdrücke, die noch nicht alt sein
konnten.
    Coogan hielt sein Pony an.
    Langsam ließ er die Beine sinken. Seine Muskeln und Sehnen
schmerzten.
    Er stieß hörbar die Luft durch dir Nase.
    Völlige Stille herrschte, keine Bewegung. Die Spinne war
verschwunden.
    Coogan wischte sich über die schweißnasse Stirn.
    Das Ungetüm konnte sich doch nicht einfach in Luft
aufgelöst und…
    Da sah er es!
    Das Tor. Das Gemäuer, über und über mit Hecken
verwachsen…
    Das Tor stand offen. Die schimmernde Schleimspur führte in
den Innenhof eines mitten im Wald liegenden Anwesens.
    Das Haus des Earl, von dem Henry erzählt hatte?
    Jonathan Coogan schluckte. Er kam sich vor wie der Darsteller in
einem Märchenfilm, der ein verwunschenes Schloß
entdeckte.
    Mit schwerfälligen Schritten näherte er sich dem
Gittertor, dessen beide Flügel weit offen standen. Ein Weg, der
rund um ein Blumenbeet führte, dahinter lag ein altes Haus mit
kleinen Erkern, einem turmähnlichen Anbau und Dachgauben.
    Ein Haus, in dem Licht brannte!
    Jonathan Coogan wischte sich über die Augen, preßte sie
mehrmals fest zusammen und öffnete sie wieder.
    Das Bild blieb.
    Die Schleimspur führte auf den Eingang zu! Auch der stand
offen, als wäre die Spinne hier erwartet worden…
    Coogan nahm sein Gewehr von der Schulter, setzte wie ein Roboter
einen Fuß vor den anderen und ging auf die offenstehende
Haustür zu, durch die der schwache Lichtschein fiel.
    Er ging bis zur Schwelle. Der Korridor war dunkel. Erleuchtet war
das große Kaminzimmer.
    Dort in der Mitte dieses Zimmers – saß die riesige
Spinne, funkelte ihn böse aus wildglühenden Augen an,
atmete schnell und schwer, und aus ihrem zuckenden Leib tropfte
langsam, aber unaufhaltsam der weißgelbliche Saft.
    Wie in Hypnose überschritt Coogan die Schwelle.
»Hallo?« fragte er rauh. »Ist da jemand?«
    Er lauschte und vernahm nur das Röcheln und Rascheln der
Spinne.
    Seine Worte verhallten, und keine Antwort erfolgte.
    Er hob das Gewehr und hielt es unter dem Arm, den Finger auf dem
Abzugshahn. Er war aufs äußerste erregt und zwang sich zur
Ruhe.
    Diese Spinne konnte doch nicht allein in diesem vollständig
eingerichteten Haus leben, in einem Haus, das eindeutig darauf
hinwies, daß hier menschliche Hände tätig waren. Hier
drin war gefegt und Staub gewischt worden, hatte der Kamin
gebrannt.
    Es sei denn, daß die Spinne gleichzeitig identisch mit dem
menschlichen Bewohner dieses alten Landhauses war, daß sie
nicht immer Spinne – sondern gelegentlich auch Mensch war!
    Verrückte Gedanken!
    Coogan richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf das mitten im
Kaminzimmer hockende Wesen, hatte für nichts sonst Augen und
achtete auf jede Bewegung, jede Reaktion. Sobald die geringste Gefahr
für ihn bestand, würde er abdrücken. So wie er das
Gewehr hielt, würde die Kugel diesmal mitten zwischen den Augen
sitzen.
    Ein leises Geräusch? Hinter ihm!
    Er konnte sich nicht mehr herumwerfen. Es war schon zu
spät!
    Etwas stach genau zwischen seine Schultern.
    Eine Spritze!
    Glühendheiß jagte daraufhin das Blut durch seine Adern,
und sein Schädel begann zu dröhnen, als ob er zerplatzen
wolle.
    Coogan brach zusammen.
    Donovan Bradleys Schatten löste sich aus der Ecke. In der
Rechten hielt der Schauspieler, der nicht mehr Herr seines Willens
war, die leere Spritze. Ein böses Grinsen lag um die Lippen des
Mannes, als er die Tür ins Schloß drückte und mit
einer achtlosen Fußbewegung den schlaffen Körper Coogans
umdrehte.
    »Du hast es gewagt…«, murmelte er nur, und seine
Stimme zitterte. »Du hättest sie töten
können… das sollst du mir büßen!«
    Er bückte sich, schleifte den schweren Mann durch den
Korridor und das Kaminzimmer zu einer Tür, die verschlossen
war.
    Bradley drückte sie auf. Es war ein fensterloser Raum. Darin
klebte ein Spinnennetz, das vom Boden bis zur Decke reichte.
    Donovan Bradley-Huxley zerrte den Körper des Eindringlings in
die Höhe, stellte ihn aufrecht hin, hob ihn nach zweimaligem
Versuch einige Zentimeter an und drückte ihn dann einfach gegen
das Netz.
    Jonathan Coogan blieb an den klebrigen Fäden im Netz der
Spinne hängen.
    »Komm«, sagte Bradley rauh, »komm’, und sieh
ihn dir an!«
    Die schwere, mannsgroße Spinne lief taumelnd auf ihren acht
Beinen durch die Tür direkt auf Coogan zu.
     
    *
     
    Das Stimmengewirr drang wie aus

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