Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Titel: Macabros 026: Elixier der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
weiter Ferne an sein
Gehör.
    Nur langsam wurden die Worte klarer und deutlicher.
    Björn lauschte.
    »… woher sie kommen, wissen wir nicht«, sagte eine
dunkle, kräftige Stimme.
    »Wir werden es herausfinden«, murmelte ein anderer.
»Und wenn wir es aus ihnen herausprügeln müßten!
Ich hin überzeugt davon, daß sie sich in die Stadt
eingeschmuggelt haben. In der Zeit, in der wir leben, kann man nicht,
vorsichtig genug sein.«
    Da war es wieder, dieses Phänomen, das er schon mal
beobachtet hatte.
    Vor nicht allzulanger Zeit, als er in einem Paralleluniversum
gegen die Mächte der Finsternis kämpfte, vernahm er
ähnliche Laute und Worte – und verstand sie.
    Das gleiche war auch jetzt wieder der Fall.
    Als er die fremden Laute hörte, begriff er deren Sinn. In
seiner Erinnerung bracht etwas auf, etwas lang Verborgenes und wurde
zum Wissen um eine Sprache, die mal seine Muttersprache gewesen
war.
    Vor vielen Jahrtausenden hatte er schon mal gelebt. Diese
Gewißheit konnte ihm niemand mehr nehmen. In seiner Existenz
als Björn Hellmark, als Sohn eines reichen Fabrikanten, war ihm
ein Dasein zu einer früheren Zeit bewußt geworden, als er
noch Kaphoon war, der Sohn des Toten Gottes, der auf Xantilon
herrschte, ehe die Kaste der Schwarzen Priester in Verbindung mit der
Welt der Geister und Dämonen seinen Sturz vorbereitete.
    Schwarze Priester nannten den Namen Kaphoon, was ›der
Namenlose‹ bedeutete, zum ersten Mal.
    Doch unter dem Begriff ›Kaphoon‹ mußte sich noch
mehr verbergen. Hellmark wußte es allerdings noch nicht, doch
er ahnte es.
    Zu einer Zeit, als der Tote Gott noch auf Xantilon herrschte und
das Leben der Menschen dort seinen normalen Gang nahm, war unter
›Kaphoon‹ mehr oder anderes zu verstehen, als nur diese
eine Begriffsbezeichnung.
    Björn Hellmark hörte eine Weile bewegungslos zu, hielt
die Augen geschlossen und tat so, als ob er weiter besinnungslos
wäre.
    Aus den Worten seiner geheimnisvollen Widersacher, die Arson und
ihn niedergeschlagen und offenbar verschleppt, hatten, konnte er eine
Reihe interessanter Hinweise entnehmen.
    So erfuhr er, daß sie sich tatsächlich auf Xantilon
befanden, daß dies jedoch nicht, das Zentrum der
legendären Stadt, sondern nur ein Vorort war.
    Das Zeitschiff war zu einem Zeitpunkt hier angekommen, wo alles in
Bewegung geraten war. Unsicherheit, Mißtrauen und Ratlosigkeit
beherrschten das Denken und Handeln der Menschen.
    Sie wußten, daß die Zeit des Umbruchs gekommen war und
ein großes Chaos bevorstand. Die Schwarzen Priester gewannen an
Macht und Einfluß, und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis
die Entscheidung zugunsten der Mächte des Bösen gefallen
war.
    »Er kommt zu sich«, sagte da eine jugendliche
Stimme.
    Björn gab ein paar unartikulierte Laute von sich, legte den
Kopf langsam auf die Seite und öffnete dann – Benommenheit
vorspiegelnd – die Augen.
    Er befand sich in einem runden Raum. Wachslichter brannten und
verbreiteten ein angenehmes, beruhigendes Licht.
    Rundum war nicht ein einziges Fenster, außer kleinen Tischen
und Stühlen gab es keine weiteren Möbel. Fünf
Männer, jüngere und ältere, umringten ihn und Arson,
und blickten ernst auf sie.
    Hellmark und der Mann mit der Silberhaut lagen auf einem mit einem
orangefarbenen Teppich ausgelegten Boden. Arson, ohne Regung neben
Björn, war noch immer besinnungslos.
    Hellmark atmete tief durch. Mit einem Blick erkannte er, daß
er noch immer das farbige Gewand trug. Wenn das so war, dann hatte er
auch noch sein Schwert bei sich!
    Der stille Triumph verwandelte sich gleich darauf in
Enttäuschung.
    Er spürte das Schwert nicht an seiner Seite – dafür
sah er es.
    Es stand – etwa drei Meter entfernt an der Wand. Deutlich war
die Schleifspur im Teppich zu sehen, der sogar stellenweise
eingeschnitten war, ein sichtbares Zeichen dafür, daß
seine Widersacher ihre Last gehabt hatten, das Schwert, das nur
für ihn bestimmt war, wegzuschaffen. Niemand sonst als er konnte
das magische Schwert heben und führen. In seiner Hand und an
seinem Körper wurde es leicht wie eine Feder, in der Hand eines
Fremden aber zu einem Mühlstein.
    Björn konnte sich aufrichten. Man hatte ihm lediglich die
Hände auf den Rücken gebunden.
    Seine Augen, die sich an die Dämmerung gewöhnt hatten,
registrierten an der dunklen Wand, die ihm genau gegenüberlag
und an der sein Schwert lehnte, zwei Männer in dunkelblauen,
fast schwarz wirkenden Gewändern, die sich kaum aus der
Finsternis

Weitere Kostenlose Bücher