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Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Titel: Macabros 026: Elixier der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Druck seiner Schenkel, um das Tier zu
größerer Eile anzutreiben.
    Jonathan Coogan ritt quer durch den Wald, sah den Schatten wieder
vor sich und kam bis auf dreißig Meter heran.
    Die Spinne tauchte zwischen den Stämmen unter. Sie war noch
immer verhältnismäßig schnell und schien sich vom
ersten Schock erholt zu haben. Demnach waren die Verletzungen, die
ihr die beiden Kugeln zugefügt hatten, doch nicht so ernsthaft,
wie Coogan sich das wünschte.
    Der Boden fiel etwas ab.
    Die Spinne wurde noch schneller. Sie schien den Abhang nicht mehr
hinunterzulaufen, sondern sich einfach nach unten kullern zu
lassen.
    Freies Feld… Ackergelände…
    Coogan erreichte die Stelle. Der Nebel war hier nicht mehr ganz so
dicht.
    Einmal hatte der Reiter Gelegenheit, sein Gewehr von der Schulter
zu nehmen. Er hätte auf das fliehende Monster anlegen
können. Doch er unterließ es.
    Nicht mehr der Tod der Spinne interessierte ihn, sondern vielmehr
das Versteck, in das die sich offensichtlich zurückzog.
    Die merkwürdige, absurde Geschichte des alten Henry ging ihm
nicht aus dem Kopf.
    Sollte doch etwas dran sein an dem komischen Gerede von
Verzauberung, Fluch und Hexenkram?
    Allein schon das Auftauchen der Spinne in der Größe
eines Menschen paßte nicht mehr ins normale Gefüge der
Schöpfung.
    Die Geschichte Henry Billingers… kam aus einer anderen
Zeit… wie die Spinne, der geheimnisvolle Feind, der die jungen
Frauen und Mädchen aus Coppers vor rund zweihundert Jahren
entführt hatte…
    Damals fand man skelettierte Menschen und Tiere.
    Billingers Bein kam ihm in den Sinn…
    Auch damals schien eine Riesenspinne in der Umgebung von Coppers
ihr Unwesen getrieben zu haben. Die Vorgänge und Bilder glichen
sich auf erschreckende Weise, auch wenn er es nicht wahrhaben
wollte.
    Seine Gedanken drehten sich wie ein Karussell und kamen nicht los
von den Vorgängen.
    War die Spinne – oder mehrere von ihnen – damals doch
auf irgendeine Weise besiegt worden? Hatte ein Gift sie betäubt?
Lag sie seitdem unbemerkt zwischen verrottendem Laub oder sonst an
einer unzugänglichen Stelle? Was hatte sie aus ihrem
Dornröschenschlaf geweckt?
    Fragen – und keine einzige Antwort!
    Sein Kopf war voller Gedanken und Überlegungen. Coogan
ertappte sich dabei, daß er stur dahinritt, immer hinter der
Spinne her, ohne eigentlich zu wissen, wo er sich befand.
    Eine Zeitlang sah es so aus, als wolle das fliehende Untier nach
Coppers, aber dann hielt es sich zu weit rechts. Bald schon floh sie
über brachliegende Wiesen, tauchte wieder in dunkle, schweigende
Wälder ein und machte es seinem Verfolger schwer, auf der Spur
zu bleiben.
    Doch er hatte ein Hilfsmittel, das ihm in einer sternklaren und
mondhellen Nacht allerdings mehr Nutzen gebracht hätte.
    Die helle Schleimspur, die überall dort zurückblieb, wo
die Spinne sich bewegte, war dennoch gut erkennbar.
    Ein dunkelgelber Schimmer lag über den hellen, winzigen
Blasen. Etwas lief aus diesem Körper heraus, was die Spinne
nicht unterbinden konnte.
    Hing es mit der Verletzung zusammen?
    Coogan preschte durch die Wälder, zwischen dichtstehenden
Bäumen und Büschen hindurch, und er war dem Augenblick
dankbar, in dem er sich entschlossen hatte, mit einem Pony hinter dem
Getier herzujagen. Hätte er die Verfolgung mit dem Wagen
aufgenommen, wäre er längst umgekehrt und nie in diese
Bereiche eingedrungen, die er jetzt mit dem Pony aufsuchen
konnte.
    Er wußte nicht mehr zu sagen, wie lange er schon auf dem
Rücken des Tieres saß, in welche Richtung die Jagd
eigentlich gegangen war. Dunkelheit und Nebel erschwerten die
Orientierung, und nicht ein einziges Mal war irgendein Ortsschild
oder sonst ein bekannter Punkt aufgetaucht, an dem er sich hätte
orientieren können.
    Das Pony war viel langsamer geworden. Es hatte seine Kraft
aufgebraucht. Das Herz des Tieres raste. Coogan wußte,
daß er sein Reittier nicht mehr allzulange strapazieren
konnte.
    Auch er selbst war ziemlich am Ende. Alles tat ihm weh, er
saß völlig verkrampft auf dem kleinen Tier. Seine Beine
waren steif.
    In einer Lichtung sah er noch mal deutlich die Spinne, als die
Wolkendecke aufriß und das geisterhafte, bleiche Licht den
dunklen, taumelnden Spinnenkörper beschien.
    Das fliehende Tier tauchte unter zwischen Stauden und
Sträuchern, durch die der müde, erschöpfte Coogan
wenig später einfach ritt, da das Pony außerstande war,
dieses verhältnismäßig flache Hindernis zu
nehmen.
    Noch mal lag eine mehrere Meter

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