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Macabros 027: Totenbarke nach Xantilon

Macabros 027: Totenbarke nach Xantilon

Titel: Macabros 027: Totenbarke nach Xantilon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Es
war ihm lediglich bekannt, daß es sich bei den Unterirdischen
um Geschöpfe handelte, die vor undenklichen Zeiten auf der Erde
existierten, als an das menschliche Geschlecht noch nicht zu denken
war. Auch Arsons Wissen über die Unterirdischen war
beschränkt.
    Über welche Kräfte und Mächte die Unterirdischen
verfügten und woher sie sie bezogen, war ebenso ungewiß
wie die Vermutung, daß es sich möglicherweise doch um
Kräfte handelte, welche vorzeitliche Dämonenmächte
verbannten. Demnach wären die Unterirdischen die Feinde der
Dämonen. Doch auch das war nur eine Vermutung. Die
Wahrscheinlichkeit, daß sie dämonenähnlich waren und
von einer anderen Rasse, geschlagen wurden, die von den Sternen kam
in der Absicht, diese Welt von den Einflüssen der
Jenseitsmächte zu schützen, mußte ebenfalls in
Betracht gezogen werden. Gerade diese Widersprüche aber waren
es, die einen nachdenklichen Menschen zur Vorsicht mahnten. Es konnte
ohne weiteres sein, daß diese Widersprüche absichtlich in
die Welt gesetzt worden waren, um ängstliche Gemüter in die
Irre zu führen und zu verhindern, daß überhaupt
jemand auf die Idee kam, den Kontakt zu den Unterirdischen zu suchen.
Genau das Gegenteil konnte auch der Fall sein. Vielleicht waren die
Unterirdischen die Feinde der Dämonen – und die
Dämonen fürchteten diese Wesen? Auch diese Version war
angedeutet worden.
    Björn Hellmark war da stets vorsichtig. Er war der Meinung,
daß man erst Genaues über die Unterirdischen in Erfahrung
bringen mußte, ehe man es riskierte, sie in geheimen Sitzungen
zu beschwören. Schon diese Tatsache war ein Warnsignal für
ihn, daß es mit den Unterirdischen doch nicht ganz so harmlos
war, wie manche hinstellten. Diese geheime Beschwörung nach
Dämonenart ließ darauf schließen, daß mit den
Unterirdischen etwas nicht stimmte. Hellmark persönlich neigte
zu der Ansicht, daß die geheimnisvolle Rasse der Unterirdischen
in einer fernen Vorzeit von Besuchern aus dem Weltall in der Tat
verbannt wurde, ehe diese Retter aus dem Universum selbst einer
Seuche oder einem unerklärlichen Komplott zum Opfer fielen, so
daß die Saat der Dämonen und Geister doch aufging.
    All diese Dinge beschäftigten ihn, als sie die fremdartige
Landschaft in der Dämmerung durchschritten.
    Kima antwortete auf Björns Frage: »Es ist nicht mehr
weit. Dort vorn, hinter dem sanften Hügel, ist es schon.«
Er blieb stehen und deutete in die angegebene Richtung.
    In der Dunkelheit zeigte sich zwischen turmartig aufgestapelten
Felssteinen ein bewaldeter Hügel.
    »Dort vorn gibt es auch einen direkten Weg, der nach Xantilon
führt«, fuhr Kima fort. »Hören wir uns an, was
der Prophet zu unserem Vorhaben zu sagen hat.«
    Kraftvoll setzte er seinen Weg fort, und die Freunde folgten
ihm.
    Daß der junge Xantiloner sich genau entgegengesetzt bewegte
und von der Meeresbucht entfernte, in die sie eigentlich hätten
gehen müssen, konnten die ortsunkundigen Besucher dieser
Zeitebene nicht ahnen.
    Kima führte etwas Bestimmtes im Sinn.
     
    *
     
    Amina warf den Kopf herum und sprang gleichzeitig auf, den
erschöpften, übermüdeten Knaben fest an die Brust
pressend.
    Amina wich zurück. Vor ihr stand ein großer, blonder
Mann mit stahlblauen Augen. Die Rechte lag locker auf dem
perlmutterschimmernden Griff seines Schwertes.
    Wie aus dem Boden gewachsen, ragte er vor ihr auf, mindestens drei
Köpfe größer.
    »Wer bist du?« fragte sie tonlos, sich ängstlich
gegen die Wand pressend.
    »Mein Name ist Throx«, entgegnete der Gefragte. »Du
brauchst keine Angst vor mir zu haben.« Seine Stimme klang
freundlich, sie paßte zu seinem Wesen.
    Seine Haut war glatt, darunter spielten die stählernen
Muskeln. Er war nicht mehr ganz jung. In seinem sonnengelben Haar
schimmerten graue Fäden, und sein Gesicht wirkte ernst und
abgespannt. Er mußte in seiner Jugend ein schöner Mann
gewesen sein.
    »Was willst du hier, Throx?«
    »Ich komme zufällig vorbei. Ich habe den ungleichen
Kampf zwischen den tapferen Recken und den Kugelköpfen
beobachtet. Aber ich war zu weit entfernt, um eingreifen und etwas
für die Krieger tun zu können. Ich schlich mich heimlich
näher, als sie davon geritten waren – und ich stieß
auf dich. Ich habe alles gehört, was der alte Mann dir noch
gesagt hat.«
    Seine Stimme klang sympathisch. Amina hatte das Gefühl,
daß die Begegnung mit dem einsamen Krieger ein gutes Omen
war.
    Sie fragte Throx nach den Kugelköpfigen, woher sie kamen

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