Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 027: Totenbarke nach Xantilon

Macabros 027: Totenbarke nach Xantilon

Titel: Macabros 027: Totenbarke nach Xantilon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
sprechen, während es in New York Abend
wird, während wir hier mit unseren eigenen Alltagsproblemen
fertig werden müssen – geht es in einem anderen Teil der
Zeit um Dinge, die selbst für uns noch von entscheidender
Bedeutung werden können. In der Vergangenheit werden in diesen
Sekunden Entscheidungen gefällt, geht es um das Schicksal von
Menschen – die unsere Gegenwart beeinflussen. Ich weiß,
was Sie jetzt denken, Doktor. Ich bin nicht verrückt, nein, auch
wenn das, was ich Ihnen jetzt sage, so klingt, als könnte es nur
ein Wahnsinniger hervorbringen.«
     
    *
     
    Dr. Samuel Warlock stand vor einem Rätsel. Man sah ihm an,
daß das Problem und das Phänomen ihn
beschäftigte.
    Er stellte gezielte Fragen und erhielt gezielte Antworten.
    Was Reedstone sagte, hatte Hand und Fuß. So verrückt
alles klang, was er von sich gab, präzisierte und in bunten
Farben schilderte – dieser Mann konnte dennoch nichts als
geisteskrank abgestempelt werden. Warlock legte verschiedene Tests
ein. Reedstone reagierte vollkommen normal.
    Was ging in diesem Hirn vor?
    Je länger er mit dem jungen Mann, den er vor einigen Monaten
vorm sicheren Tod errettet hatte, zusammen war, desto unruhiger und
unsicherer war er.
    Reedstones Gehirn mußte eine Veränderung durchgemacht
haben! Einige Zellen waren mutiert. Wodurch? Diese Frage stand ganz
vorn, und es gab keine Antwort darauf.
    Reedstones Hirn war ein Empfänger. Er nahm Einflüsse auf
wie ein Radiogerät Funkwellen und wandelte diese Einflüsse
in Bilder und Worte um.
    Warlock schenkte aus einer Karaffe jedem einen Whisky ein.
Reedstone trank langsam und bedächtig, registrierte der
Gehirnchirurg.
    »Unsere Welt ist voller Strahlen und voller Wellen«,
sinnierte Warlock. »Seit dieser Planet existiert, existieren
diese Strahlen und Wellen. Wir Menschen haben es geschafft, durch
technische Hilfsmittel diese Strahlen und Wellen zu messen, sie
sichtbar oder hörbar zu machen. Jedes Lebewesen ist in gewissem
Sinn ein eigener Sender. Ich bin nicht so vermessen zu glauben,
daß es nur die Dinge gibt, die man messen, greifen und wiegen
kann. Ich weiß aus meiner eigenen praktischen Erfahrung als
Arzt, daß es mehr Dinge gibt, als wir zu wissen glauben. Gerade
das menschliche Hirn stellt noch eines der größten
Rätsel in der medizinischen Geschichte und Erforschung dar,
Fred. Ich bin überzeugt davon, daß dem Hirn Kräfte
innewohnen, über die es mal zu Beginn seiner Entwicklung
verfügte, oder das es jetzt, im Lauf seiner Zeit, langsam
entwickelt Telepathie, Telekinetie – das alles ist möglich,
daran zweifle ich nicht. Nur wenige Menschen verfügen über
diese scheinbar übernatürlichen Gaben. In Wirklichkeit aber
schlummert die Kraft dazu in allen Hirnen dieser Welt. Man muß
diese Kräfte nur entwickeln. Ich habe nichts mit Ihrem Hirn
gemacht, Fred, um auf die Frage einzugehen, die Sie vorhin an mich
stellten. Aber es ist nicht ausgeschlossen, daß Ihr eigenes
Hirn, um zu überleben, etwas getan hat, wovon ich keine Ahnung
habe. Der menschliche Organismus ist manchmal zu den
ungewöhnlichsten und vor allen Dingen unplanmäßigen
Reaktionen fähig. Sie empfangen Bilder und Worte. Ich bin
überzeugt davon, daß dies der Wahrheit entspricht,
daß diese Dinge nicht auf Halluzinationen
zurückzuführen sind. Unsere Techniker können erst seit
einigen Jahrzehnten Funkwellen in Bilder und Geräusche
umwandeln. Unsere Welt ist voll von diesen Wellen, schon aus der
fernen Vergangenheit. Die hat man noch nicht aufnehmen,
verstärken und wiedergeben können. Dabei geht nichts
verloren von dem, was mal auf der Erde geschehen ist. Ich bin deshalb
überzeugt davon, daß Sie tatsächlich Dinge empfangen,
die mal gewesen sind, daß Ihr Hirn eine Art Trafo ist. Eines
allerdings macht mich stutzig, Fred: Mit Ihrer Behauptung, daß
diese Dinge, die Sie mir schildern, parallel zu unserer Zeit
passieren, kann ich nichts anfangen.«
    »Ich weiß, daß es jetzt geschieht…«
    »Auch die Vergangenheit war mal ein Jetzt, Fred! Das Leben
hat Spuren hinterlassen. Die Gedanken der damals Existierenden wurden
zu Wellen, die seit eh und je in der Atmosphäre vorhanden sind.
Unsere Hirne sind kleine elektrische Sender. Sie strahlen aus und sie
empfangen. Sie wurden zum Empfänger! Das alles ist noch
begreifbar und erklärbar. Aber ich möchte Sie vor einer
Überschätzung der Dinge bewahren, um zu verhindern,
daß Sie einen geistigen Schaden davontragen, der nicht mehr zu
beheben ist.«
    »Hier muß ich

Weitere Kostenlose Bücher