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Macabros 027: Totenbarke nach Xantilon

Macabros 027: Totenbarke nach Xantilon

Titel: Macabros 027: Totenbarke nach Xantilon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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sich die Wohnungstür an. Der Schlüssel steckte
von innen, und es war auch von innen abgeschlossen.
    »Er konnte nicht hinaus! Er muß noch hier sein.«
Sie sah in der ganzen Wohnung nach, doch nirgends eine Spur von Fred
Reedstone!
    »Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt«,
entfuhr es ihr. »Ein Mensch, Ken, kann sich doch nicht einfach
in Luft auflösen.«
    »Hat er auch nicht. Er hat sich aus dem Staub gemacht,
Baby.«
    »Und wer hat dann von innen abgeschlossen?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht hast du den Schlüssel vorhin
selbst rumgedreht, ohne es zu merken.«
    Sie nagte an ihrer Unterlippe. »Du machst mich unsicher, Ken.
Jetzt weiß ich es tatsächlich selbst nicht mehr.«
    Sie tranken noch eine Cola mit einem Schuß Whisky. Dann
verabschiedete sich der Dean-Typ. Cindy entließ ihn im
Hausmantel mit einem Kuß an der Tür.
    »Wann sehen wir uns morgen?« wollte Ken wissen.
    »Ich weiß es noch nicht. Ich rufe dich auf alle
Fälle rechtzeitig an.«
    »Fein! Dann bis morgen…«
    Er stiefelte zum Lift.
    Cindy Pearson wartete, bis ihr Besucher verschwunden war, und ging
dann in ihre Wohnung zurück. Sie schloß bewußt ab
und kontrollierte nach, ob auch wirklich abgeschlossen war und das
Schloß funktionierte.
    Cindy warf noch mal einen Blick ins Zimmer ihrer toten Schwester.
Die Tatsache, daß Fred wirklich nicht anwesend war, irritierte
sie und erfüllte sie mit Unbehagen.
    Sie ging ins Bett, knipste das Licht aus, lag noch eine halbe
Stunde wach mit offenen Augen und starrte zur Decke.
    Dann fiel Cindy in einen leichten Schlaf, aus dem sie
plötzlich ohne ersichtlichen Grund erwachte.
    Sie glaubte, ein Geräusch vernommen zu haben, und warf
mechanisch einen Blick auf das Leuchtzifferblatt der
Nachttischuhr.
    Zehn Minuten nach halb eins! Da hatte sie doch fast zwei Stunden
geschlafen.
    Dumm, daß sie jetzt plötzlich wach geworden war.
    Cindy drehte sich auf die Seite und zuckte zusammen. Da war es
wieder das Geräusch.
    Leise Schritte. Eine Tür klappte leise. Jemand war in ihrer
Wohnung.
     
    *
     
    Ihr Herz pochte rasend, Cindy war zu Tode erschrocken.
    Sie schloß die Augen und zwang sich zur Ruhe, warf dann die
Decke zurück und sprang aus dem Bett.
    Es war verrückt, wie sie sich benahm!
    Sie atmete tief durch und riß die Tür auf. Sofort fuhr
ihre Hand zum Lichtschalter neben dem Türrahmen und
betätigte ihn.
    Das Deckenlicht im Korridor flammte auf. Cindy schloß
geblendet die Augen. Dann öffnete sie. Ihr Blick ging zur
Tür am Ende des Korridors.
    Dort auf der Schwelle zum Zimmer, das von ihrer toten Schwester
bewohnt worden war, stand ein Mann.
    »Fred?« entrann es Cindy Pearsons Lippen, und sie
erschrak vor ihrer eigenen Stimme.
     
    *
     
    »Das gibt es doch nicht!« Sie versuchte, Festigkeit in
ihre Stimme zu bringen. »Du bist also doch noch da?«
    Er lächelte verklärt. Auf seinem Gesicht lag ein seltsam
entrückter Zug, wie einer ihn hatte, der mit Rauschgift
vollgepumpt war, und sich noch auf dem Trip befand.
    »Natürlich, Cindy«, seine Stimme klang klar und
zufrieden. »Wo sollte ich denn sonst sein?«
    Cindy Pearson kam langsam näher. »Ich war doch im
Zimmer, Fred. Ich habe dich nirgends gesehen. Ich habe
gedacht…« stotterte sie.
    Er lächelte. Traumverloren sah er aus, als hätte er
etwas Besonderes. Unvergeßliches erlebt.
    »Ich war da, Cindy! Aber du hast mich nicht
gesehen!«
    »Nun hör mal!« Sie gewann erstaunlich schnell ihre
Fassung wieder. »Denkst du denn, ich hätte Tomaten auf den
Augen?«
    Er kam auf sie zu, legte seine Hand auf ihre Schulter und sagte:
»Ich war da. Ich werde dir alles erklären, wenn dir das
recht ist. Jetzt – so glaube ich wenigstens – weiß
ich, was mit mir ist und wie alles zusammenhängt.«
    Sie gingen ins Wohnzimmer. Cindy fühlte sich nicht wohl in
ihrer Haut. Das Ganze kam ihr vor wie ein Spuk, und das ließ
sie Fred Reedstone auch wissen.
    Er nickte. »Für einen, der es nicht versteht, für
einen Außenstehenden – der es nicht erleben kann, ist es
ein Spuk, Cindy. Ich will dir etwas erzählen, ich will dir
sagen, warum du mich vorhin nicht sehen konntest, als du mich
suchtest. Ich war zwar im Zimmer und saß im Sessel, ich hatte
Eliza bei mir.«
    Sie schloß die Augen. Verrückt! Er ist
übergeschnappt, fieberten ihre Gedanken. Sie sprach sie nicht
laut aus. Es fiel ihr schwer sich zu beherrschen, aber es gelang
ihr.
    Er hat viel durchgemacht. Nun kommt der Rückschlag.
    »Du mußt sie sehr geliebt haben«,

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