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Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Titel: Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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teilten die lockere Erde.
    Das Mädchen blickte auf die Dünen, hinein in den
schluchtähnlichen Einschnitt, durch den sie morgen gehen
wollten, um die letzte Strecke bis zum Meer zurückzulegen. Sie
ahnte nichts von der Gefahr hinter ihrem Rücken.
    Eine Hand tauchte aus dem Sand, ein massiger Arm folgte nach. Die
Hand schnellte nach vorn.
    Laerte konnte nicht mehr schreien. Die große kalte Hand
verschloß ihren Mund. Ihre Augen schienen aus den Höhlen
zu quellen. Geistesgegenwärtig griff sie noch nach dem Dolch auf
ihren Knien und wollte sich herumwerfen und den für sie
unsichtbaren Angreifer abwehren.
    Sie brachte die Hand noch in die Höhe.
    Da kam der kahle Schädel mit der fleischigen Nase, den
großen weißen Augen und dem breiten Maul ruckartig nach
vorn. Die großen Zähne schlugen an ihre Schulter.
    Laertes Miene verzog sich. Schmerz und Lust bildeten eine seltene
Mischung auf ihren Zügen.
    Ihre Handbewegung geriet ins Stocken, ihre Finger öffneten
sich, und der Dolch glitt aus ihrer Hand.
    Dann geschah etwas sehr Merkwürdiges, Unheimliches…
     
    *
     
    Zwei Wagen rasten auf dem Highway dicht hintereinander Richtung
New York.
    Gil Sanders war es nicht gelungen, den Verfolger
abzuschütteln. Mehrere Male hatte er ein riskantes
Überholmanöver durchgeführt, um den nachfolgenden
Chevrolet abzuhängen. Der Verfolger hatte es geschafft, stets
nachzuziehen.
    Sanders grinste vor sich hin.
    Das Spiel fing an ihm Spaß zu machen. Nun, es würde
sich zeigen, was dabei herauskam.
    Eine Stunde nach seiner Abfahrt von Jeff Mills’ Haus
erreichte er das Apartmenthaus in der First Ave, unweit vom Hudson.
Von diesem Haus aus hatte man einen hervorragenden Blick über
den Fluß und die New Yorker Stadtteile Queens und Brooklyn.
    Das Haus stand noch nicht lange. Es hatte großzügig
eingerichtete Räume, riesige Fenster und alle
Luxuseinrichtungen, die man sich nur denken konnte. Sogar die
Türen öffneten und schlossen sich innerhalb der Wohnung
elektronisch bei Annäherung.
    In diesem Haus lebte Gil Sanders seit fünf Jahren. Die
Studiowohnung im obersten Stock konnte sich sehen lassen. Hier waren
sie gemeinsam eingezogen, er und seine Frau Eve.
    Gil stoppte auf dem Parkplatz vor dem Haus. Der Chevrolet hielt
zwei Einstellplätze weiter links.
    Sanders stieg aus und verschloß die Tür seines
Autos.
    Der Fahrer des Chevrolets wollte ebenfalls ins Freie. Der Fahrer
war eine Frau.
    Eve Sanders!
    Der Reporter tat so, als ob er sie überhaupt nicht sehe, ging
um den Wagen herum und lief auf den verglasten Eingang des
Apartmenthauses zu, der jedem Klasse-Hotel Ehre gemacht
hätte.
    »Gil!«
    Er hörte Eve rufen, aber er reagierte nicht. Da begann sie zu
laufen. Das schnelle Klappern ihrer Absätze kam rasch
näher.
    »Gil, so bleib doch stehen!«
    Er dachte nicht daran, beschleunigte seinen Schritt, als er dem
Marmortreppenaufgang näherkam und hielt schon die Schlüssel
in der Hand. Das Portal war um diese Zeit abgeschlossen.
    Der Hausmeister sorgte für Zucht und Ordnung.
    »Gil, ich muß dich sprechen!« Da war sie neben
ihm. Parfümduft… Black Roses, er kannte die Marke. Nicht
billig. Diese Komposition leisteten sich ein paar extravagante
Playgirls und Filmdiven. Daß Eve in diesen Kreisen verkehrte,
roch man nicht nur, man sah es auch. Sie verstand es, ihren Typ ins
rechte Licht zu rücken. Nie kleidete sie sich unnatürlich
modisch. Was sie trug, war von schicker Eleganz.
    Sie ist noch immer sehr schön, schoß es ihm durch den
Kopf, aber was soll es… vorbei ist vorbei.
    »Ich wüßte nicht, was ich mit dir zu sprechen
hätte«, bemerkte er rauh, während er den
Schlüssel im Schloß drehte. Das Glasportal schwang nach
innen. Mit großen Schritten durchquerte Sanders die
Marmorhalle. Die Frau, von der er getrennt lebte, griff blitzschnell
nach seinem Ärmel und hielt ihn fest. Ruckartig riß er
sich los. »Ich habe keine Zeit. Entschuldige!«
    Sie ließ sich nicht abwimmeln und klebte an ihm wie eine
Klette.
    Der Lift rauschte nach unten. Gil Sanders öffnete die
Tür.
    »Ich muß mit dir reden. Gil!« Eve Sanders Stimme
klang verzweifelt.
    Er sah sie kurz an und blieb auf der Schwelle stehen. Eve war
schlank, 1,68 groß und hatte dichtes, schwarzes Haar. Im
Kontrast dazu standen ihre blauen Augen. Um ihre sinnlichen Lippen
zuckte es. In ihren Augen schimmerte es feucht.
    »Ich weiß, daß ich viel falsch gemacht habe,
Gil«, fuhr sie fort mit ihrer angenehm dunklen Stimme. Gil
Sanders fühlte sich an die

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