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Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Titel: Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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schönsten Stunden mit ihr
erinnert und ein, Anflug von Wehmut überfiel ihn, so daß
er sich zusammenreißen mußte. »Laß es uns doch
noch mal versuchen.«
    Ehe er es verhindern konnte, schlang sie die Arme um seinen Hals,
schmiegte ihre glühenden Wangen an sein Gesicht, und der
betörende Duft ihres Parfüms verwirrte seine Sinne. Er
spürte, wie Eve am ganzen Körper zitterte. Für den
Bruchteil eines Augenblicks fühlte sich Gil veranlaßt, sie
in die Arme zu schließen. Schon kamen seine Arme mechanisch in
die Höhe, als plötzlich ein Ruck durch seinen Körper
ging und er es unterließ.
    »Wir haben es oft versucht, Eve«, sagte er ruhig.
    Er ging einen Schritt zurück in den Lift. Dabei griff er mit
Daumen und Zeigefinger unter ihre Hände, die ihn umschlungen
hielten und löste ihren Griff. Sie huschte mit in den Lift.
    »Ich komme mit dir.« Fest und sicher klang ihre Stimme.
Er kannte ihre Selbstsicherheit zu Genüge. »Wir werden uns
noch mal in Ruhe über alles aussprechen.«
    Mit diesen Worten drehte sie sich kurz um und drückte auf den
Knopf des obersten Stockwerks. Die Tür wich fauchend nach innen,
und rucklos schwebte der Aufzugskorb nach oben.
    »Du gibst dich vergeblichen Träumen hin, Eve. Es kann
nie wieder so sein, wie es mal war. Es ist zuviel zwischen uns
geschehen.«
    »Ich weiß. Ich habe es eingesehen. Das alles ist ganz
allein meine Schuld. Noch aber trage ich deinen Namen, Gil. Wir sind
beide ein bißchen verrückt, daß wir es soweit haben
kommen lassen, findest du nicht auch? Es war alles so unnötig,
Gil. Ich habe darüber nachgedacht. Wir haben uns benommen wie
die kleinen Kinder. Laß uns doch noch mal von vorn anfangen,
Gil!!«
    Er atmete tief durch, begegnete ihrem Blick und schüttelte
leise den Kopf. »Wir haben schon oft von vorn angefangen, Eve,
bis wir feststellten, daß es keinen Sinn mehr hatte. Der
Schritt, den wir vor vier Monaten gingen, war der richtige, glaub es
mir. Wir passen nicht zusammen. Wir sind beide nicht für die Ehe
geschaffen!«
    »Du darfst nicht so reden, Gil.«
    »Ich sage nichts als die Wahrheit, Eve.«
    »Noch mal einen Anfang, Gil…«
    »Nein.«
    »Ich hatte heute abend solche Sehnsucht nach dir. Seit dem
späten Nachmittag bin ich schon in deiner Nähe. Ich bin dir
nachgefahren, ich habe bis zuletzt auf dich gewartet. Ich will dir
zeigen, daß ich dich immer noch liebe.«
    »Das ist keine Liebe, Eve! Du spionierst mir nach, weil du es
nicht ertragen kannst, daß ich nun irgend etwas tue, wovon du
keine Ahnung hast!«
    »Das ist nicht wahr!«
    Ihre Miene verfinsterte sich, und sie preßte ihre Lippen
zusammen.
    Er sagte nichts mehr darauf und blieb stumm.
    »Laß es noch mal auf einen Versuch ankommen, Gil. Ich
hatte vier Monate Zeit, um darüber nachzudenken.«
    »Davor hattest du fünf Jahre Zeit. Ich habe dir mehr als
einmal vor Augen gehalten, woran es liegt. Es hat nie etwas
genützt. Es wird auch diesmal nichts nützen.«
    Der Lift erreichte sein Ziel. Gil Sanders drückte mit einer
Hand die Tür auf und schob mit der anderen die
nachdrängende Eve zurück. »Fahr nach unten! Es hat
keinen Sinn. Wir haben uns entschieden – und du warst ebenfalls
damit einverstanden. Es ist besser so für uns. Und noch eins,
Eve: Unterlaß es, mir nachzuspionieren! Wir waren uns
darüber einig, daß jeder den Weg gehen könne, den er
für richtig hält. Dabei wollen wir doch bleiben,
oder?«
    »Du redest mit mir wie mit einem kleinen Mädchen!«
stieß sie hervor, und ihr Gesicht lief puterrot an, als er Eve
kurzentschlossen weiter in den Fahrkorb zurückdrängte.
    »Du bist wie ein kleines Mädchen, Eve!«
    Sie atmete tief durch. Ihre Lippen zuckten, und in ihren Augen
blitzte es.
    »Ich gebe mir soviel Mühe, Gil…«
    »Das hält wieder mal eine oder auch zwei Stunden an,
dann wirst du wieder hysterisch.«
    Das war zuviel für sie. »Du bist unverbesserlich«,
preßte sie hervor. Ihre Stimme klang eiskalt. »Du
verdienst nicht, daß man überhaupt den Versuch macht, mit
dir…«
    Er ließ sie nicht ausreden. »Ich habe dich nicht
gerufen, du bist von allein gekommen.«
    Damit knallte er ihr die Tür vor der Nase zu.
    Eve Sanders warf sich dagegen. »Du bist es nicht wert, du
bist es wirklich nicht wert!« brüllte sie lautstark durch
den Gang, daß das Echo widerhallte. »Du bist ein ganz
mieser Kerl! Aber wenn du denkst, daß du mich einfach abwimmeln
kannst, dann irrst du dich! Ich habe vor drei Tagen nochmal mit
meinem Anwalt gesprochen und ihn darauf

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