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Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen

Titel: Macabros 029: Marabur - Herr der Wahnsinnshallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Bogengang bremste Yümaho scharf ab
bäumte sich auf und wieherte wild. Er stellte sich so steil
aufrecht, daß Björn und Laerte von seinem Rücken
rutschten und sich beide nicht mehr halten konnten.
    Yümaho weigerte sich, die Grenze zu überschreiten und
den in die Gärten Maruburs Fliehenden zu folgen.
    Hellmark rollte sich sofort herum, versäumte keine Sekunde,
sprang auf die Beine und warf sich nach vorn.
    Mitten durch das Tor!
    Er sah Velena noch auf dem breiten Pfad, der zwischen
blühenden, dicht wachsenden Büschen und Sträuchern
hindurch führte, verschwinden. Ein betäubender Duft nach
Blüten und faszinierenden Gewürzen lag in der Luft. Eine
angenehme Kühle streifte sein Gesicht. Ein Paradiesgarten mitten
in der Wüste?
    So erweckte es den Anschein.
    So sahen sie ihn in der Nacht. Was für einen Eindruck er bei
Tageslicht machte, wußte er nicht.
    Velena durfte nicht verlorengehen. Er hatte ein Versprechen
gegeben, das er einhalten mußte.
    Björn jagte auf Velena zu, erreichte sie und griff nach ihr.
Durch den plötzlichen Ruck wurde sie zu Boden geworfen.
    Wütend und zischend wie eine Schlange schnellte sie herum und
schlug und trat nach dem Mann, der gekommen war um ihr zu helfen.
    Björn mußte mit harter Hand zugreifen und war erstaunt
über die Kräfte, die Velena entwickelte. Es entspann sich
ein richtiger kleiner Kampf.
    »Nun mach keinen Unsinn, Mädchen«, knurrte
Hellmark. »Ich bin Kaphoon, ich bin gekommen, um dir zu helfen.
Erkennst du mich denn nicht?«
    Sie schien ihn nicht mal zu hören.
    Er riß sie vom Boden hoch und warf sie sich über die
Schulter. Velena schrie und ächzte und ließ ihre
Fäuste auf seine Schultern und seinen Rücken prasseln.
Trotz heftigen Widerstands kehrte er, so schnell es ihm möglich
war, den Weg zurück warf Velena zu Boden und drückte ihr
dann erst die magischen Wachskugeln in die Ohren.
    Ihr Widerstand erlahmte, und in ihren glasigen Blick kehrte
Klarheit zurück.
    »Wo bin ich?« fragte sie und starrte Hellmark an, der
sich über sie beugte.
    »Maruburs Pfeife! Du hast sie gehört, und du konntest
ihrem Klang nicht widerstehen.« Er mußte ihr alles
erklären. Sie wurde zusehends ruhiger. Laerte rückte etwas
von ihnen ab. Sie lehnte sich gegen die Mauer und schloß die
Außen. Die Vorgänge hatten sie offensichtlich sehr
erschöpft.
    »Ich danke dir, Kaphoon«, sagte Velena mit schwacher
Stimme, und ein stilles, glückliches Lächeln spielte um
ihre schimmernden Lippen. »Es ist gut, daß wir uns
verständigen können, ohne daß die Pfeife Maruburs uns
in die unheimlichen Gärten lockt.«
    »Wenn du die Gärten unheimlich fandest, verstehe ich
nicht, warum du es so eilig hattest, dorthin zu gelangen.«
    »Ich fand sie wunderschön, Kaphoon. Durch Vater
weiß ich, daß sie unheimlich sein müssen und es
keine Rückkehr mehr aus ihnen gibt.«
    »Du bist zurückgekehrt, und ich hoffe, daß wir die
Nacht in der Nähe dieser Titanenmauern überstehen und die
magischen Kugeln ihre Wirkung beibehalten, so daß wir bei
Tagesanbruch ausgeruht den Rest des Weges hinter uns bringen und ich
euch wohlbehalten auf dem Schiff abliefern kann.«
    »Du sprichst nur von uns, Kaphoon«, widersprach sie
überrascht und strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn.
»Kommst du nicht mit? Willst du hier auf dieser dem Untergang
geweihten Insel bleiben?«
    »Ich werde mitkommen.«
    Sie lächelte. Ihr Gesicht kam dem seinen ganz nahe, und ihre
Lippen hauchten einen Kuß auf seinen Mund. »Ich bin froh,
daß du in meiner Nähe bist. Ich habe keine Angst
mehr.«
    »Jetzt möchte ich nur eines wissen.«
    »Was denn, Kaphoon?« Sie schmiegte sich an ihn, und
Hellmark sah, daß Laerte sich diskret umdrehte. Yümaho,
der respektvoll rund zwanzig Meter von den Toren entfernt stand,
starrte aus großen Augen herüber, und es sah so aus, als
ob das, was sich dort abspielte, ihn besonders interessierte.
    »Ob mich jetzt ein junges Mädchen – oder ein junger
Mann geküßt hat.«
    »Velena hat dich geküßt.«
    »Und – wer ist Velena?«
    »Die Tochter eines Mannes namens Kecal, der sich ein Leben
bemühte, den rechten Weg zu finden, um ihn für mich zu
erleichtern. Vater war mehr als nur ein Magier. Er war Prophet. Schon
früh deutete er die Zeichen der Zeit, holte sich Rat und Hilfe
bei der Kaste der Weißen Priester und studierte die alten
Bücher, für die sich nur noch wenige interessierten, die
aber doch um vieles wichtiger waren, als die meisten dachten. Vater
sagte immer: es

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