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Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Macabros 030: Tempel der Versteinerten

Titel: Macabros 030: Tempel der Versteinerten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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zog ihn
vollends auf den steinigen Strand.
    Die Wellen krachten donnernd gegen die vorspringenden Felsen, und
zwischen den Felsen, die von Moos und dichtwuchernden Lianen
überwachsen waren, hingen die zerschmetterten Kisten und Truhen,
die in diesen Strudel geraten waren.
    Also hatte er doch recht, schoß es ihm durch den Kopf,
während er schweratmend Pepe über den glitschigen Boden zog
und eine sanft ansteigende Höhe hinter einem Felsvorsprung
aufsuchte, wo sie verhältnismäßig sicher waren.
    In unmittelbarer Nähe dieser vermutlichen Landzunge
herrschten besondere Witterungsbedingungen, und vor allem schien eine
unsichtbare Macht dafür Sorge zu tragen, daß sie diese
Ecke der Insel ganz anders zu sehen bekommen hatten, als sie in
Wirklichkeit war.
    Irrbilder! Sie waren getäuscht worden.
    Warum? Von wem? Darauf gab es nur eine Antwort: Geister und
Dämonen hatten Hellmark den Tod geschworen. Wo immer sie
konnten, lauerten sie ihm auf und machten Jagd auf den, der ihr
Jäger war.
    Das war sein erster Gedanke, während er Pepe behilflich war,
durch Rettungsübungen Magen und Lunge vom Wasser
leerzupumpen.
    Er verwarf den Gedanken ebenso schnell wieder. Hier herrschten
andere Bedingungen. Diese Falle war nicht speziell für ihn
errichtet worden. Auch andere wurden schon hineingezogen.
    »Wie geht es dir?« fragte er besorgt, als Pepe sich
langsam aufrichtete und ihm sein käsiges Gesicht zuwandte.
    »Besser, danke!« Er schüttelte sich, mußte
aber erneut husten. »Das war knapp.«
    Er lehnte sich gegen den Felsblock zurück und schloß
die Augen. Björn befühlte den Puls des Jungen. Der schlug
noch schwach, erholte sich aber merklich.
    Von seinem erhöhten Standpunkt aus konnte er auf die
zerklüftete Küste hinabblicken, wo zwischen den bizarren
Felsen schäumende Strudel wühlten und die Reste vieler
Schiffe an den Klippen hingen. Von hier aus war es nicht
möglich, auf das freie Meer und den Himmel zu blicken, den sie
vorhin gesehen hatten. Er gewann den Eindruck, als wäre eine
graue, undurchdringliche Dunstglocke über sie gestülpt, die
sich nie wieder auflöste.
    Ein heftiges Schnauben veranlaßte Hellmark den Kopf zu
wenden.
    »Yümaho?!« entfuhr es ihm. Eine neue Täuschung
oder Wirklichkeit?
    Hinter einer zerklüfteten Felsformation tauchte völlig
durchnäßt und ermattet der weiße Hengst auf und
schüttelte sich, daß das Wasser spritzte. Er wieherte
lautstark.
    Hellmark eilte auf ihn zu, auch Pepe rappelte sich auf, torkelte
an der Felswand entlang und streichelte über die zitternden
Nüstern des großen Hengstes. Des Jungen Herz hüpfte
vor Freude.
    »Wir haben es noch mal geschafft, wir sind alle wieder
zusammen!« stieß er freudig hervor und schlang seine Arme
um den Hals des Pferdes.
    Die Segeltuchsäcke, die sie Yümaho noch umgebunden
hatten, hingen an seinem Bauch. Sie waren mit Wasser gefüllt,
das langsam durch den Stoff sickerte.
    Die Proviantbeutel waren zum Großteil noch vorhanden. Einige
waren aufgeplatzt, und Kekse, Brot und Zwieback durchweicht. Einen
solchen Beutel zog Pepe aus dem Sack.
    »Schade«, sagte der Vierzehnjährige, »die
waren so schön knusprig. Aber die lassen sich auch zu Brei
verdrücken, wenn’s sein muß.«
     
    *
     
    Es gab nur eine einzige Möglichkeit, das Ufer zu verlassen:
sie mußten einen verschlungenen, steinigen Pfad gehen, der
zwischen den zerklüfteten, schroffen Felsen ins Hinterland
führte.
    Schritt für Schritt kämpften sie sich den schwierigen
Pfad empor. Die Luft war warm und feucht wie in einem Treibhaus, die
Sonne war nicht zu sehen. Die dichte Dunstglocke wollte nicht
weichen. Hellmark hatte das Gefühl, in einer riesigen
Waschküche herumzulaufen.
    Pepe saß auf Yümaho, Björn Hellmark ging neben dem
Pferd her. Er wollte das Tier, das sich durch das aufgewühlte
Wasser ans Festland gekämpft hatte, nicht mehr als nötig
belasten. Auch ihm fiel es schwer, sich aufrecht zu halten. Der Kampf
gegen das Wasser hatte viel Kraft gekostet, aber im Moment war
wichtiger, daß Pepe sich ausruhte. Sobald die
gräßliche Küste hinter ihnen lag, wollte er eine
Pause einlegen.
    Sie waren wieder auf Xantilon, und er wußte nicht, wohin ihn
sein Weg noch führen würde. Er brauchte Kontakt zu anderen
Menschen, er brauchte Informationen.
    Während Björn mechanisch einen Fuß vor den anderen
setzte, um die dschungelartige Anhöhe zu erreichen, gingen ihm
noch mal all die Dinge durch den Kopf, die in kürzester Zeit auf
ihn eingestürmt waren.
    Er

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